Produktivitätssteigerung durch Safe Motion (Teil 1 von 3)

Risiko richtig beurteilen

Sicherheitskonzepte, die Produktionsabläufe mehr hemmen als fördern, weil sie notwendige Tätigkeiten und Handgriffe erschweren und die Produktivität einschränken, sind häufig Quelle für Manipulation. Hier muss angesetzt werden: Sicherheit darf nicht zur Last werden, soll sie Akzeptanz finden. Dies gilt auch insbesondere für Bereiche, in denen Bewegung eine prominente Rolle spielt. Hier setzt die EN61800-5-2 an und nennt Funktionen für Safe Motion, die beides - Sicherheit und Produktivität - gewährleisten.

Sichere Drehrichtung für höheren Maschinentakt

Weitere Möglichkeiten zur höheren Produktivität bietet die Funktion Sichere Drehrichtung (SDI ). Ziel ist es, den Eingriff in den Gefahrenbereich einer Presse bereits während der Aufwärtsbewegung wieder zuzulassen – sofern keine Fang- und Scherstellen vorhanden sind. Arbeiten im Gefahrenbereich – die geführte Entnahme von Produkten beispielsweise – können sicher und gleichzeitig produktiv durchgeführt werden. Vertikale oder federkraftbelastete Achsen stellen eine besondere Gefahrenquelle dar: Durch die Wegnahme von Energie können Gefährdungen entstehen, Stichwort: Schwerkraft. Auch hierzu sind Funktionen definiert, die, richtig angewendet, sogar den Einsatz normaler Motorhaltebremsen ermöglichen. Safe Motion bietet mannigfaltige Lösungsansätze, ist in diesem Punkt hochkreativ. Wichtig und erste Voraussetzung ist aber, dass Anwender das Risiko adäquat beurteilen, um so für ihre Maschine ein Sicherheitskonzept zu finden, dass nicht zu Lasten der Produktivität geht.

SPS-MAGAZIN 10/2015 – Risikoanalyse und Sicherheitsdesign

SPS-MAGAZIN 11/2015 – Produktivtätssteigerung

SPS-MAGAZIN 12/2015 – Verifizierung und Validierung

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Pilz GmbH & Co. KG
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