Die Studie dokumentiert: Lediglich 50% der Produktionsprozesse sind automatisiert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen setzt sich nicht mit dem Potenzial und den Möglichkeiten von Industrie 4.0 auseinander oder sieht sie als nicht zielführend an. Für zwei Drittel der ist die Unsicherheit beim ROI das ausschlaggebende Argument für mangelndes Engagement bei Digitalisierung und Automatisierung. Durch den Fokus auf Wirtschaftlichkeit in allen Belangen werden die Unternehmen gelähmt. Nur die wenigsten von ihnen sind bereit, die notwendigen Ressourcen aufzubringen, um langfristig und zukunftsorientiert zu investieren. Das gilt insbesondere bei der Digitalisierung des Shopfloors. Eine der größten Hürden bei der ganzheitlichen Vernetzung des Shopfloors ist die unklare Rentabilität der in Frage kommenden Industrie-4.0-Technologien. Die größte Wirkungsfähigkeit wird hier vor allem zwei Bereichen zugesprochen: dem autonomen Transport (43%) und der KI (39%). Wenn es um den Einsatz von autonomen Maschinen und Robotern geht, hat nur ein Drittel weltweit diese Technologien überhaupt im Einsatz. Immerhin planen 36% den Einsatz und 28% testen sie bereits. Hemmnisse bei der Implementierung von Industrie 4.0 sind auch der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden und fehlende Weiterbildungsmaßnahmen.
Nachhaltigkeit: USA und UK führen bei Kreislaufwirtschaft
Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, Projekte oder Prozesse weiterlaufen zu lassen, auch wenn diese nicht im Einklang mit den unternehmerischen Nachhaltigkeitszielen stehen. Bezüglich der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) steht bei 67% die Senkung von Energie- und Materialverbrauch sowie von Abfallmengen im Vordergrund. Im internationalen Ländervergleich stehen das vereinigte Königreich und die USA an vorderster Position beim Streben nach Nachhaltigkeit. Mit großem Abstand folgt der DACH-Raum. Hier besteht noch wesentlicher Nachholbedarf bei Themen wie der Kreislaufwirtschaft. Weiter abgeschlagen sind die chinesischen Unternehmen. Das Industrie 4.0 Barometer 2023 hält für alle untersuchten Regionen fest: 46% aller Unternehmen haben Umwelt- und Klimaschutz als zentrales strategisches Ziel definiert und konkrete Zielvorgaben abgeleitet. Bei mehr als der Hälfte aller Unternehmen gibt es eine Organisationseinheit oder ein Gremium, das sich mit Nachhaltigkeit befasst und dem mindestens ein Mitglied des Top Managements angehört. 40% der Befragten empfinden die selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele als wirksam. Nur 18% sagen, dass die Ziele nicht wirksam sind.