Sicherheit weitergedacht – dieser Grundgedanke durchzieht die gesamte Konzeption des Sicherheitslichtvorhanges Detec4. Die Basisinformationen sind kurz genannt – unter anderem Schutzfeldhöhen von 300 bis 2.100mm, die sicherheitstechnische Auslegung gemäß Performance Level e nach EN ISO13849, SIL3 nach IEC61508 und Typ 4 nach IEC EN61496-1, reduzierte Auflösung, Strahlcodierung, 2-Signal-Muting sowie die Schutzklassen IP65 und IP67. Viel interessanter sind die modularen Funktionsumfänge und Merkmale des Geräts, die aktuell kein anderes Sicherheits-Lichtgitter in dieser Kombination aufweist.
Intelligenter Hintertretschutz
Die Auswahl der Zusatzfunktionen erfolgt mit Hilfe von Systemsteckern mit integrierten DIP-Schaltern, die eine schnelle Parametrierung ohne Software ermöglichen. Eine dieser Funktionen – erstmals in dieser Form in einem Sicherheitslichtvorhang umgesetzt – ist der intelligente Hintertretschutz. Hierbei überwacht ein vertikal installierter Detec4 als Master-Sensor den Zugang in den Gefahrenbereich, während ein horizontal montierter Lichtvorhang als kaskadierter Slave-Sensor im Gefahrenbereich eine Person erkennt und so einen Start der Maschine von außen verhindert. Die Intelligenz des Hintertretschutzes liegt in der Fähigkeit Späne, Fasern, Schweißfunken oder Tropfen, die beim Bearbeitungsprozess entstehen und in den Lichtvorhang fallen können, als solche zu ignorieren – und die Maschine nicht abzuschalten, sondern einen bestimmungsgemäßen Betrieb zu ermöglichen. Erst wenn das in das Schutzfeld des Master eingegriffen wird, schaltet auch der horizontal montierte Lichtvorhang für den Hintertretschutz in den Überwachungsmodus. Gerade unter rauen Umfeldbedingungen wird so die Verfügbarkeit und Produktivität der Maschine entscheidend verbessert, weil ungewollte Abschaltungen zuverlässig vermieden werden.
Dynamische Schutzfeldbreiten
Das klassische Einsatzgebiet von Sicherheitslichtvorhängen sind ortsfeste Maschinenszenarien – mit Sender und Empfänger in einem dauerhaft gleichen Abstand. Mit dem Detec4 lassen sich jedoch nicht nur solche statischen Anwendungen lösen, sondern mit der Funktion ´Variable Schutzfeldbreiten´ auch dynamische, mobile Applikationen, in denen der Abstand zwischen Sender und Empfänger prozessbedingt variiert. Hierfür kann im Systemstecker des Geräts zwischen drei variablen Reichweiten gewählt werden. Anzutreffen sind solche Einsatzbeispiele z.B. in der Intralogistik, wenn der Empfänger auf einem Querverfahrwagen in der Vorzone eines Hochregallagers mitfährt oder in der Produktion, wenn ein schienengeführter Schlitten mehrere parallele Arbeitsplätze mit Material versorgt.
NFC und IO-Link on board
Unabhängig davon, welchen Funktionsumfang der Anwender über den Systemstecker wählt – IO-Link und NFC sind als Kommunikationskanäle bis auf die Core-Variante in jeder Ausführung integriert. Wie durchdacht das Konzept ist, zeigt sich bereits bei der Integration und Inbetriebnahme. So kann der Monteur über NFC vor Beginn der Arbeiten die Konfigurationsdaten des Detec4 im stromlosen Zustand auslesen und verifizieren – und nicht erst im eingebauten und verdrahteten Zustand. Mögliche Verwechselungen werden früh erkannt und unnötige Doppelarbeit bei der Montage vermieden. Zudem ist es dank NFC möglich, bei der Inbetriebnahme die Signalqualität jedes einzelnen Strahls auf dem Smartphone zu visualisieren. Beim Ausrichten unterstützen den Monteur verschiedene, in der Farbe wechselnde LEDs, die den Betriebszustand des Lichtvorhanges und des Schutzfeldes anzeigen, sowie die im Sender integrierte Laser-Ausrichthilfe. Auch die OSSD-Schaltausgänge werden per LED visualisiert. Ergänzt wird das Anzeigekonzept von weiteren acht Mehrfarb-LEDs, die auch eine erste Diagnose vor Ort ermöglichen. Je nach Farbe zeigen sie die aktuelle Konfiguration, die Signalstärke, Ausrichtung und Synchronisation von Sender und Empfänger sowie Warnungen oder einen Ausfall als Blinkcode an.