Schnell und präzise: Einfaches Engineering von Kurvenantrieben mit Servoreglern

Die Kurventechnik steht für hohe Maschinengeschwindigkeiten mit einer Bewegungsführung, die gleichzeitig die Mechanik schont. Mit der Ablösung mechanischer Kurvenscheiben durch elektronische Lösungen ergben sich weitere Vorteile: Die Synchronisation der Werkzeuge zueinander und zur Bewegung des Materials führen in Verbindung mit sanften Fahrprofilen dazu, dass Maschinen schnell und ruhig laufen.

Komplexe Bewegungsabläufe

Erfordern Maschinen komplexe Bewegungsabläufe, die noch gegeneinander zu vertrimmen sind, lassen sich die komplexen Bewegungen im Cam Editor auf mehrere, einfacher strukturierte Kurven aufteilen, um sie im Antrieb online wieder zusammenzuführen. Die Variante Servo Drives 9400 HighLine stellt dafür eine so hohe Rechenleistung zur Verfügung, dass der Regler auch mehrere Kurvenscheiben gleichzeitig berechnen und arithmetisch miteinander verknüpfen kann. Kurven sind hier wahlweise als Kennlinien oder Bewegungsprofile verwendbar. Das integrierte Nockenschaltwerk steuert im Automatisierungssys­tem die binäre Peripherie – etwa Ventile oder Düsen. Die Nocken lassen sich über die Benutzeroberfläche des Cam Editors im direkten Bezug zur Bewegung eingeben und optimieren. Der Funktionsbaustein \’Nockenschaltwerk\‘ korrigiert unter Berücksichtigung der Maschinengeschwindigkeit die Ansprechverzögerung der Peripherie. Virtueller Master und Kuppelsteuerung ergänzen die Kurvenfunktionalität bei Bedarf für jeden Antrieb.

\’Reißleine\‘ erhöht Sicherheit

Die Überwachung des Achsverbundes ist gerade in den Maschinen wichtig, bei denen Fehlfunktionen zu teuren Kollisionen der Werkzeuge führen können. Dazu verfügen die Servoantriebe mithilfe des integrierten Systembusses buchstäblich über eine \’Reißleine\‘. Stellt ein Antrieb eine schwerwiegende Störung des Achsverbundes fest, werden alle anderen Antriebe im Verbund informiert und können eine entsprechend parametrierte Funktion ausführen – beispielsweise das sofortige Verlassen des Gefahrenbereichs und kontrolliertes Stoppen. Die Reißleine funktioniert unabhängig vom Bussystem und stellt sicher, dass in kurzer Zeit reagiert wird.

Powerlink erhöht Dynamik

Die Gleichlauftechnik nutzt den \’Motion-Bus\‘, um die Elektrische Welle sowie die Status- und Steuerinformationen zu übertragen. Powerlink schafft hier die Freiheit beliebige Strukturen aufzubauen, z.B. Kaskaden oder Schienen für die Übertragung von Soll- und Istwerten. Zudem bietet das System eine hohe Bandbreite auch bei langen Leitungen. Weil sich die volle Auflösung moderner Gebersysteme nutzen lässt, erhöht das die Dynamik und Genauigkeit. Für Standardanwendungen unterstützten die Servoregler weiterhin die Leitfrequenzkopplung und verfügen über eine integrierte CAN-Schnittstelle.

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Lenze SE
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