Wind Power Scada (WPS) von Bachmann

In der Titelstory des SPS-MAGAZINs 3/2014 stellte Bachmann die Lösung Wind Power Scada vor, kurz WPS. Ziel des Anbieters war es, sein Branchen-Knowhow in dieser webbasierten Visualisierungslösung zu bündeln. Zehn Jahre später hat die Redaktion bei Bachmann nachgehakt, ob der Plan aufgegangen ist und wie sich das WPS entwickelt hat.
Bild: Bachmann Electronic GmbH

Bachmann-WPS basiert auf der Software Atvise Scada, mit der sich beliebige Visualisierungsgeräte ankoppeln lassen, z.B. Smartphones, Tablets, PCs oder HMIs. Anwender können sich unabhängig von den verwendeten Endgeräten einen Überblick verschaffen, von einzelnen Anlagendetails bis zum gesamten Windpark. So ist für jede Bedienebene eine passende Basis geschaffen – von der Leitzentrale über das Park-Management bis hin zur Einzelanlage. Man hat von jedem beliebigen Punkt der Welt aus mit nahezu jedem beliebigen Anzeigegerät sicheren Zugriff auf die Applikation, wenn die entsprechende Berechtigung vorausgesetzt ist.

Strategische Entscheidung

Die Einführung von WPS war eine strategische Entscheidung von Bachmann, um die wachsende Nachfrage im Bereich erneuerbare Energien zu bedienen und die eigene Position als Automatisierungsausrüster von Windkraftanlagen zu stärken. Damals wurde zudem eine deutliche Zunahme an Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien verzeichnet, insbesondere bei Windkraftanlagen. Die flexible Scada-Lösung sollte Herstellern eine umfassende Produktpalette bieten. Dieser Ansatz hat sich laut Bachmann als völlig richtig erwiesen.

Bewährte Basis

WPS basiert weiterhin auf Atvise von Bachmann Visutec (vormals Certec). Die Visualisierung wurde in den letzten Jahren modernisiert, um den aktuellen Bediengewohnheiten gerecht zu werden, die dem heute gängigen Handling von Apps entspricht. Neue Features, bessere Auswertungsmöglichkeiten, die Bereitstellung von statistischen Daten und Performance-Upgrades sorgen für eine schnellere Projektierung, bessere Übersicht über den Energiepark und ermöglichen Effizienzsteigerungen.

Einsatz und Eigenschaften

WPS wird vor allem in Windparks eingesetzt, wo Flexibilität und Detailtiefe besonders gefragt sind. Mittlerweile werden mehr als 140.000 Windkraftanlagen mit Bachmann-Hardware gesteuert. Mit WPS steht obendrein ein Scada-System zur Verfügung, das die im Windpark erfassten Daten zusammenführt. Von den Kunden wird laut Hersteller besonders die Möglichkeit geschätzt, anwenderspezifische Ansichten zu gestalten. Gemeint ist damit die Konfiguration von Dashboards mit individuellen Werteboxen, Tabellen, Grafiken und Diagrammen – alles in einer Oberfläche, ohne Entwickler-Tools oder Neustart.

Weitere Roadmap

WPS wird heute nicht nur für Windkraftanlagen, sondern auch für Hybridparks eingesetzt. Der zertifizierte EZA-Regler von Bachmann mit dem Namen SPPC (Smart Power Plant Controller) ist vollständig integriert und ermöglicht eine detaillierte Abbildung von Solaranlagen, Batteriespeichern und anderen Komponenten. Bachmann will WPS auch in Zukunft kontinuierlich pflegen und verbessern. Eine besondere Herausforderung für die kommenden Jahre wird die Durchgängigkeit des Datenflusses sein. Das betrifft auch die neuste Entwicklung: Ein übergeordnetes Master-WPS, das verschiedene Park-WPS-Systeme zusammenfasst, übersichtlich darstellt, Korrelation anzeigt und somit eine ganzheitliche Überwachung der gesamten Flotte bietet.

Bachmann Office Bochum

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

An der Schnittstelle von Handwerk und Hightech

Wer heute Möbel fertigt, bei dem ist Automatisierung meist nicht weit: Längst ergänzen industrielle Lösungen die handwerkliche Holzbearbeitung und nehmen dem Schreiner aufwändige Arbeitsschritte ab. Fachkräftemangel ist das Ergebnis – könnte man meinen. Wahr ist, dass er auch diese Branche herausfordert. Dazu gehört aber auch: Hinter jeder automatisierten Anlage steht ein Mensch, der sie bedient. Auch in der Holzbearbeitung braucht es dafür die passenden Schnittstellen.

mehr lesen