Modulare Maschinensicherheit mit AS-I Safety

Smarte Medizinprodukte – sicher produziert

Bahnverarbeitung gehört zu den Kernkompetenzen der Firma Harro Höfliger Verpackungsmaschinen. Entsprechend große Bedeutung hat die Entwicklung und Markteinführung der neuen PMK-Baureihe. Optisches Kennzeichen der neuen Maschinen sind große transparente Schutztüren. Für die Stellungsüberwachung der Türen nutzt Harro Höfliger, wie schon bei den Kartonierern der MKC-Serie, elektromagnetische Sicherheitszuhaltungen mit integrierter AS-I Safety-Schnittstelle von Schmersal.
Bild: Schmersal Gruppe

Elektronische Sicherheitszuhaltung

Der erste Aspekt war es, der zum Einsatz der elektronischen Sicherheitszuhaltung MZM 100 von Schmersal geführt hat. Bei ihr wird die Zuhaltekraft nicht durch eine mechanische Verriegelung aufgebaut, sondern über einen Elektromagneten. Das führt zu einem hygienegerechteren Design – ein unerlässlicher Aspekt in allen Anwendungsbereichen der PMK. Es bietet aber auch den Vorteil, dass die Zuhaltung unempfindlicher gegenüber Schutztürversatz ist. Die einstellbare elektromagnetische Rastkraft gewährleistet, dass die Schutztüren unabhängig von ihrer Größe immer bequem zu öffnen sind.

Sicherheitsgerichtetes Bussystem

Die zweite Anforderung – einfache, flexible Anschaltung der Sicherheitsschaltgeräte – erfüllen die Konstrukteure von Harro Höfliger mit dem ‚AS-Interface‘-Standard (AS-I), der sich gerade in der Verpackungstechnik weltweit gut durchgesetzt hat. AS-I wurde dezidiert für die Sensor-Aktor-Kommunikation entwickelt. Bis zu 62 Teilnehmer werden über das typische gelbe Flachbandkabel, das zugleich die Energieversorgung sicherstellt, verbunden und bei Bedarf von der Mastereinheit adressiert. Damit spart man erheblichen Verdrahtungsaufwand und die Inbetriebnahmezeit. Zugleich wird die Flexibilität erhöht, weil sich das System einfach erweitern oder verändern und über den Master bequem konfigurieren lässt. Zum AS-I Standard gehört auch das sicherheitsgerichtete Protokoll ‚AS-Interface Safety at Work‘ (AS-I Safety), das bei der PMK-Baureihe zum Einsatz kommt. Das Flachbandkabel wird somit auch für die Integration der sicherheitsgerichteten Komponenten in den Sicherheitskreis verwendet, und die Anschaltung und Signalauswertung übernimmt ein AS-I Safety-Monitor oder eine AS-I Master-Monitor-Kombination. Damit vereinfacht sich die Installation, der Platzbedarf im Schaltschrank für die Master-Monitor-Kombination ist gering, und bei der Konfiguration unterstützt die Asimon-Software den Programmierer, denn die gewünschten Funktionalitäten werden ganz einfach im ‚Drag&Drop‘-Verfahren über die Software parametriert. Mit dieser Funktion lassen sich auch zusätzliche Sicherheitsschaltgeräte bei nachträglichen Änderungswünschen oder Umbauten einfach ins vorhandene System integrieren. Ein weiterer wichtiger Vorteil der sicherheitsgerichteten Kommunikation über AS-I Safety ist die verbesserte Information des Bedien- und Servicepersonals im Diagnosefall. Ein Beispiel: Wenn es zu einem sicherheitsgerichteten Stillstand kommt, gibt der Master eine Meldung aus, welcher Slave die Sicherheitsfunktion ausgelöst hat. Diese Meldung wird am Bedientableau der PMK angezeigt, so dass der Anwender schnell die Ursache erkennen kann. „Schmersal verfügt über ein außerordentlich umfangreiches Programm an Safety-Komponenten mit integrierter AS-I-Schnittstelle, alle unsere wesentlichen Baureihen sind mit AS-I Safety-Knoten lieferbar“, sagt Siegfried Rüttger, Branchenmanager Pharma/Food/Verpackung bei der Schmersal Gruppe. „Ein zusätzlicher Vorteil einer AS-I-Lösung ist, dass sie einen erhöhten Manipulationsschutz bietet.“

Bewährte Sicherheitslösungen

Sowohl die elektromagnetischen Sicherheitszuhaltungen als auch das ASI SaW-Protokoll bewähren sich bereits bei den Kartonierern der MKC-Serie, die Harro Höfliger im Jahr 2015 erstmals vorgestellt hat und die als nachfolgende Einheit der PMK-Anlagen verwendet werden können. Somit ergibt sich ein einheitliches Konstruktions- und Maschinensicherheitskonzept, das sowohl zu einem hochwertigen Design führt als auch die Bedienung der Anlagen verbessert. Last but not least wird ein hoher Sicherheitsstandard erreicht, ohne dass die Produktivität der Anlage unnötig eingeschränkt wird.

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K.A. Schmersal Holding
http://www.schmersal.com

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