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State of The Art-Steuerungen – aber zukunftssicher

Insbesondere durch die Einflüsse der Informationstechnologie befindet sich die Steuerungstechnik derzeit in einem größeren Umbauprozess. Michael Matthesius ist Executive Vice Präsident der Division Automation Products + Solutions bei Weidmüller und verantwortet das Automatisierungsgeschäft bei den Detmoldern. Mit ihm sprachen wir über die gegenwärtigen Trends der Automatisierungstechnik im allgemeinen und der Steuerungstechnik im besonderen und natürlich über die Lösungen, die Weidmüller diesbezüglich für Automatisierungsanwender bereithält und entwickelt.
Mit dem Automatisierungsbaukasten 'u-mation' offeriert Weidmüller innovative Automatisierungslösung für den Maschinen- und Anlagenbau der Zukunft.
Mit dem Automatisierungsbaukasten ‚u-mation‘ offeriert Weidmüller innovative Automatisierungslösung für den Maschinen- und Anlagenbau der Zukunft.Bild: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Seit 2013 ist Weidmüller zurück in der Automatisierungstechnik. Zunächst mit u-remote – einem dezentralen E/A-System in Scheibenbauweise gestartet, dass noch mit einigen erstaunlichen Innovationen punkten konnte – wird das System unter dem Namen u-mation nach und nach zu einem kompletten Automatisierungsbaukasten ausgebaut.

Das Angebot von Weidmüller für Industrie 4.0-Lösungen verbindet die drei Ebenen: Digitalisierung, Automatisierung und Kommunikation.
Das Angebot von Weidmüller für Industrie 4.0-Lösungen verbindet die drei Ebenen: Digitalisierung, Automatisierung und Kommunikation. Bild: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Automatisierung im Wandel

Matthesius ist davon überzeugt, dass sich die Automatisierungstechnik gegenwärtig in einem größeren Wandel befindet: „Ich glaube sehr wohl, dass sich im Zuge der Veränderungen der Automatisierungspyramide die Aufgaben für die Automatisierungstechnik – und damit auch der Steuerungstechnik – in der Zukunft neu stellen werden.“ Zum Einen sieht Matthesius einen ungebrochenen Trend zur Dezentralisierung, d.h. immer mehr Komponenten wandern aus dem Schaltschrank ins Feld. „Dabei werden die einzelnen Komponenten gleichzeitig immer intelligenter, was bedeutet, dass immer mehr Aufgaben bereits vor Ort erledigt werden können“, erläutert er. „Antriebsregler können beispielsweise seit längerem schon Steuerungsaufgaben mit übernehmen.“ Das war aber erst der Anfang, erklärt er und gibt dazu ein Beispiel: „So könnten selbst scheinbar einfache Komponenten wie Stromversorgungen zukünftig Lifecycle-Funktionen an Bord haben, die Bauteile und Funktionen überwachen. Diese Informationen würden dann bei Bedarf dafür genutzt, rechtzeitig vor Ausfall beispielsweise ein Ersatzteil zu bestellen. Das Beispiel ist noch ein bisschen zukünftig. Aber es verdeutlicht die Richtung, in die es sich entwickelt.“ Klar ist, dass die zusätzliche Intelligenz in jeder einzelnen Komponente zusätzliche Funktionalitäten bringt.

Offener, individuell skalierbarer Automatisierungsbaukasten 'u-mation' für die Automatisierung der Zukunft.
Offener, individuell skalierbarer Automatisierungsbaukasten ‚u-mation‘ für die Automatisierung der Zukunft. Bild: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Anforderungen an ein Steuerungssystem

Dementsprechend formuliert Matthesius auch die Anforderungen, die Anwender an ein modernes Automatisierungs- und Steuerungssystem stellen sollten: „Eine Steuerung sollte offen, skalierbar, flexibel und weltweit verfügbar sein. Das sind nach wie vor die klassischen Anforderungen, die eine Steuerung heute erfüllen sollte. Ich meine jedoch, dass gerade heute eine zentrale Anforderung die Zukunftssicherheit der Steuerungslösung sein sollte. Denn die Aufgaben, die wir an heutige Automatisierungslösungen stellen, werden zunehmend umfangreicher. Wer mit seiner Steuerung – wie beispielsweise mit u-control – auch auf zukünftige Anforderungen reagieren kann hat es viel einfacher auch auf seine bestehenden Maschinen oder Anlagen neue Funktionen aufzuspielen.“

Die u-mation Roboter stehen für eine offene, innovative Automation auf allen Ebenen.
Die u-mation Roboter stehen für eine offene, innovative Automation auf allen Ebenen.Bild: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Wir begleiten unsere Kunden bei ihrer digitalen Transformation

Im Wesentlichen wird heute eine Programmiertechnik eingesetzt, die vor 20 bis 30 Jahren entwickelt wurde, erläutert Matthesius. „Das wird auch sicherlich erst einmal so weitergehen. Aber die Frage ist doch: Kommen wir mit der heutigen Programmiertechnik durch das Zusammenwachsen von Automatisierung und Digitalisierung an ein natürliches Ende? Aufgrund dieser Überlegungen haben wir übrigens die zukunftssichere Web-Technologie in unsere Steuerungen bereits eingebaut. Wir bei Weidmüller begleiten unsere Kunden bei ihrer digitalen Transformation. Wir holen sie ab, dort wo sie in der jetzigen Automatisierungstechnik sind und bieten ihnen eine zukunftssichere Plattform für das immer stärkere Zusammenwachsen von IT-Technologie und der klassischen Automatisierungstechnik.“

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