Wenn es um die Steuerungsarchitektur für die funktionale Sicherheit einer Maschine oder Anlage geht, hat der Konstrukteur verschiedene Optionen zur Auswahl. Zunächst ist eine Grundsatzfrage zu klären: Sollen die sicherheitsrelevanten Funktionen (im Sinne der Maschinensicherheit) nach dem Grundsatz ‚Safety integrated‘ in die betriebsmäßige Steuerung integriert bzw. von ihr übernommen werden?
Safety integrated oder Safety separated?
Das Safety-integrated-Konzept bietet den Vorteil, dass nur eine zentrale Steuerung erforderlich ist. Das reduziert – zumindest in der Theorie – die Komplexität auf steuerungstechnischer Ebene. Häufig gibt aber der Endkunde der Anlage das Steuerungsfabrikat vor, so dass abhängig von Kundenwunsch und Zielmarkt unterschiedliche Steuerungen zum Einsatz kommen. Das würde im Falle von Safety integrated bedeuten, dass sowohl das Steuerungs- als auch das Sicherheitskonzept angepasst werden müssen. Hier wird nicht nur die Flexibilität eingeschränkt. Sobald das Sicherheitskonzept angefasst wird, muss auch eine aufwändige Validierung des Sicherheitskonzepts neu erstellt werden.
Safety separated bzw. 100% Safety: Von ganz einfach bis sehr komplex
Wenn sich der Maschinenhersteller für eine separate, autonome Sicherheitsarchitektur entscheidet, gibt es auch wieder unterschiedliche Möglichkeiten der Realisierung. Sie werden nun – geordnet von ganz einfach bis sehr komplex – jeweils kurz vorgestellt.
Der Klassiker: Sicherheitsrelaisbausteine
Die ‚klassische‘ Variante sind einzelne Sicherheitsrelaisbausteine, die als Stand alone-Einheiten jeweils die Signale von einem oder zwei Sicherheitsschaltkreisen auswerten und über Meldekontakte weitergeben.