Seltene Erden und Automatisierungstechnik

Seltene Erden sind für die Automatisierungstechnik auf absehbare Zeit unverzichtbar. Gleichzeitig hat China weltweit einen Lieferanteil von 95% und nutzt aktiv seine weltmarktbeherrschende Position. Das hat bekanntlich zu Spannungen in der Versorgungslage mit Seltenen Erden geführt. Weniger bekannt sind jedoch die geologischen und technologischen Strukturprobleme bei Gewinnung und Einsatz von Seltenen Erden. Sie beleuchtet dieser Beitrag näher. Grundlage dafür ist eine Ausarbeitung vom Quest Research, die im Quest Trend Magazin Online (www.quest-trendmagazin.de) veröffentlich ist.

Die sieben Thesen adressieren geologische und technologische Strukturprobleme, Über- und Unterdeckungen des Bedarfs bis 2016, Preisgestaltungen ohne Kosten für den Umweltschutz, Preisspekulationen, Chinas Dominanzstreben seit den 1980er-Jahren und eine Lösungs-Perspektive. These 1 zeigt auf, dass die Gewinnung der 17 Metalle der Seltenen Erden geologisch bedingt zu einer schlecht proportionierten Angebotsstruktur führen muss. Deshalb gleicht die \’Gewinnung der Seltenen Erden einem Siebzehnfüßler, der außer Tritt gekommen sich ungeordnet bewegt\‘, so die These 1. These 2 deckt auf, dass der technologisch bedingte Bedarf der Automatisierungstechnik an Seltenen Erden eine gleichzeitige Verbindung von häufigen und seltenen Elementen der Seltenen Erden fordert. Dadurch passen die \’Struktur von Angebot und Nachfrage wie zwei linke Hände zusammen\‘, wie These 2 formuliert. These 3 adressiert die Umweltverschmutzung bei der Gewinnung von Seltenen Erden durch säurehaltige und radioaktive Rückstände. Offenbar spiegeln sich die Kosten eines wirksamen Umweltschutzes in den gegenwärtigen Preisen noch nicht wider. Seine Berücksichtigung wird zu höheren Preisen führen. These 4 zeigt auf, dass bis 2016 nicht eine allgemeine Knappheit im Angebot an Seltenen Erden vorherrschen wird, sondern im Gegenteil eine Mischung aus Über- und Unterdeckungen des Bedarfs zu erwarten ist. So zeigt sich derzeit, dass für Servomotoren bei Neodym bis 2016 eine Überdeckung, für Dysprosium hingegen, ebenfalls für Servomotoren wesentlich, eine Unterdeckung prognostiziert wird. These 5 stellt klar, dass die extremen Preissteigerungen des Jahres 2011 nicht auf ein knappes Angebot, sondern auf Preisspekulationen zurückzuführen sind. These 6 verfolgt, wie sich in China in den 1980er Jahren ein Dominanzstreben entwickelt hat, das bei Seltenen Erden auf eine weltmarktbeherrschende Position ausgerichtet ist. Dazu dient der chinesischen Regierung die Verbindung von Waren- und Kapitalexport. Allerdings verfolgen eine solche Strategie auch Unternehmen in den USA, Japan und der EU, wie z.B. beim Öl. Deshalb bezeichnet die These 6 \’China weniger als Hauptproblem, vielmehr als Hauptkonkurrenten\‘. These 7 schließlich eröffnet abschließend die Perspektive \’Innovationen vorantreiben, Substitutionsmöglichkeiten erweitern!\‘ Die Artikelserie \’Seltene Erden und Automatisierungstechnik – 7 Thesen\‘ ist über www.quest-trendmagazin.de in deutscher und englischer Sprache zugänglich. Kasten: Über Quest Research

Quest Techno Marketing
http://www.qtm.de

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