Die deutschen Autohersteller werden in ihren F&E-Abteilungen bis 2020 Tausende zusätzliche Ingenieure einstellen. Der Bedarf an klassischen Technikern dürfte dabei allerdings stagnieren, dies zeigt eine Prognose der Unternehmensberatung PWC. Gefragt seien stattdessen Software-Ingenieure und sonstige IT-Spezialisten. \“Wie praktisch jede Branche erfasst die digitale Revolution auch die Automobilindustrie. Diese Entwicklung spiegelt sich im Recruiting der F&E-Abteilungen. Wir gehen davon aus, dass es sich hier in den nächsten Jahren bei 60% aller neuen Stellen um IT-Jobs handeln wird\“, sagt Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PWC in Deutschland. Momentan beschäftigen die F&E-Abteilungen der deutschen Autobauer etwa 16.000 IT-Spezialisten. Am Ende des Jahrzehnts werden es der PWC-Prognose zufolge schon 19.000 sein. Signifikant steigen dürfte im gleichen Zeitraum auch die Zahl der Elektrotechnikingenieure, nämlich von momentan knapp 27.000 auf dann gut 30.000. Die Nachfrage nach klassischen Autoentwicklern wie beispielsweise Maschinenbauern oder Fahrzeugtechnikern ebbt hingegen ab. Zu Beginn des Jahrzehnts entstammte noch jeder zweite F&E-Mitarbeiter diesen Berufsgruppen. Bis 2020 dürften es nur noch rund 44% sein. In absoluten Zahlen ausgedrückt wären das gut 38.300 (momentan sind es etwa 37.700). Kuhnert rechnet für die kommenden Jahre mit deutlichen Entwicklungssprüngen. So dürften bis 2020 über 90% aller Innovation in der Automobilindustrie auf Elektronik und Software zurückzuführen sein. 2010 waren es gerade einmal 70%. Schon jetzt lasse sich absehen, dass die Autobauer einfache Tätigkeiten nach Indien oder Osteuropa auslagern werden und global intensiv in IT-Zentren investieren.
Gute Stimmung auf der Control 2024
Zur 36. Control, die vom 23. bis 26. April stattfand, kamen 475 Aussteller.