Im Zeichen von Klimawandel, Globalisierung und steigenden Energiepreisen wächst die Bedeutung Erneuerbarer Energien. Dies bekommt auch die Stuttgarter Lapp-Gruppe zu spüren. Der Kabelspezialist bietet seit 2001 Produkte speziell für diese Branche an. Der Umsatzanteil ist von 0 auf heute 10% weltweit gestiegen. Erneuerbare Energien haben sich für das Unternehmen zu einer absoluten Wachstumsbranche entwickelt. Auf ihrer Jahres-Fachpressekonferenz am 2. und 3. Juli in Schwarzenfeld gaben die Verantwortlichen von Lapp außerdem bekannt, zukünftig noch mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren. Der Anteil der Investitionen in F&E liegt derzeit bei 2,5% vom Jahresumsatz. Als Ziel für die nächsten Jahre nannte Siegbert Lapp, Vorstand der Lapp Holding AG, 4%. Europas größte Bioerdgasanlage mit Kabeln von Lapp Bei einem Besuch von Europas größter Bioerdgasanlage der E.ON Bioerdgas GmbH, welche sich in Schwandorf ganz in der Nähe des Veranstaltungsortes befindet, bot sich die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Die Schmack Biogas AG errichtete dort gemeinsam mit E.ON Climate & Renewables und E.ON Bayern Wärme GmbH eine technisch hochmoderne Anlage. Diese reinigt das Rohbiogas so auf, dass es die gleiche Qualität wie Erdgas hat und somit in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Wichtigster Kabel-Zulieferer bei dieser Anlage war die Stuttgarter Lapp-Gruppe. Laut Aussage von Josef Bleyer, Elektromeister bei der Schmack Biogas AG, wurden dort rund 10km Leitungen eingebaut. Energiemix gleicht Nachteile aus Nach den neuesten Zahlen des Bundesministeriums für Umwelt hat 2008 der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf 14,8% zugelegt. Der Anteil am gesamten Endenergieverbrauch, das heißt von Strom, Wärme und Kraftstoffen, betrug 9,7%. Nach Meinung von Dr. Ludger Eltrop, Abteilungsleiter Systemanalyse und Erneuerbare Energien am Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Uni Stuttgart, liegt der Schlüssel für einen höheren Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtenergieversorgung in der Kombination verschiedener Anlagen und Energieträger. Hierdurch würden, so Dr. Ludger Eltrop, auch Nachteile einzelner Energieträger, wie die fluktuierende Erzeugung von Wind- oder Solarenergie, ausgeglichen. \“Die \’regenerative Revolution\‘ wird sich zwar langsam, aber kontinuierlich vollziehen. Darauf müssen sich alle Unternehmen einstellen, die langfristig denken wollen\“, meint der Energiewissenschaftler Eltrop. Neue Denkerschmiede in der Schweiz Die neue Denkerschmiede der Stuttgarter Lapp-Gruppe sitzt im schweizerischen Cham am Zugersee. Lapp Engineering & Co. wurde 2004 von der Inhaberfamilie Lapp gegründet und kümmerte sich seither um die Gewinnung und Verwertung von geistigem Eigentum für Technologien der elektrischen Leistungs- und Datenübertragung. Zunächst wurden in der Schweiz über 200 Lapp-eigene Patente aus 55 verschiedenen Kategorien verwaltet. Seit gut einem Jahr koordinieren und verantworten die Schweizer auch aktiv den Bereich Forschung & Entwicklung bei Lapp. Vorstand Siegbert Lapp: \“Wir wollten gezielt den Bereich Forschung & Entwicklung weiter verstärken.\“ Erstes Highlight aus der Schweizer Denkerschmiede ist die Verwendung von RFID-Technologie bei Kabeln und Steckverbindern, die auf der vergangenen Hannover Messe erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dem Forscher-Team war es gelungen, winzige intelligente RFID-Tags in das Kabel oder den Steckverbinder einzupflanzen. Mehr darüber erfahren Sie in Ausgabe 10 des SPS-MAGAZINs. Weiterer Fokus in der Forschung sind die neuen Energien. Hier wird gemeinsam mit Unternehmen oder Universitäten nach Lösungen für die Zukunft gesucht. Als einen großen Vorteil des Standortes von Lapp Engineering & Co. in der Schweiz nannte Siegbert Lapp die Nähe zu zahlreichen Instituten, die die Lapp-Gruppe bei der F&E unterstützen. Hohe Erwartungen der Anwender Die Anforderungen der Anwender im Bereich Erneuerbare Energien sind hoch. Neben der technischen Kompetenz stehen maßgeschneiderte Lösungen auf dem Wunschzettel der Kunden. Ein wichtiger Anteil am Erfolg sei der kundenorientierte Service, den Lapp weltweit biete, so das Unternehmen. \“Die Erwartungen der Anwender müssen erfüllt werden\“, sagt Armin Heß, Geschäftsführer der U.I. Lapp GmbH. Heß machte auch deutlich, dass sich die Anforderungen innerhalb der verschiedenen Disziplinen der Erneuerbaren Energien teilweise sehr markant unterscheiden. In einer Photovoltaikanlage sind z.B. völlig andere Merkmale gefragt als in einem Gezeitenkraftwerk. Photovoltaik – rasantes Wachstum
Interroll ernennt neuen COO
Interroll hat Ayhan Demirel zum neuen Chief Operating Officer berufen.