Abnutzungsvorrat
Bei der Betrachtung eines beispielhaften Verlaufes des Abbaus des Abnutzungsvorrates (AV) (Bild 3) sieht man, dass ausgehend von einem Anfangszustand (AV1) nach einer bestimmten Nutzungszeit der Eintrittszeitpunkt für potenzielle Störungen (E) erreicht wird. Der Eintritt in diese Phase wird meist nicht bemerkt und entwickelt sich bis zum Zeitpunkt einer potenziellen Störung weiter. Zu diesem Zeitpunkt (P) muss die Störung behoben werden, da sie sich ansonsten bis zur Funktionsstörung (F) weiterentwickelt.
Wesentliche Vorteile der zustandsorientierten Instandhaltung
Durch die rechtzeitige Erkennung von Primärschäden werden Folgeschäden verhindert; die Sicherheit von Menschen und Umwelt wird durch \’installierte Sicherheit\‘ verbessert; da der aktuelle Anlagenzustand bekannt ist, können Rückschlusse auf erzeugbare Produktqualitäten und Produktmengen gezogen werden; der Abnutzungsvorrat wird besser ausgenutzt; unnötige Reparaturen und Demontagen werden weitestgehend verhindert; es müssen weniger Ersatzteile vorgehalten werden; durch Gewährung einer hinreichend großen Reparaturvorlaufzeit sind Stillstandszeiten besser planbar; die Betriebssicherheit wird durch Kenntnis des Verschleißzustands erhöht; durch \’installierte Sicherheit\‘ wird der Maschinenbediener von Kontrolltätigkeiten entlastet. Ein ganz wesentliches Argument ist die Kostenreduktion beim Einsatz der zustandsorientierten Instandhaltung: Produktionsausfälle können um 16 bis 36% reduziert werden, Stillstandszeiten um 20 bis 35%. Gleichzeitig sinken die Instandhaltungskosten um 15 bis 23%.
Im zweiten Teil des Artikels wird die Funktionsweise von Condition- Monitoring-Systemen am Beispiel von Aprol ConMon vorgestellt.