Ein zentrales, einheitliches Engineering bringt im gesamten Prozess zur Herstellung von Maschinen und Anlagen viele technische und wirtschaftliche Vorteile. Mit diesem Bewusstsein arbeiten Anbieter wie Siemens bereits seit vielen Jahren daran, ihre Systeme über ihr gesamtes Angebotsspektrum hinweg zu vereinheitlichen. Das gilt sowohl für die Hard- als auch für die Software. So sind viele Automatisierungssysteme heute bereits integrierter Teil des Angebots \’Totally Integrated Automation (TIA)\‘, um damit möglichst Ressoucen sparende und wirtschaftliche Gesamtlösungen zu entwickeln. Im neuen Totally-Integrated-Automation-Portal (TIA-Portal) sind diese Lösungen von Siemens aus Hard- und Software erstmals unter einem Dach vereint und wurden auf der Hannover Messe 2011 einem breiten Publikum vorgestellt. Das bedeutet, ein einheitliches Bedienkonzept über alle Automatisierungsaufgaben mit gemeinsamen Diensten wie Konfiguration, Kommunikation, Diagnose usw. Das TIA-Portal beinhaltet alle notwendigen Software-Komponenten, um mit allen kommunikationsfähigen Geräten einer Maschine/Anlage arbeiten zu können. Erstmals ist es damit möglich, auf einer gemeinsamen Plattform Maschinen und Anlagen hard- und softwaremäßig zu planen, auszulegen, zu programmieren und zu parametrieren. Durch dieses Portalkonzept ergibt sich automatisch eine Daten- und Projektkonsistenz. Planen, Programmieren und Parametrieren Folglich ist ein wesentlicher Vorteil für Anwender, dass sie bei Systemerweiterungen oder Nachfolgesystemen keinen Systemwechsel mehr durchführen müssen. Unterstützt wird das Arbeiten durch leistungsfähige Modul-Bibliotheken über alle Automatisierungsobjekte. Außerdem werden sämtliche Werte bzw. Ergebnisse in einer gemeinsamen Datenbank hinterlegt, auf die jedes einzelne Softwaremodul des TIA-Portals zugreifen kann. Kurzum: Alle Informationen sind an jeder beliebigen Stelle verfügbar. Beispiel: Sollen Werte aus einer CPU für die Visualisierung übernommen werden, müssen diese in der Regel in eine Variablentabelle geschrieben und von dort wieder ausgelesen werden. Mit dem neuen Engineering-System dagegen wird der betreffende Wert lediglich per \’drag & drop\‘ aus dem Steuerungsmodul an die gewünschte Stelle im Visualisierungsteil gezogen. Das spart erheblich Zeit in der Projektierung von Maschinen und Anlagen. Entsprechend einfach ist es, Diagnosedaten in der Visualisierung darzustellen, und damit sehr schnell auf Störungen reagieren zu können. Das macht Serviceeinsätze effizienter und erhöht gleichzeitig die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen. Erstmals gleiches AS-i-Engineering wie Profibus und Profinet In der ersten Ausführung beinhaltet das TIA-Portal hardwareseitig eine Vielzahl von kommunikationsfähigen Siemens-Geräten aus den Bereichen Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Schalttechnik. Ein besonders interessanter Aspekt ergibt sich für all diejenigen, die AS-Interface einsetzen. Bisher war AS-Interface im Rahmen von Projektierung und Programmierung etwas anders im Handling als andere Bussysteme wie Profibus und Profinet. Programmierer mussten z. B. mit einer Listenparametrierung arbeiten, was zusätzlichen Aufwand bedeutet hat. Im neuen TIA-Portal dagegen wird AS-i gleich behandelt wie Profibus und Profinet. Die aus den Bauteilbibliotheken ausgewählten Siemens-Produkte werden einfach über \’drag & drop\‘ an die gewünschte Stelle im Anlagenkonfigurator gezogen und über Busleitungen logisch miteinander verschaltet – auch AS-i-Komponenten. Auf diese Weise ist die gesamte Anlage in ein und derselben Visualisierung – je nachdem ob in der Gerätesicht oder der Netzansicht – komplett darstellbar. Selbst die Parametrierung sowie die Diagnose der AS-i-Teilnehmer funktioniert aufgrund der bereits erwähnten gemeinsamen Datenbasis im TIA-Portal ohne zusätzliche Software. Viel einfacher als bisher lässt sich nun darstellen, an welchem AS-i-Slave beispielsweise eine Störung aufgetreten ist. Aufgrund der vollgrafischen Projektierung und der gemeinsamen Darstellung aller Netzwerkteilnehmer erhöht sich gerade bei komplexen Anlagen die Übersichtlichkeit erheblich und ermöglicht ein schnelles, effizientes Arbeiten. AS-i-Netzwerke einfacher als je zuvor aufbauen In der Praxis geht damit nun alles noch einfacher – und wie bisher bei Profibus und Profinet auch: In der Geräteansicht wird aus dem Hardwarekatalog eine Steuerung und ein AS-i-Master ausgewählt. Anschließend entscheidet der Projektingenieur, welche AS-i-Slaves er verwenden will, wie z.B. eine Mischung aus digitalen K45- oder K60-Kompaktmodulen als dezentrale IO-Geräte mit der Anzahl der gewünschten Ein- und Ausgänge. Dazu wechselt der Projekteur in die Netzansicht und wählt die gewünschten Slaves aus dem Hardwarekatalog aus und zieht diese per \’drag & drop\‘ in den Arbeitsbereich. Dort verbindet er die AS-i-Teilnehmer mit dem Master. In dieser Darstellung kann er durch einen Doppelklick auf jeden einzelnen Slave die jeweilige AS-i-Adresse und weitere Informationen wie z.B. die eindeutige Bezeichnung innerhalb der Anlage in einem Eigenschaftsfenster eingeben. Fertig ist die Basisarbeit der Automatisierungslösung. Ein späteres Anpassen von Baugruppen ist jederzeit möglich. Durch einen Klick auf die jeweilige (AS-i-)Komponente öffnet sich wieder das Eigenschaftsfenster, das hierarchisch alle Baugruppenparameter darstellt. So lässt sich z. B. die Optimierung eines Messbereichs im Vergleich zu früher deutlich schneller und komfortabler durchführen. Alle AS-i-Komponenten in der Bauteilbibliothek Wie wichtig dieser Schritt war, AS-Interface in Planung und Handling auf dieselbe Komfortstufe zu stellen wie Profibus und Profinet, zeigt sich allein schon an der deutlich gewachsenen Anzahl der verfügbaren AS-i-Komponenten. Neben den typischen I/O-Modulen wie K20, K45 und K60 gibt es bei Siemens mittlerweile eine ganze Reihe von Motorstarter-Varianten. Hierzu zählen Kompaktstarter wie Sirius 3RA6, die dezentralen Motorstarter Sirius MCU und Sirius M200D ebenso wie Verbraucherabzweige auf Basis der Leistungsschalter Sirius 3RA2 für den Motorschutz oder Frequenzumrichter Sinamics G110D. Sie alle sind in der Bauteilbibliothek des TIA-Portals verfügbar und können per \’drag & drop\‘ zum Engineering, aber auch zur integrierten Visualisierung verwendet werden. Durch diese Möglichkeiten der Hardwarekonfiguration werden sie in ihrem tatsächlichen Aussehen dargestellt, was im Zuge der Anlagenvisualisierung einen deutlichen Komfortgewinn und schnelleres Erkennen der Anlagensituation für den Bediener bedeutet. AS-i arbeitet auf der untersten Feldebene, schließt logisch betrachtet aber zu den übergeordneten Bussystemen auf. Alles aus einem Guss -selbst Schalttechnik mit AS-i Mit dem neuen TIA-Portal zeigt Hersteller Siemens, wie einfach ein Maschinen- und Anlagen-Engineering in einem breiten, aber durchgängigen Angebotsportfolio sein kann: Grafisches Konfigurieren, aufgabenorientiertes Engineering und ein schneller Editorenzugriff sorgen für kurze Entwicklungszeiten. Über eine integrierte Simulation und entsprechend kurze Testphasen führt das Arbeiten mit dem TIA-Portal auch zu vergleichsweise schnellen Inbetriebnahmen. Aufgrund der integrierten Systemdiagnose und leistungsfähiger Online-Funktionalitäten lassen sich Störungsursachen schnell lokalisieren, was zu einer höheren Anlagenverfügbarkeit führt. Das gilt nun auch für den untersten Feldbereich auf Basis von AS-Interface: Weil AS-i innerhalb des TIA-Portals nun in gleicher Weise gehandhabt wird wie Profibus und Profinet, lässt sich dieses Bussystem ebenso komfortabel und flexibel nutzen. Mit dieser neuen durchgängigen Plattform hat Siemens auch softwareseitig den wichtigen Schritt vollzogen, die Automatisierung über das gesamte Automatisierungsangebot zu vereinheitlichen – eben ganz im Sinne von \’Totally Integrated Automation\‘.
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