Normgerechte Programmierung und Überprüfung von Sicherheitsfunktionen

Softwareassistent Softema unterstützt Safety-Anwender

Aus Themen wie Industrie 4.0, Digitalisierung und Smart Factory ergeben sich besondere Anforderungen, die bei der Entwicklung und Konstruktion von Maschinen eine immer größere Rolle spielen. Um diesem Trend gerecht zu werden und die Ansprüche schnell in der Praxis umzusetzen, steigt der Softwareanteil an der Applikation stetig. Die beschriebene Tendenz ist auch in der Sicherheitstechnik zu beobachten.

Um die Software auf den verschiedenen Ebenen effizient testen zu können, hilft Softema ebenfalls den Prüfern. Zu diesem Zweck werden die Spezifikations-Arbeitsblätter wiederverwendet und ausschließlich um Prüfspalten erweitert. Zur Vervollständigung der Tests – wie beispielsweise Codereview und Validierung – sowie von deren Dokumentation stehen zusätzliche Arbeitsblätter zur Verfügung (siehe Ergebnisse Verifikationsaktivitäten). Seit Frühjahr 2019 liegt der Softwareassistent als Beta-Version für einen eingeschränkten Kreis von rund 300 Nutzern vor. Damit wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung gesammelt werden können, wird Softema derzeit in einer lang angelegten Testphase den ersten praktischen Prüfungen unterzogen.

Ergänzender Code-Generator

In den Maschinen steigt der Anteil an komplexer sicherheitsbezogener Software stetig. Deshalb müssen die Methoden zur Erstellung und Überprüfung entsprechender Programme in der Theorie weiterentwickelt und in der Praxis angewendet werden. Nur so ist in Zukunft sichergestellt, dass sich die in der Maschinenrichtlinie dargelegten Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Steuerungstechnik erfüllen lassen. Durch den zukünftigen Einsatz des Softwareassistenten Softema und dessen fortlaufende Optimierung wird ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan. Sicherheitsbezogene Software muss spezifiziert werden, um systematische Fehler zu vermeiden. Ohne eine ordnungsgemäße Spezifikation lassen sich Verifikations- und Validierungsaktivitäten nicht durchführen. Bei den beiden zentralen Tätigkeiten der Softwareerstellung – also Spezifikation und Verifikation – wird der Maschinenhersteller/Programmierer perspektivisch durch Softema unterstützt.

Es ist davon auszugehen, dass ab Mitte 2020 eine für den gesamten Markt freigegebene Version des Softwareassistenten zur Verfügung steht. Parallel befindet sich ein Code-Generator in der Entwicklungsphase, der in Kombination mit Softema erhältlich sein soll. Auf der Grundlage eines Softema-Projekts erzeugt der Code-Generator dann sicherheitsbezogene ‚Code-Abschnitte‘, die sich in verschiedene Steuerungssysteme einbinden lassen. Im Rahmen der Integration kann der Programmierer zwischen unterschiedlichen Dateiausgabeformaten wählen und die Code-Abschnitte so einfach in seine Softwareprojekte übernehmen. Es wird spannend zu beobachten, wie der Markt den Softwareassistenten annimmt und wie seine Weiterentwicklung auf der Grundlage des Feedbacks aus der Praxis vorangetrieben wird. Im Sinne der funktionalen Sicherheit wäre es wünschenswert, dass Softema eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie Sistema schreibt.

Wenn es um die Umsetzung der Rahmenbedingungen aus der Maschinenrichtlinie und den relevanten Normen geht, setzt Phoenix Contact konsequent auf den Sicherheitslebenszyklus für Maschinen. In Phase 2 wird die sicherheitsbezogene Anwendungssoftware (SRASW) auf der Grundlage der Anforderungen aus der Risikobeurteilung der Phase 0 spezifiziert und dann in den folgenden Phasen erstellt, verifiziert und validiert. Zukünftig lässt sich Softema direkt in die Arbeitsweise gemäß Phasenmodell des Sicherheitslebenszyklus einbinden, wie dies heute bereits bei Sistema der Fall ist (Grafik zum Sicherheitslebenszyklus für Maschinen).

Im Rahmen seines umfangreichen Dienstleistungsspektrums für die funktionale Sicherheit bietet Phoenix Contact auch Seminare rund um die sicherheitsbezogene Software an. So findet im September die zweitägige Veranstaltung „Safety Application Software“ in Herrenberg statt. Der Kurs beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Gestaltung der Spezifikation und der Prüfung von Funktionsbausteinen, wobei die Inhalte steuerungsunabhängig vermittelt werden. Im eintägigen Sistema-Seminar in Bad Pyrmont, Berlin oder Herrenberg wird das optimale Arbeiten mit dem Softwareassistenten erläutert. Ab 2020 steht ebenfalls ein Softema-Lehrgang zur Verfügung. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden sich unter www.phoenixcontact.de.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Di-Soric GmbH & Co. KG
Bild: Di-Soric GmbH & Co. KG
Leuchtstarke 360°-Signalleuchten

Leuchtstarke 360°-Signalleuchten

Die Multisegment-Signalsäule der Serie SBT-RGB eignet sich ebenso wie die kompakte domförmige multifunktionale Signalbeleuchtung der Serie SBP-RGB von Disoric zur Darstellung und Übermittlung unterschiedlichster Anlagenzustände. Ohne einzelne Leuchtsegmente stecken zu müssen, weisen Anwender per Software über die IO-Link Prozessdaten jedem Segment einfach die gewünschte Farbe, Helligkeit sowie das Blinkverhalten zu.

mehr lesen
Bild: Di-Soric GmbH & Co. KG
Bild: Di-Soric GmbH & Co. KG
Leuchtstarke 360°-Signalleuchten

Leuchtstarke 360°-Signalleuchten

Die Multisegment-Signalsäule der Serie SBT-RGB eignet sich ebenso wie die kompakte domförmige multifunktionale Signalbeleuchtung der Serie SBP-RGB von Disoric zur Darstellung und Übermittlung unterschiedlichster Anlagenzustände. Ohne einzelne Leuchtsegmente stecken zu müssen, weisen Anwender per Software über die IO-Link Prozessdaten jedem Segment einfach die gewünschte Farbe, Helligkeit sowie das Blinkverhalten zu.

mehr lesen
Bild: SSP Safety System Products GmbH & Co. KG
Bild: SSP Safety System Products GmbH & Co. KG
Roboteranlage mit Wireless Safety ganzheitlich abgesichert

Roboteranlage mit Wireless Safety ganzheitlich abgesichert

Bei Staehle in Schifferstadt werden schon seit 1956 Aerosol-Dosen für Kunden aus unterschiedlichen Branchen hergestellt. Für einen schnellen und sicheren Palettenwechsel haben die Konstrukteure von SSP Safety System Products gemeinsam mit dem Unternehmen eine clevere Schleusenfunktion entwickelt, die mit Hilfe eines Roboters bedient und von einer Sicherheitssteuerung mit Wireless-Schnittstelle ausgewertet wird. Zudem lieferte SSP ein gesamtheitliches Sicherheitspaket.

mehr lesen