Zutrittsschutz mit RFID

Starkes Duo

Ein hochautomatisiertes Logistikzentrum: Regalbediengeräte und Roboter hinter Zäunen, Fördertechnik und Paletten so weit das Auge reicht. Wie können Unternehmen hier gewährleisten, dass ihre Mitarbeiter auch im Innenbereich des Lagers unfallfrei arbeiten und der Materialfluss ohne Störungen läuft? Ein vereinfachtes Handling, um gefährliche Maschinenbewegungen sicher zu starten oder zu stoppen, stellt Euchner mit seinem neuen Schlüsselsystem CKS2 in Aussicht. Die sichere RFID-Lösung kann als Ergänzung zum Schutztürsystem MGB2 Modular fungieren.

Flexibles Schutztürsystem: modular und anpassbar

Um Schutztüren und Zäune an Maschinen und Anlagen während gefahrbringender Maschinenbewegungen abzusichern, kommt MGB2 Modular seit Jahren in vielen Branchen, z.B. Automobilbau und Logistik, zum Einsatz. Das modulare Schutztürsystem von Euchner besteht aus einem Zuhaltemodul, darin enthaltenen Submodulen mit Bedien- und Anzeigeelementen – für Drucktaster, Wahlschalter, Schlüsselschalter oder Not-Halt-Taster -, möglichen Erweiterungsmodulen und verschiedenen Busmodulen zur Anbindung an Profinet/Profisafe oder Ethercat P/ FSoE. Die Kombination mit dem sicheren RFID-Schlüsselsystem CKS2 ermöglicht viele neue Einsatzbereiche.

 Das Submodul CKS2 ist vielseitig einsetzbar, z.B. als sicheres Sperrsystem, als Berechtigungssystem oder als Schlüsseltransfersystem.
Das Submodul CKS2 ist vielseitig einsetzbar, z.B. als sicheres Sperrsystem, als Berechtigungssystem oder als Schlüsseltransfersystem. Bild: Euchner GmbH + Co. KG

Ein Schlüssel, viele Funktionen

Das Schlüsselsystem CKS2 lässt sich zum Sperren und Starten von Maschinen und Anlagen, zur Berechtigungsvergabe für die Anwahl einer Betriebsart oder als Schlüsseltransfersystem nutzen. Durch den Einsatz hochcodierter RFID-Schlüssel gewährleistet das System hohe Sicherheit. Es lässt sich entweder einzeln in eine Anlage als kompakte Lösung mit integrierter Auswerteelektronik oder separat als Submodul in das Türschließsystem MGB2 Modular einbauen. Das eröffnet den Anwendern eine Vielzahl an neuen Einsatzbereichen – und vielerlei Kombinationsmöglichkeiten.

Das CKS2-System lässt sich leicht an individuelle Anforderungen anpassen. Je nach Anwendung kann der Schlüssel während des automatischen Betriebs gesteckt sein oder nicht. Bei der Nutzung als Sperreinsatz kann die Anlage beispielsweise ohne Schlüssel nicht gestartet werden. Das heißt: Der Schlüssel steckt während des Betriebs in der Schlüsselaufnahme-Station. Zum Stoppen der Anlage wird dieser entnommen. Erst dann ist das Betreten eines gefährlichen Bereichs möglich.

Wird das Schlüsselsystem mit der zusätzlichen Funktion für die Zugriffsbeschränkung genutzt, muss der Bediener den Schlüssel erst einstecken, um in die Anlage hineinzugehen. Ein Beispiel ist die Anwendung in einem automatisierten Logistikzentrum: Die langen Transportgassen sind mit dem Schutztürsystem der MGB2 Modular abgesichert. Das CKS2 ist als Submodul in einem Zuhaltemodul integriert, ebenso ein Drucktaster zum Starten oder Stoppen der Maschine. Fällt in einer Transportgasse aus einem Regal ein Warenpaket herunter, kann der Zuständige die Anlage hinter dem Schutzzaun stoppen, indem er den Schlüssel in die Schlüsselaufnahme steckt und den Drucktaster für die Zutrittsanforderung drückt. Dieser ist im Türschließsystem der MGB2 integriert und sendet ein Signal an die angebundene Steuerung, damit die Maschine in einer sicheren Position anhält. Erst dann zieht der Mitarbeiter den Schlüssel, er kann die Tür öffnen und das Paket wieder in die richtige Position bringen. Die Anlage lässt sich wieder starten, wenn die Person die Gefahrenzone verlassen hat. Diese steckt dann den Schlüssel von außen in die Schlüsselaufnahme und aktiviert die Türzuhaltung per Drucktaster.

„Kunden in der Intralogistik nutzen das CKS2 auch als Schlüsseltransfersystem“, ergänzt Xabier Antolin, Produktmanager bei Euchner. Die RFID-Schlüssel werden dazu einfach an mehreren Schlüsselaufnahmen gelernt. Der gleiche Schlüssel kann dann beispielsweise in einer weiteren Schlüsselaufnahme einer Maschine oder eines Roboters im inneren Bereich genutzt werden, um dort manuelle Arbeiten ausführen zu können. Hat der Anwender seine Tätigkeiten beendet, zieht er den Schlüssel wieder ab, verlässt den inneren Bereich, steckt den Schlüssel außen wieder in die Schlüsselaufnahme der MGB2 und startet durch Quittierung am Drucktaster die Anlage im inneren Bereich.

Hohe Codierung und Flexibilität

Durch die hochcodierten Schlüssel ist es möglich, viele Anlagen mit dem gleichen System abzusichern. „Bisher war beispielsweise die Nutzung für 30 Transportgassen nur mit sehr aufwändigen Systemen möglich. Wir sind mit dem CKS2 nicht begrenzt. Es kann nach Bedarf skaliert werden“, erläutert Antolin. Durch die Anbindung der MGB2 Modul über Bussysteme lassen sich alle Schlüsselaufnahmen in der Gesamtsteuerung überwachen.

Das Schlüsselmanagement ist einfach – durch das elektronische Funktionsprinzip sind Schlüsselwechselboxen und -verteilstationen überflüssig, eine aufwändige Projektierung entfällt. Ein weiterer Pluspunkt: Die Anwendungen werden direkt in der Steuerung definiert, das sorgt für maximale Flexibilität. „Überzeugende Argumente für das neue System sind auch die Sicherheit und der Zeitvorteil, wenn mal ein Schlüssel verloren geht“, ergänzt Antolin. „Dann wird einfach ein neuer RFID-Transponder eingelernt. Der alte Schlüssel funktioniert nicht mehr, und es kann auch niemand eine Kopie machen.“

Zielgruppe für das neue Schlüsselsystem sind neben der Automobilbranche unter anderem Lagerhallenbauer sowie Anbieter von Logistiksystemen und Intralogistiklösungen. Es eignet sich besonders für Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, da die Schalter selbst hohen Minusgraden im TK-Bereich standhalten. „Das CKS2 ist für schlüsselfertige Komplettanlagen geeignet. In Kombination mit der MGB2 können wir ein starkes Duo bieten, das vor allem für vollautomatisierte Logistiksysteme mit großen Lagerhallen und sehr vielen Gängen interessant ist und attraktive Lösungen bietet „, resümiert Produktmanager Antolin.

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