Vom PC in die SPS Adapter für MPI, USB und S7

In der Welt der Automatisierungstechnik ist der PC der Standard für viele Aufgaben der Visualisierung und der Programmierung; auf der Prozessseite dominieren in unzähligen Anwendungen die Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) der Simatic-S7-Serie. Beide Seiten zu verbinden, kann ein aufwendiges Unterfangen sein. Deswegen stehen im Markt seit einiger Zeit kostengünstige Schnittstellenlösungen zur Verfügung.

Mit den Modulen NetLink Pro und NetLink USB bietet Systeme Helmholz solche Adapter an, mit denen sich Daten zwischen PC und MPI oder Profibus austauschen lassen. Denn die zunehmende Verschmelzung von unterschiedlichen Automatisierungskomponenten zu integralen Gesamtsystemen erfordert auch in den meisten Anwendungsfällen eine enge Verbindung von SPS und PC. In unzähligen Applikationen dient der PC für die Aufgaben der Visualisierung, als Leitstandsrechner und zur Anbindung an das Firmennetzwerk; die echtzeitfähige SPS hingegen übernimmt die Steuerungsaufgaben. Die SPS der Simatic-S7-Serie haben sich in Anwendungen der Fertigungs- und zunehmend auch der Prozessautomation als Quasi-Standard etabliert. Wenn es darum geht, eine Simatic-S7-SPS mit einem PC zu vernetzen, kommen üblicherweise CP-Kommunikationsprozessoren zum Einsatz. Für viele Anwendungen stellt diese Lösung \’schweres Geschütz\‘ dar. Als einfacher und kompakter erweisen sich in der Anwendung Ethernet-Adapter der NetLink-Serie, die von der SPS aus über Hub, Switch oder auch über Netzwerkkarte direkt den Kontakt zum PC herstellen. Als Protokoll wird das Standard-Ethernet TCP/IP verwendet. Die etwa 250g leichten Module NetLink Pro besitzen ein vollmetallisiertes Gehäuse und erreichen die Schutzart IP20. Sie verfügen standardmäßig über eine PG-Buchse und gelten als besonders industriegerechte Ausführungen. Drei LEDs, davon zwei zweifarbige, liefern wichtige Verbindungsinformationen. Das 1,2m lange Anschlusskabel wird direkt auf die CPU des Automatisierungsgeräts gesteckt. Da das Anschlusskabel als aktive Leitung ausgeführt ist, wird der MPI-Bus bzw. Profibus nicht beeinflusst. Eine zweite PG-Buchse ermöglicht den Anschluss eines weiteren Geräts an die CPU des Automatisierungsgeräts. Die einfache Installation zeigt sich darin, dass der Adapter nur in die entsprechende Buchse der SPS gesteckt und mit dem PC verbunden werden muss. Nach Treiberinstallation und Zuweisung der IP-Adresse ist die Installation bereits erfolgreich abgeschlossen. Unterstützt werden alle gängigen Simatic-Engineering-Tools. Volle 12Mbit/s Auf der Steuerungsseite ermöglicht das Modul über MPI und Profibus die volle Übertragungsgeschwindigkeit von 12Mbit/s. Bis zu zwölf Verbindungen sind mit dem NetLink Pro MPI- bzw. Profibus-seitig möglich. Gleichzeitig kann er bis zu sechs PC-Verbindungen aufbauen. Der MPI/Profibus-Anschluss erfolgt auf Basis RS485. Der Einsatz in Profibus-Netzen mit Äquidistanz ist möglich. Der direkte Ethernet-Anschluss, für den eine RJ45-Buchse zur Verfügung steht, führt zu einer signifikanten Kostenersparnis, da damit der Einsatz eines CP-Kommunikationsprozessors überflüssig wird. Die Übertragungsrate des Ethernet-TCP/IP-Netzwerks von 10Mbit/s oder 100Mbit/s erkennt das Gerät automatisch. Die Ethernetbuchse anstelle eines fest montierten Ethernetkabels erhöht die Flexibilität, ein 3m langes Ethernetkabel liegt dem NetLink Pro bei. Die Konfigurationsmöglichkeiten umfassen DHCP, und ein Webinterface. Neu hinzugekommen ist die Protokollunterstützung für RFC1006 (ISO on TCP). Die Firmware lässt sich mit dem Update-Programm SHTools auf den aktuellsten Stand bringen. In den meisten Fällen erhält das Modul die erforderliche Spannungsversorgung direkt über die Schnittstelle, es kann aber auch extern mit einer 24VDC versorgt werden. Dies erlaubt den Anschluss auch an passive Busteilnehmer. Der MPI/Profibus ist sowohl von der externen 24VDC-Versorgung als auch von der Ethernetschnittstelle galvanisch getrennt. Verschiedene Ausführungen Von den NetLink-Modulen stehen verschiedene Ausführungen zur Verfügung: Dazu gehören neben dem NetLink Pro zum Kommunizieren der NetLink USB zum Programmieren, für den ebenfalls das robuste vollmetallisierte Gehäuse genutzt wird. Der NetLink USB ist eine Alternative zur Profibus-PCMCIA-Einsteckkarte. Er ermöglicht die Umsetzung von einer USB-Schnittstelle auf den MPI oder Profibus für die Programmierung und die Visualisierung. Auch hier wird die volle Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 12Mbit/s unterstützt. Bis zu zwölf Verbindungen für MPI bzw. Profibus lassen sich aufbauen. Versorgt wird das Modul über die USB-Schnittstelle. Es verfügt über eine optionale 24VDC-Versorgung. Auf der USB-Seite werden die Protokolle Fullspeed (12Mbit/s) und Highspeed (480Mbit/s) unterstützt. Bei diesem Modul liegt ein 3m Highspeed-USB-Kabel bei. Die Module NetLink Pro und NetLink USB werden auch von dem S7/S5 OPC Server ab der Version 3.10.0.92 unterstützt, der einen komfortablen Zugriff auf Prozessdaten in WinAC-, S7-200,-, S7-300-, S7-400- sowie in C7- und M7-Steuerungen ermöglicht. Zukünftige Erweiterungen wie z.B. CPU zu CPU Kommunikation, SNMP, Securityfunktionen und die Erweiterung des Webservers sind in Vorbereitung. Die neuen Module ergänzen die schon länger am Markt befindlichen kompakten Ethernet-Gateways für MPI/Profibus, NetLink lite.

Helmholz GmbH & Co. KG
http://www.helmholz.de

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