Funktionserweiterung bei S7-Panel-SPS

Panel Upgrade

Die Simatic-S7-Steuerungen haben in der Automatisierungslandschaft ihren festen Platz. Längst bieten neben Siemens auch andere Unternehmen kompatible Komponenten. So auch das Unternehmen Insevis, das jetzt eine neue Panel-Generation auf Basis seiner eigenen S7-CPUs vorstellt.

Der S7-Systemlieferant Insevis bietet in Deutschland gefertigte S7-Steuerungen, die mit den Siemens-Tools SimaticManager und TIA in AWL, KOP, FUP, S7-SCL und S7-Graph zu programmieren sind. Das Konzept mit der bekannten Programmierumgebung ist auf Kosteneinsparung ausgelegt, denn neben einer Produktlinie mit Siemens können Anwender mit den wirtschaftlichen Insevis-Produkten auch preissensible Märkte beliefern, ohne ihr S7-Programm zu ändern. Die Beibehaltung des S7-Steuerungs-Know-hows durch den Kunden reduziert auch dessen Programmieraufwand und das -risiko. Die Funktionalität der Geräte bietet aber auch weitere Vorteile, zum Beispiel die Integration zusätzlicher Schnittstellen in die S7-CPU und die Optionen auf ein integriertes Panel und Onboard-Peripherie. Ein wichtiger Faktor ist das einfache Handling der vielen Zusatzfunktionen, die durch mehrsprachige kostenlose Software-Tools möglich sind.

Ethernet onboard

Insevis bietet drei verschiedene S7-CPUs, deren Befehlsumfang quasi der S7-315-2PNDP entspricht. Der 512kB bis 1MB große Arbeitsspeicher ist für die klassischen Anwendungen völlig ausreichend, Zusatzkarten sind für den S7-Programmablauf nicht nötig. Lediglich bei Archivierungen wird eine Micro-SD-Karte verwendet. Jede der S7-CPUs verfügt über Ethernet (TCP, UDP, S7-Kommunikation), Modbus (TCP und RTU), CAN (Canopen und Layer2) sowie einen seriellen CP mit RS232 und RS485 (freies ASCII). Damit allein ist ein Einsatz als S7-programmierbares Feldbus-Gateway möglich. Zusätzlich können die CPUs vom Typ

-V und -P mit Profibus DP Master/Slave und die CPUs des Typs -T mit Profinet I/O-Controller ausgerüstet werden. Die dafür nötigen SFCs und SFBs stehen kostenlos im Internet zur Verfügung, neben Beispielanwendungen und Demovideos zu deren Handling.

Integration von Canopen

Gerade beim Einbinden von Canopen-Geräten in die S7-Welt steht die Insevis-ConfigStage für eine einfache Lösung. Mit wenigen Klicks kann die EDS-Datei des CAN-Teilehmers eingelesen, vorgefilterte Prozess- und Systemdatenobjekte den S7-Bereichen zugewiesen, als Bibliothekselement abgespeichert und ab dann alles mit nur einem Klick in das S7-Projekt übernommen werden. Dabei meldet das Programm automatisch eventuelle Adresskonflikte und schlägt Abhilfe vor. Bei der zunehmenden Öffnung der S7-Welt Richtung Canopen hat diese Lösung seit langem Vorbildfunktion. Via CAN werden auch die dezentralen Insevis-Peripherien angebunden, nur dass hierbei alles durch die integrierte Firmware geregelt wird und man nur die Knotennummer der Kopfstation sowie die gewünschten Startadressen der E/As eintragen muss. Aber auch für Peripheriebaugruppen von Fremdherstellern ist die Insevis-S7-CPU offen. Der Anbieter stellt die grundlegenden E/A-Module auch selbst zur Verfügung, mit besonderen Eigenschaften wie einem 16er-Modul von bitweise umschaltbaren digitalen E/As oder Analogmodule mit per Software konfigurierbaren analogen Ein- und Ausgängen. Diese können je nach eingestellter Integrationszeit 12- bis 16Bit Auflösung haben oder als 2-, 3- und 4-Drahtanschlüsse parametriert werden. Das ebenfalls kostenlose Tool ServiceStage, für die Wartungsarbeiten, kann neben diversen Diagnose- und Programm-Downloads auch den unüberwindbaren Know-how-Schutz gegen das Auslesen der DBs setzen.

Upgrade zur S7-Panel-SPS

Die Integration eines robusten TFT-Touchpanels mit Ganzmetallfront in IP65 macht aus den reinen S7-Steuerungen kompakte Panel-SPSen. Darauf läuft kein Windows und keine abgespeckte PC-Visualisierung, sondern eine anbietereigene S7-Firmware mit integrierter Visualisierung. Dabei entspricht die Projektierung mit der Insevis-Software VisuStage im wesentlichen Handling dem WinCCflex von Siemens. Variablenimport aus dem SimaticManager samt Symbolik, ein umfangreiches Störmeldesystem mit 1024 Alarmen und 128 Ereignissen, 64 Trendkanäle, 64 Rezepturen mit 256 Elementen und Datensätzen, Benutzerverwaltung mit neun Ebenen und eine unbegrentzte Anzahl von Sprachen, sowie vielfältige Log- und Archivierungsfunktionen bieten einfachen Lösungsansätze für komplexe Visualisierungsaufgaben. Eine Integrierte Simulation und eine kostenlose, multiinstanzfähige Remote-Visualisierung erleichtern die Arbeit und erweitern den Nutzen. An dieser Stelle helfen Demo-Visualisierungen im Internet und weitere Anregungen vom Service-Team des Anbieters, wovon die Wertigkeit des Kundenproduktes profitieren soll. Setzt man Onboard-Peripheriebaugruppen auf die Rückseite der Panel-SPS (Bautiefe mit Steckern max. 95mm), entstehen zeitgemäße Alternativen zu der ehemaligen C7-Reihe von Siemens. Obwohl diese Lösung sehr kompakt aufbaut, ist die Wärmeentwicklung kein Thema, denn der Verzicht auf Windows senkt nicht nur die Bootzeit auf unter 3s, sondern auch die Hardware-Anforderungen an die CPU und damit die Leistungsaufnahme des gesamten Systems.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

INSEVIS GmbH
http://www.insevis.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen