Digital Twin im Fokus

Der Softwareanbieter Machineering hatte am 19. September Anwender zum Erfahrungsaustausch nach München eingeladen. Im Rahmen eines Roundtables konnten die Teilnehmer über Herausforderungen und Erfolge mit der Simulationsumgebung iPhysics sowie die praktische Umsetzung der virtuellen Inbetriebnahme diskutieren. Der Fokus lag dabei durchgängig auf dem Potenzial des Digital Twins für den Maschinen- und Anlagenbau.
Bild: Machineering GmbH & Co. KG

Hahn Automation berichtete vom umfassenden Einsatz von iPhysics im Unternehmen. Gerade der Server für das virtuelle Engineering im eigenen Haus sorgte für reges Interesse der anderen Teilnehmer. Mit einem etablierten Baukastenprinzip lassen sich neue Maschinen zügig planen und virtuell in Betrieb nehmen. Auch beim Maschinenbauer Pester hat die virtuelle Inbetriebnahme durch den Einsatz der Simulationssoftware im Engineering mittlerweile Einzug gehalten. Die Folge ist eine deutlich verbesserte Softwarequalität. Das mit iPhysics einher gehende Aufbrechen alter Prozesse ermöglichte zudem mehr Transparenz und die Kollaboration zwischen den einzelnen Abteilungen.

Krones: 300 Anlagen pro Jahr

Krones als Anwender der ersten Stunde betonte vor allem die hohe Standardisierung. Man profitiere etwa von kürzeren Durchlaufzeiten, einer guten Datengrundlage sowie von der Möglichkeit, Fehler frühzeitig nachzustellen. Durch die tiefe Integration von iPhysics in die Prozesse werden derzeit rund 300 Anlagen pro Jahr mithilfe der virtuellen Inbetriebnahme fertiggestellt. Ziel ist es, Modelle künftig noch effizienter und schneller zu erstellen – im besten Fall irgendwann per Knopfdruck. Langzeitziel seitens Krones ist der Einsatz der virtuellen Inbetriebnahme in allen Projekten sowie der Weg weg von der Maschinensimulation hin zu einer Anlagensimulation.

Der österreichische Sondermaschinenbauer Sema bringt es durch den digitalen Zwilling auf eine Zeitersparnis von mehreren Wochen. Zwei Mitarbeiter aus der Konstruktion verbringen rund 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Erstellung von digitalen Zwillingen und für Software in the Loop am Modell. Aus dem Bereich Softwareentwicklung übernehmen drei Mitarbeiter die Durchführung der virtuellen Inbetriebnahme. In Summe nutzt Sema das virtuelle Engineering in der Entwicklung, in Vertrieb und Marketing aber auch für Schulungen und Trainings von Kunden.

Das Fazit des Erfahrungsaustauschs: Auch wenn es bei den Teilnehmern unterschiedliche Ausrichtungen und Anwendungen gibt: Die tiefe Integration der Simulation ist essentiell für den Unternehmenserfolg. Weil im Rahmen der Diskussion mehrere Ziele definiert wurden, an denen alle Beteiligten zukünftig mitwirken wollen, sind weitere Treffen in Form einer Task Force geplant.

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