Bachmann präsentiert neues I/O-System

Schlanke Peripherie

Mit der M100 lanciert Bachmann ein I/O-System, das sich mit seiner besonderen Robustheit nicht nur gut in das Bachmann-Portfolio einreiht, sondern aufgrund seiner Kompaktheit Maschinen- und Anlagenbauern viele neue Möglichkeiten eröffnet.
Bild: Bachmann electronic GmbH

Wo sich in der Automatisierungswelt bislang Widerstandsfähigkeit gegen gravierende Umwelteinflüsse und eine kleine Bauform meist noch ausschlossen, hält Bachmann mit der M100 jetzt eine passende Antwort dagegen: 24 digitale oder zwölf analoge Ein-/Ausgänge beanspruchen eine Modulbreite von lediglich 24mm. Mit dem Blick auf hohe Verfügbarkeit und Stabilität kennt das System trotz seiner Kompaktheit kaum Kompromisse. Die in EMV-sicheren Metallgehäusen verpackten Module trotzen Schock, Vibration, extremen Temperaturen und Betauung – so wie man das vom Vorgängersystem ebenfalls kannte. Neue Technik und ein ausgefeiltes thermisches Design der Module ermöglichen die noch größere Funktionsdichte. Da die Gehäuse sogar ohne Lüftungsschlitze auskommen, ist auch die Gefahr gebannt, dass Verschmutzungen oder Partikel aus der Produktion oder während der Wartung eindringen können.

Bild: Bachmann electronic GmbH

Verteilte Automatisierung

Modulare Maschinenkonzepte reduzieren die Variantenkosten erkennbar. Die dezentrale Positionierung von I/O-Stationen senkt darüber hinaus den Verdrahtungsaufwand und damit Kosten. Mit dem M100-I/O-System werden nun Absetzungen von bis zu 744 digitalen oder 372 analogen Kanälen je Station kostengünstig und auf kleinem Raum möglich. Im ersten Schritt setzt Bachmann auf Ethercat als standardisierten, echtzeitfähigen Feldbus. Weitere Kommunikationsstandards zur Anbindung des M100-I/O-Systems folgen sukzessive.

Der IP40-konforme Aufbau und das Montagekonzept der M100 erlauben es ferner, die Stationen direkt an oder in der Maschine, auf einer Hutschiene oder mittels Direktverschraubung zu montieren. Die Einzelmodule werden zusätzlich verschraubt und bleiben damit auch bei erheblichen Belastungen durch Vibration oder Stoß zuverlässig fixiert.

Bild: Bachmann electronic GmbH

Modularisiertes Konzept

Die M100-Serie umfasst ein breites Portfolio relevanter Module für die dezentrale Erfassung, Verarbeitung und Ausgabe von Signalen. Die Anbindung abgesetzter Einheiten an die Steuerung erfolgt sicher über standardisierte, echtzeitfähige Feldbus-Koppler. Beim Design der Hardware-Plattform setzt Bachmann auf aktuelle Standards: Systemarchitekturen, Prozessoren, Logik und Signalschnittstellen basieren auf modernen Technologien und bilden damit das Rückgrat für niedrige Verlustleistung, schnelle Datenübertragung und IT-Sicherheit der nächsten Generation. Die sichere Initialisierung (Secure Boot) verhindert ein Kompromittieren der Feldbus-Hardware und ermöglicht die vertrauenswürdige Einbindung der abgesetzten I/O-Stationen in das Automatisierungsnetz.

Der systeminterne, aktive Kommunikationsbus ist auf einen Datendurchsatz von 50MBit/s pro Modul ausgelegt und damit auf lange Sicht zukunftssicher für datenintensive Anwendungen. Mit Big Data im Blick legt der Maschinenbauer mit der M100 heute schon die Grundlage für zukünftige Anwendungen wie Predictive Maintenance.

Auch der Signalanschluss wurde völlig neu gedacht: Kabel lassen sich direkt am Modul an Push-In-Federkraftklemmen auflegen, der vollständig entfernbare Stecker ermöglicht die Vorverdrahtung des Schaltschranks ohne Elektronik. Alle Kontaktelemente sind für eine UL-konforme Verdrahtung großzügig dimensioniert und selbstverständlich vibrationssicher verriegelt. Ein separater Prüfabgriff ermöglicht überdies das komfortable Messen der Signale. Die I/O-Module sind auch für Mehrleiteranschlusstechnik (2-, 3- und 4-Leiter) verfügbar.

Auch das Engineering erneuert

Die Projektierung erfolgt im gewohnten SolutionCenter – aber mit neuer Usability: „Die gesamte Herangehensweise, wie ein Anwender das M100-I/O-System konfiguriert, haben wir von Grund auf völlig neu gedacht und umgesetzt“, verrät Daniel Pfeifer, Director Technology bei Bachmann Electronic. So kann z.B. mit einem Konfigurator aus der gewünschten Kanalfunktionalität und benötigten Kanalanzahl automatisch die passende Modulkombination ermittelt werden. Das bietet hohe Flexibilität im laufenden Entwicklungsprozess von Anlagen und Maschinen sowie eine einfache Handhabung bei der Inbetriebnahme. Im SolutionCenter kann zudem die gesamte Feldbus- und Netzwerk-Konfiguration erfolgen, sodass eine schnellere Anpassung von Kanälen auf geänderte Hardware-Kombinationen ebenso möglich ist wie die Abbildung der I/O-Prozessdaten auf das Unified Fieldbus Model – was die feldbusunabhängige Konfiguration für zukünftige Bussysteme ermöglicht.

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