Radarsensoren im Warmwalzwerk

Submillimetergenau bei 1.300°C

ArcelorMittal hat gemeinsam mit OndoSense erfolgreich eine Radarsensorlösung zur präzisen Vermessung von Stahlhalbzeugen umgesetzt und konnte die Produktüberwachung automatisieren und verbessern - auch in den rauen Bedingungen des Warmwalzwerks mit Staub, Dampf, Vibrationen und glühendem Stahl.
Bild: OndoSense GmbH

So werden ab sofort die Abmessungen von Brammen, Knüppeln und Trägern bereits frühzeitig im Walzprozesses zuverlässig mit einer Genauigkeit von weniger als 1mm erfasst. Das Ergebnis: Die Inline-Dimensionsmessung schont die Maschinen im Walzwerk, senkt Kosten und Emissionen durch weniger Ausschuss und erhöht die Auslastung und Sicherheit der Anlage.

 Darstellung der Breitenmessung von Metallbrammen 
mit dem OndoSense apex Radarsensorsystem.
Darstellung der Breitenmessung von Metallbrammen mit dem OndoSense apex Radarsensorsystem.Bild: OndoSense GmbH

Ersatz für manuelle Messung

Die automatisierte Breiten- und Dickenmessung von Stahlprodukten ist in einer Produktionsumgebung mit Dampf, Staub, schlechten Lichtverhältnissen und Produkttemperaturen von bis zu 1.300°C eine herausfordernde Aufgabe. Vor der Implementierung der Radarsensorlösung zur zuverlässigen und präzisen Inline-Dimensionsmessung wurden Stahl-Langprodukte bei ArcelorMittal manuell mit einem Messschieber erfasst. Diese Methode gilt als Standardverfahren für die Breiten- und Dickenmessung langer Produkte in der Stahlindustrie.

Inline-Radarmessung steigert Produktivität

Mit der neuen Radarsensorlösung können Stahlbrammen, Knüppel und Träger nun präzise und frühzeitig im Walzprozess vermessen werden. Mit einer hohen Genauigkeit von weniger als einem mm ist das System wesentlich präziser als die Messung mit dem Messschieber. Darüber hinaus ermöglicht das System berührungslose und zuverlässige Messungen der glühenden Produkte auch in den rauen Umgebungen der Stahlindustrie mit Wasserdampf, Staub, Rauch oder schwierigen Lichtverhältnissen. Für die Messung werden zwei Radar-Distanzsensoren auf beiden Seiten des Produkts angebracht. Über den Abstand zwischen den Sensoren können dann die Produktabmessungen unabhängig von der Legierung der Metallprodukte kontinuierlich gemessen werden. Bei Bedarf schützt ein robustes Heavy-Duty-Gehäuse den Sensor aktiv vor extremen Temperaturen.

Die kompakten Sensoren lassen sich einfach in die Produktion integrieren und erfordern einen geringen Wartungsaufwand. Im Vergleich zu optischen Sensortechnologien wie Lidar oder Laser ist Radar deutlich weniger anfällig für Störungen durch kleine Partikel, die in Staub und Dampf vorhanden sind. Der Schlüsselfaktor hierfür ist die wesentlich größere Wellenlänge der Radarstrahlen.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Prominent GmbH
Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Prominent GmbH
Einer für Alles – Füllstandmessung leicht gemacht

Einer für Alles – Füllstandmessung leicht gemacht

Ein Sensor für jede Anwendung – egal welche Flüssigkeit – das ist mit neuartigen Radar-Füllstandsensoren keine Utopie mehr. Seit rund zwei Jahren beweist sich die Technik in der Praxis. Schäumende, aggressive, trübe oder transparente flüssige Medien: Die Radarsensoren sind imstande, die Füllstände überall genau und zuverlässig zu messen. Eine Reihe konkreter Beispiele aus der Abwasseraufbereitung, der Chemie, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zeigen, wie weit diese Technologie der altbewährten Ultraschalltechnik voraus ist.

mehr lesen