Steckverbinder zur Leistungsübertragung

Push-Lock-Anschlusstechnik für M12 Power

Der M12-Steckverbinder gilt als Universalgenie der industriellen Anschlusstechnik - neben der Signal- und Datenübertragung wird auch immer häufiger Leistung über diese kompakte Schnittstelle übertragen. Die Push-Lock-Anschlusstechnik ermöglicht dem Anwender eine sichere und schnelle Konfektion bis zu einem Querschnitt von 2,5mm².

M12-Federanschluss mit Mehrwert

Mit dem Federkraft-Anschluss lassen sich sowohl Reihenklemmen und Rundsteckverbinder als auch Leiterplatten-Steckverbinder bequem anschließen. In den letzten Jahren wurde dieser Anschluss kontinuierlich weiterentwickelt, heute ermöglicht er eine einfache Handhabung für zahlreiche Anwendungsfälle. Während bei der Leiterplatten- oder Hutschienen-Montage der Steckverbinder fixiert ist, muss der konfektionierbare M12-Steckverbinder beim Anschluss von Hand gehalten werden. Im Bereich der Signal- und Daten-Verkabelung hat sich bereits eine hebelbedienbare Lösung etabliert. Der Hebel bietet den Vorteil, dass die Klemmkammer geöffnet bleibt und beide Hände für die Zuführung des Leiters verfügbar sind. Beim Anschluss von Querschnitten wie 1,5mm² und 2,5mm² wird jeder Installateur diese Eigenschaft zu schätzen wissen. Dieser Anschluss bietet somit eine erhebliche Erleichterung und macht den Federkraftanschluss auch im M12-Bereich zu einer schnellen und einfachen Anschlussmöglichkeit.

M12 Power-Steckverbinder mit PE-Anschluss

Ein besonderes Augenmerk gilt dem PE-Anschluss bei AC-Anwendungen. Um auf dem kleinen Raum die hohen Spannungen von bis zu 690V umzusetzen, sind gewisse Luft- und Kriechstrecken sowie Wandstärken des isolierenden Materials notwendig. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Fehlerfall kein leitendes Material unter Spannung stehen darf, welches der Anwender berühren könnte. Ein Fehlerfall wäre beispielsweise der Auszug der Leitung aus dem Steckverbinder. Dabei können einzelne Leiter aus dem Anschlussbereich gerissen werden. Hier ist von der Konstruktion her darauf zu achten, dass der PE-Leiter als letztes getrennt wird. Diese Anforderung ist notwendig, um bei einem Spanungsdurchschlag von der herausgerissenen Phase zu leitenden Gehäuseteilen die Sicherung auszulösen. Da sich in den meisten Fällen die Anschlussklemmen auf einer Ebene befinden, wird diese Anforderung durch einen 2mm längeren PE-Leiter umgesetzt. Ebenso gibt es Konzepte am Markt, die konstruktiv gleiche Längen der Leiter zulassen. Die sind dann so konstruiert, dass der PE-Leiter die höchste Haltekraft im System besitzt. Der PE-Leiter ist in der Anwendung üblicherweise stromlos – nur im Fehlerfall können kurzzeitig hohe Ströme anliegen. Bei geschirmten Anwendungen fließen die hohen Ströme zusätzlich über die Schirmkontaktierung des Steckverbinders. Somit ist im Gegensatz zu den geschirmten Signal- und Daten-Steckverbindern der Schirmanschluss ein wichtiges Sicherheitselement. Je nach Zulassung werden bei den Freigabeprüfungen Ströme im dreistelligen Bereich angelegt, um die Sicherheit des Systems im Fehlerfall abzubilden. Dabei ist der Querschnitt der PE-relevanten Komponenten – wie PE-Kontakt, PE-Kontaktierung zum Gehäuse und die Schirmanbindung des Leitungsschirmes – am Steckverbinder ausschlaggebend für die sichere Funktion. Demzufolge sollte bei der Schirmkontaktierung das Schirmgeflecht der Leitung großflächig mit dem Steckverbinder-Gehäuse verbunden werden.

Fazit

Bei Spannungen bis zu 690V und Strömen bis zu 16A ist eine sorgfältige Installation erforderlich. Standardisierte Komponenten wie konfektionierte Leitungen, Energieverteiler und konfektionierbare Steckverbinder vereinfachen die sonst aufwendige Energieverteilung erheblich. Mit der Push-Lock-Anschlusstechnik von Phoenix Contact wird der Leistungsanschluss im Feld komfortabel und zeitsparend.

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