Sicheres Bowlen

Höchster Performance Level durch komplette Sicherheitslösung
In der größten Bowling-Halle Nordrhein-Westfalens in Gelsenkirchen setzt der Betreiber Firebowl für die Sicherheit seiner Mitarbeiter, Spielgäste und der vollautomatisierten Bowling-Anlage eine komplette Sicherheitslösung von ABB Stotz-Kontakt GmbH ein. ABB ermöglichte es, durchgängig den höchsten Performance Level PL e gemäß EN ISO13849-1 zu erreichen und die hohen Anforderungen der für die Hotellerie und Gastronomie zuständigen Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel BGN zu erfüllen.

Im Firebowl Gelsenkirchen werden Kegelaufsteller (Pinsetter) vom Typ MC-2 des chinesischen Herstellers VIA Bowling eingesetzt. Bälle und Kegel (Pins) befinden sich hier in einem Kreislauf. Wird ein Ball von einem Spieler geworfen, rollt er zunächst die 60 Fuß (18,3 Meter) lange und mit speziellem Öl geschützte Spielfläche entlang, bis er die auf dem Pindeck in Form eines gleichseitigen Dreiecks aufgestellten zehn Pins erreicht. Das Öl dient hier zur Reduzierung der Reibung zwischen Bahnoberfläche und Bowlingball. Hat der Ball das Pindeck überquert, fällt er zusammen mit den umgefallenen Pins in die sogenannte Grube (Pit) und wird vom Ballheber (Positive Ball Lift) über eine innerhalb der Maschine befindliche Rampe zum Spieler zurückgeführt. Hierbei rollt der Bowlingball unterhalb der Bahn auf Schienen (Rails) bis zum Ballträger auf dem Anlauf. Die 20 Bowlingpins (Bild 2) in der Maschine werden über einen Verteilerarm (Distributor) an die einzelnen Zellen verteilt. Im ersten Arbeitsschritt wird ein voller Satz Pins aufgestellt. Im zweiten Arbeitsschritt greifen die am Tisch angebrachten Finger die stehengebliebenen Kegel und ziehen diese nach oben. Die umgeworfenen Kegel werden durch den nach hinten fahrenden Pinrechen (Sweep) in die Grube geschoben und von dort über das Pinrad wieder nach oben zum Distributor befördert. Die übrigen Kegel werden wieder auf das Pindeck gestellt und der Spieler kann den zweiten Wurf ausführen. Durch die zwei vollen Kegelsätze in der Maschine verkürzt sich die Zeit für ein Spiel auf etwa fünf Minuten.

Vorteile der neuen Sicherheitslösung

Als sicherheitsgerichtete Logik wurde hier zentral für je zwei Doppelbahnen, also vier Einzelbahnen, eine Sicherheits-SPS Pluto S20 (Bild 3) eingesetzt. Dank der dynamischen Taktsignale konnten die Vorteile der Sicherheits-SPS voll ausgenutzt werden. Dadurch war man in der Lage, mit nur einem Eingang an Pluto die Besucher und Kunden auf einer Doppelbahn mit dem höchstem Performance Level nach DIN EN13849 PL e Kat. 4 abzusichern. Die Besucher werden durch eine Unfallschutz-Lichtschranke Spot 35 (Bild 4) geschützt, die nach EN61496 dem Sicherheitsniveau Typ 4 entspricht. Laut Herrn Niehage, dem technischen Leiter von Firebowl, war es durch die auch als Ausrichthilfe fungierende LED-Anzeige, den M12-Anschluss und die hardwaretechnische einkanalige Verdrahtung besonders einfach, die Sicherheitstechnik von ABB in die vorhandene Anlage zu integrieren. Selbst die hohen Vibrationen, die bei einem Volltreffer (Strike) entstehen, lösten an den Anfang 2012 installierten Unfallschutz-Lichtschranken bisher keine einzige Fehlauslösung aus. Da der Kunde wünschte, dass Doppelbahnen autark abschalten können, wurde hier für eine Doppelbahn ein Spot integriert, was wiederum zwei Eingänge an Pluto bedeutet. Diese Lösung erlaubt es den Betreibern von Firebowl, ihre Kunden auf höchstem Performance Level spielen zu lassen. Der sogenannte \’Catwalk\‘ dient als Zugang zum Maschinenpark und als Verbindung zwischen den einzelnen Maschinen. Zum Schutz des Mitarbeiters wurden die einzelnen Maschinen mit einem Lichtgitter Focus K1C-500 (Bild 5) ausgerüstet. Manchmal ist es notwendig, bei laufendem Betrieb Eingriffe in die Maschine vorzunehmen. Für diesen Fall führt der Mitarbeiter einen Dreistufen-Zustimmungstaster JSHD4 (Bild 6) mit sich und steckt diesen an der Stelle der Anlage ein, wo Arbeiten durchzuführen sind. Durch Drücken des Zustimmungstasters in die Mittelstellung wird nur das Lichtgitter der Doppelbahn überbrückt. Die Lichtschranke Spot im vorderen Bereich der Kunden bleibt dabei selbstverständlich aktiv und kann nicht überbrückt werden. Nun kann der Mitarbeiter mit dem Zustimmungstaster die Anlage bei laufendem Betrieb betreten und Arbeiten an Abräumer, Ballheber oder Pinaufzug vornehmen. Wenn der Mitarbeiter in eine gefährliche Situation gerät, spielt es keine Rolle, ob er den Taster in der Schrecksekunde fester drückt oder loslässt, die Stromzufuhr zur Maschine wird sofort unterbrochen.

Sicherheits-SPS

Die Sicherheits-SPS Pluto S20 (Bild 3) basiert auf einem \’Alles Master\‘ Konzept, das den Entwurf von Sicherheitssystemen vereinfacht und den höchsten Performance Level PL e gemäß EN ISO13849-1 sicherstellt. Aufgrund des verringerten Verdrahtungs-, Projektierungs- und Materialaufwands erzielte der Anlagenbetreiber erhebliche Kosteneinsparungen. Durch den Wegfall zahlreicher Sicherheitsrelais und die kleine Baugröße der Sicherheits-SPSen Pluto mit nur 45mm Breite ergeben sich im Schaltschrank ausreichende Platzreserven. Das Sicherheits-SPS-Konzept von Pluto vereinfacht den Entwurf von Sicherheitssystemen und bietet ein Höchstmaß an Flexibilität. Pluto kann sowohl für einzelne Maschinen als auch für große Maschinenanlagen eine wirtschaftliche Lösung bieten. Von Plutos 20 E/As können acht als Eingänge oder Ausgänge konfiguriert werden, manchmal sogar gleichzeitig als Ein- und Ausgang, vier sind unabhängige, fehlersichere Sicherheitsausgänge. Die breite Palette der am Markt angebotenen Unfallschutzgeräte kann an das Pluto-Gerät angeschlossen werden. Die doppelte Anzahl von Unfallschutzgeräten lässt sich anschließen, wenn man dynamische Sensoren von ABB einsetzt. Der Einsatz von dynamischen Sensoren, wie den berührungslosen Türsensoren Eden und Not-Aus-Tastern, ermöglicht die Sicherheitskategorie vier bei Verwendung von nur einkanaligen Systemen. Mithilfe der Tina-Adapter lassen sich sogar zweimal soviel mechanische Schalter an Pluto anschließen.

Einstrahlige UnfallschutzLichtschranken

Die einstrahligen Unfallschutz-Lichtschranken Spot gibt es in zwei Ausführungen: Spot 10 für Reichweiten bis zu 10m und Spot 35 für bis zu 35m (Bild 4). Sie bestehen aus einem Sender und einem Empfänger. In Kombination mit dem Sicherheitscontroller Vital oder der Sicherheits-SPS Pluto erfüllt Spot die Anforderungen für Kategorie 4 gemäß EN ISO13849-1 und Typ 4 gemäß EN61496. Die Lichtschranken arbeiten mit 24Vdc und die Sicherheits-Ausgangsrelais haben ein Schaltvermögen von 6A/250Vac (1500VA/150W). Der Einsatz von ein, zwei oder drei zusätzlichen Umlenkspiegeln ermöglicht eine Rundum-Absicherung von Gefahrenstellen wie Roboterbereichen. Jede Unterbrechung des Strahls führt zur Öffnung der Ausgangskontakte und somit zur Abschaltung der gefahrbringenden Bewegung. Mehrere Lichtschranken, berührungslose Schalter Eden und Not-Abschaltgeräte können in Serie angeschlossen werden und erreichen somit das hohe Sicherheitsniveau für die Steuerschaltung. Mehrere Lösungen zum Muten von Lichtschranken beim Materialtransport sind ebenfalls verfügbar. LEDs am Sender und am Empfänger zeigen den aktuellen Zustand, den Kontakt zwischen Sender und Empfänger und den Sicherheitszustand an. Die gleiche Information steht an den Lichtschranken-Kabeln zur Verfügung.

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ABB Stotz-Kontakt GmbH
http://www.abb.de/stotzkontakt

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