Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag im Juni 2015 um 4% unter dem Vorjahresniveau. Das Inlandsgeschäft stieg um 7%, das Auslandsgeschäft lag 9% unter dem Vorjahresniveau, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt mit. Im ersten Halbjahr 2015 lag der gesamte Auftragseingang mit minus 1% nur knapp unter seinem Vorjahresniveau. Das gilt gleichermaßen für die Inlandsbestellungen. Die Auslandsnachfrage stagnierte. Minus 4% bei den Orders aus den Nicht-Euro-Ländern konnten durch ein stattliches Plus in Höhe von 12% bei den Aufträgen aus den Euro-Partner-Ländern komplett ausgeglichen werden. \“Ursache für das Minus im Juni ist ein rückläufiger Bestelleingang aus den Nicht-Euro-Ländern um 15%. Diese hohe Minusrate geht wesentlich auf einen Basiseffekt zurück: Im Juni vergangenen Jahres gab es hier ein hohes Volumen an Großanlagengeschäft\“, kommentierte VDMA Konjunkturexperte Olaf Wortmann das Ergebnis. Die Exportzahlen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus nach Russland sind weiterhin stark rückläufig. Nach minus 17% im Jahr 2014 liegen die Rückgänge aktuell (Stand: Mai 2015) bei fast minus 30%. Sollte dieser Trend anhalten, würden die deutschen Maschinenexporte für das gesamte Jahr 2015 auf rund 4,5Mrd.E sinken. \“Rubelverfall, Ölpreis und die schlechte Wirtschaftslage in Russland sind die Hauptursachen für den Einbruch im Russlandgeschäft des Maschinenbaus\“, analysiert Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft, die Situation. \“Mit den Gütersanktionen direkt ist dieser Einbruch definitiv nicht zu erklären.\“ Neben den hausgemachten, schon im Jahr 2013 erkennbaren Strukturproblemen der russischen Wirtschaft machen sich vor allem die Sanktionen im Finanzsektor negativ bemerkbar. Die Rubelabwertung, der hohe Leitzins und die Sanktionen im Finanzbereich machen die Projektfinanzierung sowie fehlende Investitionen zu den drängendsten Problemen im Russlandgeschäft. Kredite sind für die russischen Kunden unerschwinglich und außerdem kaum zu erhalten. Einkaufen können nur Kunden, die über ausreichend Eigenmittel verfügen oder staatlich gefördert werden. Aber auch der Staat muss sparen und investiert zurzeit weniger als nötig wäre. In einer VDMA-Umfrage aus dem Mai 2015 gaben mehr als 50% der beteiligten Unternehmen an, unter fehlenden Finanzierungen zu leiden. Das ist ein ganz klarer Trend, der sich im Laufe des Jahres fortgesetzt hat. Ein Großteil der Handhabungs- und Auslegungsfragen zum Russland-Embargo wurde durch eine Veränderung der Embargo-Bestimmungen im vergangenen Dezember gelöst. Schwierigkeiten machen aber weiterhin Ausfuhr-Genehmigungsanträge für Dual-Use-Güter, wenn diese für Empfänger in Russland bestimmt sind, die neben zivilen Produkten auch Rüstungsgüter in ihrem Programm haben. Weiterhin gibt es, wenn auch in relativ geringer Zahl, Probleme mit dem Krim-Embargo. Hier kommt es zu Beschwerden ukrainischer Unternehmen mit Produktionsstätten auf der Krim, dass dort dringend benötigte Ersatzteile oder Maschinen unter Exportverbot stehen. Dem Embargo fehlt eine generelle Ausnahmeklausel, um im Einzelfall Nachteile für Zielgruppen zu vermeiden, die durch die Annexion der Krim durch Russland ohnehin schon geschädigt oder sogar in ihrem Fortbestand gefährdet sind.
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