Signale werden via Profinet und Wireless-LAN weitergeleitet
Ist die Kommunikations-Infrastruktur an den Öltanks schon vorhanden und wird genutzt, gestaltet sich das Verlegen neuer Kabeltrassen schwierig. Einerseits ergibt sich bei etwaigen Grabungsarbeiten die Gefahr, dass eine Pipeline getroffen wird. Auf der anderen Seite erfordern entsprechende Baumaßnahmen einen hohen Zertifizierungsaufwand. Vor diesem Hintergrund hat Saval mit dem Schutzbehälter SK 3100 in den Schutzklassen IP52 bis IP65 eine dezentrale Lösung erarbeitet. Im Schutzbehälter ist eine modulare Profinet-Steuerung der Produktfamilie Inline mit eigensicheren Inline-Modulen verbaut. \“Jede dezentrale SK-3100-Station überwacht bis zu vier Feuerlöschsysteme und leitet die Signale per Wireless-LAN an ein zentral installiertes Überwachungs-Panel SK 3000 weiter, in dem eine modulare Hochleistungssteuerung ILC 330 PN montiert ist\“, berichtet Jan Veraart. Zur Übermittlung der Daten zwischen SK 3100 und SK 3000 werden Wireless-Module WLAN 5100 von Phoenix Contact eingesetzt. Die Geräte entsprechen nicht nur dem IEEE-Standard 802.11e, sondern erlauben auch eine Übertragung des Profinet-Protokolls. Der IEEE-Standard legt fest, dass die Datenpakete im Wireless-LAN vom Absender mit einer Priorität markiert werden müssen. Die WLAN-5100-Module unterstützen den sogenannten Profinet Assistance Mode, sodass die beiden Inline-Steuerungen über das Profinet-Protokoll kommunizieren können. Außerdem lassen sich einzelne Profinet-Pakete priorisieren. Die Pakete mit der höchsten Priorität werden dann gegenüber allen anderen Ethernet-Paketen bevorzugt über die WLAN-Schnittstelle ausgetauscht. In der dezentralen Automatisierungslösung fungiert der ILC 330 PN als Profinet-Controller, während der Profinet-Buskoppler IL PN BK DI8 DO4 2TX-PAC die Aufgabe eines Profinet-IO-Devices übernimmt.
Web-basierte Visualisierung zeigt Funktionsstörungen an
Zur Überwachung der Lösung wird die Web-basierte Visualisierungs-Software WebVisit von Phoenix Contact genutzt. Dazu muss die Steuerung über einen integrierten Web-Server verfügen, wie dies bei den verwendeten Inline Controllern der Fall ist. Um auf die Visualisierung auf dem Web-Server der SPS zugreifen zu können, wird lediglich ihre IP-Adresse benötigt. Die Daten werden anschließend beispielsweise – wie beim SK 3000 – auf einem Bedienen-und-Beobachten-Gerät anzeigt. Die von Saval entwickelte Visualisierung gibt Auskunft über den Zustand des Druck- und des Standschalters sowie der Spannungsversorgung des Steuerungssystems. Darüber hinaus zeigt sie bei Funktionsstörungen einen entsprechenden Alarm an. Zur Darstellung der Daten verwendet Saval Touchscreens WP10.
Das Inline-Automatisierungssystem von Phoenix Contact ist vielseitig einsetzbar. Aufgrund seines feingranularen Aufbaus eignet es sich für nahezu jede Automatisierungsaufgabe im Schaltschrank. Neben den Ex-i-Modulen für den explosionsgefährdeten Bereich und Standard-Klemmen stehen dem Anwender beispielsweise Funktionsmodule für die funktionale Sicherheit, Temperaturerfassung oder zur Pulsweiten- und Frequenzmodulation zur Verfügung. Zentraler Bestandteil des Inline-Systems ist die hochmodulare Steuerungsfamilie der Inline Controller, die in verschiedenen Leistungsklassen angeboten wird. Sowohl die 100er- als auch die 300er-Leistungsklasse umfassen einen integrierten Web-Server. Mit der Software WebVisit erstellt der Anwender eine Visualisierung, auf die mit jedem Standard-Browser zugegriffen werden kann. Dabei sind keine Programmierkenntnisse erforderlich. Die Pro-Variante des Tools enthält einen erweiterten Funktionsumfang mit Alarming, Trending, Benutzer-Level-Verwaltung und vielen weiteren funktionellen Makros. Für eine übersichtliche Darstellung werden in der hier vorgestellten Anwendung die Touchscreens WP10 genutzt, die sich durch lange Haltbarkeit und eine hohe Ausfallsicherheit auszeichnen.. Die WLAN 5100-Module entsprechen dem IEEE-Standard und erlauben außerdem eine Übertragung des Profinet-Protokolls.