Mehr Rechenleistung, bessere Vernetzung und flexible Visualisierung, diese Anforderungen werden heute an industrielle Steuerungstechnik gestellt. Das weiß auch Schneider Electric. Mit der Reihe Harmony P6 hat der Hersteller ein neues Sortiment an leistungsstarken Industrie-PCs auf den Markt gebracht. Vier verschiedene Rechner- und sieben unterschiedliche Display-Module stehen zur Verfügung. Alle Rechner sind mit Intel-Prozessoren der 8. Generation ausgestattet und verfügen, je nach Bedarf, über 4 bis 32GB RAM Arbeitsspeicher. Die dazugehörigen Monitore von 10 bis 22″ in den Formaten 16:9 oder 4:3 sind auf die Anforderungen in industriellen Umgebungen zugeschnitten und lassen sich auch mit Handschuhen bedienen. Die Displays können entweder direkt am PC oder abgesetzt an einem am Schaltschrank installierten Tragarm befestigt werden. Optionale Schnittstellen für WLAN, Bluetooth oder E/As, ebenso wie weitere SSD-Karten, zusätzlicher Arbeitsspeicher oder ein PCI/PCIe-3.0-Steckplatzmodul lassen sich bei Bedarf auch im laufenden Betrieb hinzufügen oder austauschen.
Ganzheitliche Maschinenvernetzung
Anwendungszweck des Harmony-P6-Sortiments ist die Digitalisierung von Maschinen. In neuen, aber auch in bestehenden Anlagen können die IPCs eingesetzt werden, um herstellerunabhängig Daten zwischen der Steuerungs- und Softwareebene zu kommunizieren. Auf diese Weise lassen sich alle Daten sämtlicher Maschinen an einem zentralen Ort konsolidieren und etwa für Cloud-Services, Remote Management, vorausschauende Wartung oder andere digitale Services nutzen. Zur unternehmensweiten und standortübergreifenden Überwachung und Analyse von Betriebsdaten kann z.B. die System Platform von Schneider-Electric-Partner Aveva auf den Harmony-P6-Geräten installiert werden.
Auch LMS Life, ein Line-Monitoring-System für Unternehmen der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, läuft auf Harmony P6. Dank über 240 verfügbarer Kommunikationstreiber ist das sogar herstellerunabhängig möglich. Hier können Anwender Maschinen, Linien und Anlagen dynamisch im Blick behalten und mithilfe individueller Visualisierungs- und Analysefunktionen wichtige KPIs in Echtzeit überwachen. Neben der Aveva System Platform und LMS Life hat Schneider Electric auch spezielle Softwareanwendungen für bestimmte Endmärkte entwickelt. Diese sogenannten Advisor sind auf den neuen IPCs installierbar und ermöglichen u.a. AR-basierte Wartung, effizientere Reinigungsprozesse, Rückverfolgung von Produkten oder, wie im Fall des EcoStruxure Machine Advisor, cloudbasiertes Monitoring und Tracking von Maschinendaten.
Damit Anwender den am besten zu ihren Anforderungen passenden IPC finden, wird auf der Schneider-Electric-Website ein entsprechender Online-Konfigurator für die Harmony-P6-Geräte zur Verfügung gestellt. Hier lassen sich Bildschirmabmessungen, Prozessortyp, Arbeitsspeicher und Softwarepakte individuell auswählen und das fertige Gesamtprodukt direkt bestellen.
Neue Funktionen für Präzision und Kommunikation
Schneider Electric präsentiert außerdem ein Funktions-Upgrade für seine IIoT-Steuerung Modicon M262. Mithilfe des leistungsstarken Geräts, das auch als vernetzter Edge-Controller fungieren kann, lassen sich Anlagen präzise steuern. Die Funktionserweiterungen im Überblick: Zur Erweiterung der Motion-Funktionalität ist ab sofort das Aufrufen von Befehlen der Maschinensprache G-Code möglich, womit sich auch CNC-Applikationen ergänzen lassen. Dank 3D-/G-Code-Editor mit paralleler, textueller und grafischer Anzeige sowie DXF-Import lassen sich CNC-Applikationen effektiv umsetzen.
Die neu mögliche Nutzung von API-Schnittstellen bietet zusätzliche Optionen. APIs ermöglichen die Interaktion zwischen Systemen, Anwendungen und Mobilgeräten. Beispielsweise können nun per Messenger Informationen mit der SPS ausgetauscht und Aktionen ausgeführt werden – auch mobil aus der Ferne. Damit ist die Steuerung ein wesentlicher Baustein von Schneiders offener Lösungsarchitektur EcoStruxure. Mit direkter und sicherer Cloud-Konnektivität ist sie das Bindeglied zwischen Datenerfassung und Analytik. Mit dem Einsatz der neuen Modicon M262 werden Maschinen zu vernetzten Komponenten, mit welchen auf direktem Weg kommuniziert werden kann.
Beispielsweise können für die Interaktion mit der Maschine alle gängigen Messenger-Dienste verwendet werden. Dank ihrer Verknüpfung mit der Messenger API kann die Maschine nun Status- oder Fehlermeldungen, Performancedaten oder auch Informationen zum Subscription-Status des MaaS-Vertrags auf ein beliebiges Mobilgerät des OEM oder Endkunden schicken. Weiter hat der Nutzer die Möglichkeit, diese Daten über die Modicon M262 abzufragen und sogar die Maschine zu bedienen – und das alles ohne die Notwendigkeit zur Entwicklung einer speziellen App. Ein weiterer konkreter Nutzen der Vernetzung mit APIs ist etwa die Anbindung an das ERP-System oder den Webshop des OEM. So kann die Maschine sowohl direkt im Kundenlager Nachschub just-in-time bestellen, als auch beim OEM Ersatzteile oder Verbrauchsmittel ordern.
Als zukunftsweisender Edge Controller unterstützt Modicon M262 den herstellerunabhängigen Kommunikationsstandard OPC UA und fungiert dabei sowohl als Server als auch als Client. Dank der leistungsfähigen Motion Control eignet sich die Modicon M262 sowohl für Roboter mit bis zu 3 Achsen als auch für allgemeine Motion-Applikationen mit bis zu 24 synchronisierten Achsen. Einmal auf die Modicon M262 umgestellt, können sämtliche Feldgeräte oder Softwareanwendungen von Schneider Electric mit ihr vernetzt werden. Es entsteht ein ganzheitliches IIoT-Netzwerk, für das der Tech-Konzern als Komplettanbieter für alle Komponenten der industriellen Automatisierung agiert.