Rockwell Automation beschäftigt ca. 20.000 Mitarbeiter und unterhält Stützpunkte in mehr als 80 Ländern der Erde. Mit einem Jahresumsatz von etwa 5Mrd. US$ im Fiskaljahr 2007 gehört Rockwell Automation zu den großen der Branche. Das jährliche Event macht die Bedeutung des Unternehmens gerade in den USA sichtbar. Mit geschätzten 13.000 Besuchern kommen auf diese Kundenveranstaltung so viele Besucher wie in Deutschland zu einer veritablen Messe. Etwa 100 Stände anderer Hersteller zeigten Produkte und Lösungen rund um das Thema der elektrischen Automatisierungstechnik.
Prozessautomatisierung
In seiner Eröffnungsrede am Media-Tag vor Veranstaltungsbeginn war Keith Nosbusch sichtlich stolz auf die Veranstaltung: \“Zu diesem erstklassigen Event können Hersteller ihre Probleme mitbringen und es mit einer Lösung wieder verlassen, die ihnen hilft in ihrer Branche wettbewerbsfähiger zu sein.\“ In seiner Eröffnungsrede erläuterte Nosbusch auch die Weichenstellung für die nächsten Jahre. Bisher war Rockwell Automation bekannt für seine Stärke in der diskreten Fertigung. In seiner Rede betonte er die Bedeutung der Prozessautomatisierung sowie der Sicherheits- und Informationstechnologien für das Wachstum des Unternehmens: \“Prozessautomatisierung ist die beste Möglichkeit zu wachsen\“, so Nosbusch. \“Wir erarbeiten Branchen-Know-how und erweitern unser Portfolio. Wir können mit DCS-Systemen konkurrieren, besonders da, wo es vielfältige Steuerungsdisziplinen in einer Anlage gibt. Wir haben ein vollständiges Angebot an Produkten, mit dem wir fabrikweite Anlagen automatisieren können. Und mit unserer intelligenten Antriebslösung sind wir sogar in der Lage Öl- und Gas- Projekte zu realisieren.\“ Auch die vor Kurzem erfolgte Übernahme von Pavillion war Thema in Nosbuschs Eröffnungsrede und passt in die erklärte strategische Ausrichtung. Die Bedeutung der Prozessindustrie wird auch deutlich in der Kooperation von Rockwell Automation und Endress+Hauser. Unter dem Titel \’Neue Lösungen für die Herausforderungen der Prozessautomatisierung\‘ erläuterte Peter Rippen, Manager für strategische Partnerschaften bei der E+H Holding, den anwesenden Journalisten die Bedeutung der im Sommer bekannt gegebenen Kooperation zwischen den beiden Unternehmen.
Safety
Ein weiterer Schwerpunkt von Rockwell Automation liegt auf dem Thema Safety. Rockwell Automations Akquisition von ICS Triplex, einem Lieferanten von Sicherheitssystemen mit Standort in Großbritannien, wurde auf der Automation Fair deutlich. Mittlerweile steht eine vollständig skalierbare Palette an Safety-Baugruppen zur Verfügung. Diese reicht von einfachen Sicherheitsschaltgeräten bis hin zu komplexen Sicherheitssteuerungen.
Vernetzung
Die Vernetzung der Fertigung untereinander sowie der Produktionsebene mit der Unternehmensleitebene ist heute wichtiger denn je. Die Netzwerktechnik ist dementsprechend auch für Rockwell Automation ein strategisch immens wichtiger Bereich. Diesbezüglich verwies Nosbusch auf die Zusammenarbeit mit Cisco Systems. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen eine \’Reference Architectur\‘ für die Vernetzung im industriellen Umfeld.
Fazit
In Chicago sah man Gesichter aus allen Teilen der Welt, deren gemeinsame Sprache die Automatisierung ist. Doch nicht nur die Besucher waren international. Auch das Portfolio von Rockwell Automation hat sich in den zurückliegenden Jahren den internationalen Herausforderungen angepasst. Als Siemens seine Totally Integrated Architecture vorstellte, herrschte bei Rockwell Automation noch mehrere Jahre lang Inseldenken. Diese Situation hat sich in wenigen Jahren vollständig geändert. Rockwell Automation bietet mit der Integrated Architecture und Factory Talk eines der durchgängigsten Konzepte in der Automatisierung von Fertigungsprozessen. Rockwell Automation hat mit dieser Ausrichtung alle Teile der Welt fest im Blick. Das zeigt z.B. auch das Safety-Portfolio, das das Unternehmen nach eigenen Angaben in kurzer Zeit zu einem der führenden Safety-Anbieter gemacht hat. Mit dieser Produkt- und Lösungspalette ist Rockwell Automation in Europa und auch in Deutschland ein ernsthafter Wettbewerber im Maschinen- und Anlagenbau, nicht nur für Produkte, die wieder in die USA geliefert werden. (kbn)