Aus Lauer wird Beijer Electronics Interview mit Christian Benz über die Änderung des Namens und die Weiterentwicklung bei (vormals) Lauer

Das Unternehmen Elektronik-Systeme Lauer wird zukünftig unter der Dachmarke Beijer Electronics auftreten. Wir sprachen mit Christian Benz, dem Geschäftsführer der deutschen Beijer Electronic GmbH über die Namensänderung und die weitere Entwicklung des Unternehmens.

Im Jahre 2007 hat die schwedische Beijer Electronics die Elektroniksysteme Lauer übernommen. Nun ist der nächste Schritt der Übernahme vollzogen: Das Unternehmen Elektronik-Systeme Lauer wird zukünftig unter der Dachmarke Beijer Electronics auftreten. Offiziell erfolgte die Namensänderung bereits am 11. Oktober (wir berichteten). Der Unternehmensstandort in Unterensingen bleibt als Sitz der deutschen Beijer Electronics GmbH & Co. KG erhalten. Globale Ausrichtung des Unternehmens Erklärtes Ziel des schwedischen Unternehmens Beijer Electronics sei es, als Global Player zukünftige Märkte zu sichern, die Kompetenzen von zwei starken Partnern zu vereinen und damit den Kunden ein erweitertes Leistungsspektrum zu bieten. Zudem verspricht man sich von der weltweiten Präsenz von Beijer Electronics für internationalen Support und Service, wie auch für den Kommunikationstransfer von aktuellen Branchentrends und neuen Entwicklungen. Mit einem Vertriebsnetz in 16 Ländern und dem Einsatz von über 500 Mitarbeitern sieht sich der Konzern jetzt gut aufgestellt. Zudem verfolgt das Unternehmen eine globale Expansionsstrategie. Davon profitieren natürlich auch die international agierenden Kunden von Lauer, bzw. Beijer. Was dies im einzelnen bedeutet, und was die Lauer-Kunden davon haben, darüber sprachen wir mit Christian Benz. Er ist der Geschäftsführer der deutschen Landesgesellschaft von Beijer electronics. Motivation der Namensänderung Die Frage, welche Motivation in der Aufgabe der Marke Lauer steckt, beantwortet Geschäftsführer Christian Benz so: \“Der Name Lauer ist ein bekannter und guter Name, allerdings haben wir in den vergangenen drei Jahren gemerkt, dass es viel einfacher ist, global unter einer einzigen Marke aufzutreten. Daher haben wir bereits im Mai diesen Jahres die Firma Heitec, die zu Beijer gehört in Beijer Corp. Taiwan umbenannt. Das Unternehmen entwickelt und produzierte bisher vor allem Produkte für den asiatischen Markt.\“ Heitec war bisher also die Low-Level-Marke von Beijer und adressierte mit seinem Preis/Leistungs-Verhältnis vor allem den asiatischen Raum. Hinter der Umfirmierung steht also stückweit auch die weltweite Expansionsstrategie der Beijer Electronics, wie Benz erläutert: \“Wir planen derzeit unter anderem Niederlassungen in Frankreich und England, die bis zum Ende des Jahres gegründet werden, natürlich unter der Marke Beijer. Das gleiche gilt für Südamerika, hier vor allem Brasilien. Weitere wichtige Expansionsmärkte sind Osteuropa und Indien, die auch auf unserer Agenda stehen.\“ Wachstumsmärkte Einen der stärksten Wachstumsmärkte hat das Unternehmen übrigens außerhalb des industriellen Sektors: \“Fünfzig Prozent unseres Umsatzes machen wir mittlerweile im Marinesektor\“, erläutert Benz. Mit dieser Erfahrung will man auch in anderen Märkten Expandieren: \“Wir haben mit der Entwicklung von Sunlight-Readable-Displays im Bereich der Marine viel Erfahrung gesammelt. Diese Displays werden Beispielsweise auf Fly-Bridges von Schiffen eingesetzt und müssen auch unter direkter Sonneneinstrahlung noch ablesbar sein. Die Geräte sind gar nicht so trivial zu entwickeln und zu produzieren, hier steckt der Teufel wie so oft im Detail. Aber diese Displays können identisch auch in Bereichen der mobilen Automatisierung, beispielsweise in Baumaschinen oder in Bahnanwendungen zum Einsatz kommen\“, erläutert Geschäftsführer Benz. Auswirkung auf das Portfolio Die gemeinsame Firmierung geht einher mit einer stärkeren Zusammenarbeit der bisher getrennt arbeitenden Entwicklungsabteilungen von vormals Lauer, Heitec und Beijer. Bisher war es nicht möglich ein Projekt von einem Heitec-Gerät auf einem Lauer- oder Beijer-Gerät zu portieren. Zur SPS/IPC/Drives wird daher eine neue Software gezeigt, mit der alle Produkte einheitlich programmiert und Projekte ausgetauscht werden können. Damit entsteht eine umfangreiche, skalierbare HMI-Plattform, angefangen von 4\“-Displays, die auch preislich auf dem asiatischen Markt konkurrieren können, bis hoch zum 19\“-IPCs und wenn der Markt es fordert auch darüber hinaus. Benz dazu: \“Für unsere Kunden ist die Skalierbarkeit ein absolut wichtiges Feature. Das ist das schöne an unserem Produkt iX. Unsere Anwender schätzen die Möglichkeit von iX, die entwickelte Visualisierung ohne jeglichen Aufwand auf unterschiedliche Zielplattformen zu übertragen. iX skaliert die Visualisierung automatisch mit der Compilierung. Das ist einer der Gründe, warum wir die iX-Software meiner Meinung nach auch zu Recht als die 4. Generation von HMI-Software bezeichnen.\“ Die bisher gültige Klassifizierung der Lauer-Produkte in Basic, Premium und PremiumPlus entfällt und es entsteht über die Software iX eine durchgängig skalierbare Familie. Bedeutung der Software Damit kommt der iX-Software im Beijer-Portfolio eine zentrale Rolle zu. \“Die Kundschaft ist inzwischen gewohnt, mit Geräten wie dem iPad oder modernen Mobiltelefonen umzugehen. Für ein iPad oder iPhone liest niemand ernsthaft jemals ein Handbuch, dennoch kann das jeder bedienen. Das bedeutet, dass Geräte und deren Software intuitiv sein müssen, um erfolgreich zu sein, auch wenn sie in der Industrie oder der Marine eingesetzt werden. Ähnlich intuitiv ist unsere iX-Software. Mit dieser Software kann man nicht nur sehr intuitiv umgehen, sondern unsere Anwender bescheinigen uns auch, dass man mit iX-Software Bedienoberflächen entwickelt, die sehr einfach zu bedienen sind.\“ Langfristige Lieferfähigkeit Der Vergleich mit Produkten aus dem Consumer-Markt liegt selten näher, als im Bereich der Visualisierungssysteme. Auf die Frage, was die HMI-Geräte außer der intuitiven Bedienung noch aus dem Consumer-Bereich lernen können, zeigt sich Benz deutlich: \“Viele Eigenschaften aus den Consumergeräten fließen automatisch in die HMI-Geräte ein: So ist heute auch bei kleineren Displays eine gute Auflösung gewährleistet, die eine gute grafische Darstellung ermöglicht. Allerdings stehen diese Anforderungen nicht so sehr im Fokus, wie im Consumer-Bereich. Hier sind andere Fähigkeiten gefragt, allen voran die langfristige Lieferfähigkeit unserer Produkte. Unsere Kunden erwarten eine Produktlaufzeit von 10 Jahren bei einer ähnlichen langen Haltbarkeit der Panels, also Qualität und Langzeitverfügbarkeit.\“ Diesem Anspruch will das Unternehmen auch in Zukunft und unter dem neuen Namen Beijer Electronics gerecht werden. (kbn)

Beijer Electronics GmbH & Co. KG
http://www.beijerecletronics.de

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