Röntgeninspektionssysteme

Projektieren in Bestzeit

Immer genauer, schneller und flexibler: An Röntgeninspektionssysteme stellen Hersteller hochpreisiger oder sicherheitsrelevanter Produkte sehr hohe Anforderungen. Der Anbieter Nordson Matrix erfüllt sie auf Basis eines Modulkonzepts, das sich von der Mechanik bis zur Steuerungsprogrammierung erstreckt. Den hohen Individualisierungsgrad unterstützen dabei moderne Automatisierungsbausteine.

Entspannte Zeiten müssen das gewesen sein, als die ersten Röntgeninspektionssysteme auf den Markt kamen. \“Damals wussten wir kaum, was ppm bedeutet\“, so F&E-Leiter Martin Sokolowski augenzwinkernd. Heute geht es bei Nordson Matrix nicht nur um steigende Auflösung in Höchstgeschwindigkeit. Auch die Maschinen entstehen in Bestzeit, obwohl keine der anderen gleicht. Den hohen Individualisierungsgrad stellt dabei Automatisierungstechnik aus dem Hause Wago sicher sowie die Engineering-Software e!Cockpit.

Breites Branchenspektrum

Die Inspektionsanlagen dienen der Qualitätskontrolle von Elektronikbauteilen ebenso wie von medizinischen Implantaten oder von Gussteilen. Die Referenzliste reicht entsprechend von der Automobil- und Medizinbranche bis hin zum Bereich der Consumer Electronics. Seit 1998 – damals noch unter dem Namen Macrotron Process Technologies – produziert der Hersteller aus Feldkirchen mit rund 100 Mitarbeitern die automatisierten Maschinen, von Anfang mit Wago-Technik. Ursprünglich suchten die Ingenieure der Maschinen ein Ethernet-fähiges I/O-System. Bei Wago wurde man fündig, entschied sich aber kurze Zeit später für die neuen Feldbuscontroller. Zunächst wurden sie ohne SPS-Programm als reine Remote-I/Os eingesetzt. Doch den Entwicklern war schon damals bewusst, dass sich zukünftige Echtzeitanforderungen an die Steuerungsaufgaben nicht ausschließlich mit einer PC-Anwendung und einem TCP/IP-basierten Remote-I/O realisieren lassen würden. So wurde in den folgenden Jahren auch die SPS-Funktionalität mehr und mehr genutzt. Mit jeder neuen Generation der Wago-Controller ließ sich der für die Weiterentwicklung der Maschinen nötigen Performance-Zuwachs abdecken.

Automatisierung sichert Wettbewerbsfähigkeit

Die Automatisierungsverantwortlichen des Maschinenbauers sind stark gefragt: Steuerungen programmieren, Schaltpläne generieren, für eine integrierte Automatisierung sorgen, die mit der fortschreitenden Miniaturisierung der Elektronik und zahlreichen weiteren Anforderungen der diversen Kundengruppen mithält – ihre Arbeit gewährleistet die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Die Abnehmer erwarten dabei nicht nur, dass die Maschinen zur Qualitätssicherung sehr kurze Zykluszeiten unterstützen und mit einer hohen Auflösung arbeiten. Sie wollen zudem die Automated Inline X-ray Inspection Systems, kurz AXI, wie auch die anderen Nordson-Matrix-Maschinen für die zerstörungsfreie Prüfung zeitnah nach ihrer Bestellung erhalten.

Modular zu schnellen Entwicklungszeiten

Solch kurze Lieferzeiten bei Sondermaschinen stellen hohe Anforderungen an das Maschinenkonzept und die Projektierung. Christoph Bestle, der Elektroplanung, Schaltplanerstellung und SPS-Programmierung bei Nordson Matrix verantwortet, nutzt für die Programmierung des I/O-Systems 750 die Entwicklungsumgebung Wago-I/O-Pro für Steuerungssysteme auf Basis von Codesys 2. Den hohen Projektierungsaufwand, der etwa für neue Anwendungsfelder wie die sogenannten Final Assembly Tests von verpackten hochpreisigen Consumer-Produkten wie Smartphones oder von Medizinprodukten anfällt, konnte er mit diesem System gut stemmen. Die I/O-Komponenten oder Stepper-Controller von Wago betrachtet er als Module, die er – ebenso wie etwa die Sicherheitskomponenten von Pilz – für die Automatisierung im Rahmen der modularen Maschinenkonzepte je nach Anforderung kombinieren kann. Das IEC61131-kompatible Programmiersystem bringt dem Maschinenbauer einen großen Vorteil: in Form einer integrierten Visualisierung. Bestle dazu: \“Wir installieren das Engineering Tool auf jeder Maschine. Das macht uns flexibel, wenn kleine Anpassungen im Feld nötig sind.\“ Durch die Integration der neuen Wago-Controller gelingt es den Entwicklern zugleich, die Weichen zum Einsatz moderner Engineering-Software zu stellen. So ermöglicht die Steuerung PFC200 als Migrationsprodukt den Wechsel vom Codesys-2-basierenden I/O-Pro auf das neue System e!Cockpit, das auf Codesys 3 aufbaut. Da die SPS beide Software-Generationen unterstützt, erfolgte der Übergang auf e!Cockpit ohne aufwendige Änderung der Hardware-Planungen oder Stücklisten.

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WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG
http://www.wago.com

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