Echtzeitintegration von Maschinensteuerung und KI

Omron zeigt Steuerung mit künstlicher Intelligenz

Auf der Hannover Messe hat Omron auf seinem Stand einen Tischtennis-Roboter gezeigt. In dem Spielpartner für Menschen steckt eine Steuerung mit künstliche Intelligenz (KI), die ihre Spielstärke permanent auf die des Gegners adaptiert. Was hier spielerisch demonstriert wird ist die intelligente Anpassung von Steuerungsfunktionen an die jeweilige Aufgabe und gleichzeitig der Einstieg der Maschinenbauer in die KI-Technologie. Wir stellen im folgenden die neue KI-Steuerung kurz vor.

Omron bietet einen Maschinen-Controller an, der mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist. Er verfügt über eine Echtzeitintegration der KI-Verarbeitungsfunktion und der SPS-Funktionalität, die in der Fertigungsumgebung Produktionslinien und Geräte im Mikrosekundentakt steuert.

Künstliche Intelligenz für eine flexible Fertigung

Die KI-Technologie wird auch in der Produktion große Veränderungen zur Folge haben: Mithilfe einer flexiblen Fertigung durch Geräte mit künstlicher Intelligenz sind Hersteller in der Lage, die Auswirkungen des Fachkräftemangels und der steigenden Arbeitskosten einzudämmen. Gleichzeitig lässt sich die Anlagenauslastung steigern und eine stabile Produktion von Qualitätsprodukten erzielen. Um Daten in der Fertigungsumgebung zu nutzen, in der eine Steuerung im Mikrosekundentakt erfolgt, ist eine schnelle hochpräzise Erfassung der Daten, wie Positions-, Schwingungs- und Temperaturdaten, und deren exakte Zuordnung zu Zeitdaten nötig. Durch die Analyse und Nutzung kombinierter Daten ist der Omron-Maschinen-Controller in der Lage, mögliche Maschinenfehler schnell vorherzusagen und Anlagenstillstände und eine Verschlechterung der Produktqualität zu verhindern.

Fertigungsumgebung für die automatisierte Produktion

Durch die rasche Verbreitung des IoT ist mittlerweile das Datenaufkommen enorm gestiegen. Eine Übertragung der gesamten Daten in die Cloud zur Analyse mittels KI wird dadurch erschwert. Einen weiteren Engpass bei der Einführung des IoT in der Fertigungsumgebung stellen die Verzögerungszeiten der bilateralen Datenübertragung dar. Diese ergeben sich, wenn Daten von Sensoren, Motoren oder anderen Geräten zur und von der Cloud übertragen werden müssen. Andererseits ist in solchen Fertigungsumgebungen ein sofortiges Ansprechen essenziell. Mithilfe der Fertigungsumgebung will Omron das Know-how von Fachkräften in die Steuerung von Anlagen und Prozessen integrieren. Erreichen lässt sich das durch den Einsatz einer breiten Palette von Fabrikautomationsprodukten, die eine IoT-fähige automatisierte Produktion ermöglichen oder KI-Algorithmen implementieren. Der nach diesem Konzept entwickelte KI-Controller kann Anzeichen von Anlagenstörungen sofort erkennen. Aufgrund der KI-Algorithmen erlernt der Controller anhand von präzisen Sensordaten die wiederholten Bewegungsabläufe der Anlagen. Hierdurch lassen sich Rückmeldungen für die Statusüberwachung und Echtzeitsteuerung von Maschinen erstellen. Der Einsatz der künstlichen Intelligenz erfolgt in Produktionsprozessen durch die Erfassung von Sensordaten wie Schwingung und Temperatur, die Ausgabe der Daten für Anlagenmotoren und die chronologische Verarbeitung dieser Daten in Echtzeit. Der Maschinen-Controller generiert Kenngrößen in regelmäßigen und unregelmäßigen Intervallen in Echtzeit. Er sammelt Kenngrößendaten und generiert Modelldaten für die lernende Maschine. Darüber hinaus sendet er Rückmeldungen an die Zustandsüberwachung und Steuerung basierend auf Modelldaten.

Weiterentwicklung von KI-Produkten

Um den praktischen Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Fertigungsumgebung zu realisieren, will Omron auch weiterhin die Entwicklung in den Bereichen Controller, Bildverarbeitungssensoren und anderer KI-Produkte vorantreiben. Dabei kommen KI und IoT zum Einsatz, um den Status von Anlagen und Prozessen zu überwachen und die Produktqualität sicherzustellen. Das hilft Anwendern bei der Realisierung von Fertigungsprozessen, die annähernd frei von Fehlern und Stillständen sind. Seit erste Prototypen des Controllers an Kunden ausgeliefert wurden, hat das Unternehmen an den Kunden- und eigenen Standorten Untersuchungen durchgeführt. Diese fokussieren sich auf die Vorhersage und Analyse von Anlagenstörungen. 2018 soll die geplante Produkteinführung und Supportbereitstellung des Maschinen-Controllers erfolgen.

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