RS-232/485, MPI/Profibus oder Ethernet: Fernwartung nach Wahl

Für einen schnellen Zugriff auf Maschinen und Anlagen bieten sich Fernwartungssysteme an: Via Telefon-Modemverbindung lassen sich Automatisierungs- und Antriebssysteme innerhalb der Maschinen und Anlagen auch über weite Entfernungen diagnostizieren und gegebenenfalls gleich Fehler beheben. Speziell für den industriellen Einsatz wurden die robusten Fernwartungseinheiten der Serie MDH 500 von MB Connect Line entwickelt.

Die exportorientierten Maschinen- und Anlagenbauer liefern in alle Länder der Welt. Oft müssen dabei auch die einzelnen regionalen Vorlieben hinsichtlich der einzusetzenden Steuerungen berücksichtigt werden. Das gilt ebenso für die Antriebstechnik. Demzufolge gilt es für die Maschinen- und Anlagenbauer, für Steuerungs- und Antriebssysteme unterschiedlicher Hersteller Know-how bereit zu halten, was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Dies hat sich in den letzten Jahren auch nicht grundlegend geändert. Verringert hat sich aber der Aufwand im Servicefall. Mussten früher dafür aufwendige Dienstreisen in Kauf genommen werden, reicht heute bereits ein kurzes Telefonat: Denn mit den Fernwartungssystemen von MB Connect Line lassen sich die meisten Fehler bereits aus der Ferne beheben. Die Reaktionszeiten sind entsprechend schnell, was eventuelle Produktionsausfälle minimiert. Der Clou dabei: Die Fernwartungseinheiten der Serie MDH 500 kommunizieren mit nahezu jeder Steuerung und jedem Antriebssystem aller wichtigen Hersteller. Somit können die Maschinen- und Anlagenbauer zumindest für ihr Fernwartungskonzept auf eine standardisierte Lösung zurückgreifen.

Weltweit einsetzbar: analog oder ISDN

Die Fernwartungskomponenten dieser Serie sind für den industriellen Einsatz auf der DIN-Schiene optimiert. Mit den verfügbaren Modemanschaltungen – analog oder ISDN – können die kompakten Module weltweit eingesetzt werden. Vor allem die klassische analoge Wählverbindung lässt sich an nahezu jedem Platz dieser Welt zuverlässig nutzen. ISDN wird hingegen vor allem für Anwendungen innerhalb Deutschlands bevorzugt. Den weltweiten Einsatz unterstützt auch der weite Eingangsspannungsbereich von 10 bis 30VDC. Sicherheit wird bei dieser Lösung groß geschrieben: Für alle Module sind Passwortschutz und Rückrufautomatik vorgesehen. Die Konfigurationssoftware Modcom ermöglicht eine einfache Inbetriebnahme der Geräte. Auch die Anwahl erweist sich damit als sehr einfach. In der Windows-Software können die 60 verschiedenen Steuerungen, für die Treiber vorhanden sind, ausgewählt werden. Dazu zählen u.a. die SPS der Serie Simatic, Allen Bradley PLC, Bosch CLxxx, GE Fanuc SPS 90-30 und B&R2000, Bedienterminals von Lauer, Micro Innovation, Sütron und Pilz sowie Antriebssteuerungen von Eurotherm, Danfoss, Emotron, Hitachi, Indramat, KEB, Lenze, Mitsubishi, Mayr, SEW und Stöber. Wenn aus der Ferne auf die Steuerung zugegriffen werden soll, stellt die Software die Telefonverbindung vom PC über das Fernwartungsmodul zum Fernwartungsmodul der Steuerung her. Mit der SPS-Programmiersoftware können dann z.B. Variablen und Ports geändert, ein neues Programm in die Steuerung geladen oder Monitoring durchgeführt werden – alles bequem vom Office-PC aus. Es müssen keine Treiber oder Funktionsbausteine in der Steuerung installiert werden. Die zusätzliche Komponente macht keine Änderung für die Steuerungen vor Ort erforderlich.

Mit serieller Schnittstelle an die Steuerung

Serielle Schnittstellen sind in der Automatisierungstechnik für den Datenaustausch immer noch am weitesten verbreitet. Die Fernwartungskomponenten MDH 500 sowie MDH 502 haben eine und die Modelle MDH 504 sowie MDH 506 haben zwei RS232/485-Schnittstellen on board. Die RS-Schnittstelle wird mit der Software entweder für RS232 oder aber für RS485 konfiguriert. Eine Besonderheit dabei sind die Modulvarianten mit zweiter RS-Schnittstelle. Mit ihnen lassen sich gleichzeitig zwei unterschiedliche Steuerungssysteme anschließen, zwischen denen man während der Fernwartung sogar online umschalten kann. Ein Applikationsbeispiel wäre ein Office-PC als Basisstation mit dem Modul MDH 500, der über das analoge Telefonnetz mit dem Modul MDH 504 kommuniziert, an welchem eine Steuerung und ein Servoantrieb über zwei serielle Schnittstellen angeschlossen sind, die beide ferngewartet werden sollen. Über den Modi-Schalter kann der Anwender zwischen verschiedenen Betriebsarten wählen: So lässt sich z.B. das Gerät auch als Standardmodem betreiben. Über AT-Befehle kann das Modem somit direkt konfiguriert werden.

Direkt per MPI bzw. Profibus

Weitere Module der MDH 500-Serie können direkt an MPI bzw. Profibus angebunden werden. Die Geräte haben entweder einen Anschluss für MPI mit einer Baudrate von 187,5kBit oder für MPI/Profibus mit einer Baudrate von bis zu 12MBit. Nach dem Verbindungsaufbau werden die MPI- oder Profibus-Daten transparent übertragen. Das ist die einfachste Art, Fernwartung für Automatisierungskomponenten aus der Siemens-Simatic-Welt zu ermöglichen. Bei vergleichbaren Lösungen im Markt werden auf der Steuerungsseite meist zwei Komponenten benötigt: ein Modem und ein MPI/TS-Adapter. Alle MDH 500-Geräte mit MPI-Anschluss fungieren als vollwertige Programmieradapter für die Simatic-Steuerungen S7-300 oder S7-400. Die Datenübertragung z.B. zwischen einer Simatic S7-Steuerung über Serie 500-Module und einem PC im Büro geht wie eine direkte MPI-Kommunikation vonstatten; lediglich eine vernachlässigbare, kleine Verzögerung macht den Unterschied. Je nach Variante stellen die Module zusätzlich eine RS232/485, eine Ethernet-100Mbit- oder eine Wireless-LAN-(WLAN)-Schnittstelle zur Verfügung. Abhängig von der über Modi-Schalter eingestellten Betriebsart kann das Gerät vorort direkt als PC- oder TS-Adapter verwendet werden.

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MB Connect Line GmbH
http://www.mbconnectline.de

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