Mobiler Zugang zu Messanwendungen

Der Einfluss mobiler Technologie auf Mess- und Prüfsysteme
Die weltweite Verbreitung mobiler Endgeräte ermöglicht den Nutzern unbegrenzten und sofortigen Zugang zu Informationen. Fragen bleiben nicht länger unbeantwortet, da Informationen überall und jederzeit abrufbar sind. Mobile Technologie hat eine natürliche Erwartungshaltung gegenüber dem stetigen Zugriff auf Informationen geschaffen und beeinflusst nun auch den Datenerfassungsbereich. Ingenieure und Wissenschaftler erstellen bereits Systeme, auf die über mobile Geräte zugegriffen werden kann. Diese Systeme melden es den Technikern, wenn Tests abgeschlossen sind, und bieten die Fähigkeit, Daten auch unterwegs zu ändern.

Im Datenerfassungsbereich setzen Ingenieure mobile Technologie mit ständigem Zugriff auf Informationen ein, um Effizienzsteigerungen zu erreichen und in vielen Fällen Probleme zu vermeiden, bevor sie kostenintensiv werden. Die mobile Technologie entwickelt sich schnell und macht so das Implementieren und Festlegen von Standards schwierig. Um sie für die eigene Arbeit nutzen zu können, müssen Ingenieure und Wissenschaftler ihre Fertigkeiten weiterentwickeln, indem sie sich mit den Optionen für die mobile Integration beschäftigen und die Aussichten für künftige mobile Systeme im Blick haben.

Mobile Betriebssysteme

Ingenieure, die eine dezentrale Anbindung in Messsystemen integrieren, sollten wissen, welche Betriebssysteme am häufigsten eingesetzt werden. Ein Unternehmen sollte nach einem Betriebssystem suchen, das kompatibel ist oder vom Kundenstamm unterstützt wird. Mobile Betriebssysteme zu unterstützen, die nur von einem kleinen Kreis genutzt werden, ist normalerweise nicht ratsam und kann eine Ressourcenvergeudung sein. Der Markt für mobile Geräte ist noch jung. Marktanteile verschieben sich deutlich und Veränderungen treten häufig auf. So fanden Smartphones und Tablet-PCs erst eine schnelle Verbreitung, als Apple 2007 das iPhone bzw. 2010 das iPad vorstellte. Und während Unternehmen wie Blackberry, Nokia und Palm ihren Platz am Markt für mobile Geräte hatten, hat keines von ihnen die Verbraucherstimmung so sehr getroffen wie Apple. Dies führte dazu, dass Apple und auch Google zu Marktführern geworden sind. Google veröffentlichte 2008 das Open-Source-Betriebssystem Android für Smartphones und erweiterte es 2011 um Unterstützung für Tablet-PCs. Das Unternehmen folgt damit einem anderen Geschäftsmodell als Apple, indem es mit OEMs zusammenarbeitet, die Android kostenlos auf ihren Geräten implementieren können. Apple hingegen lizenziert sein Betriebssystem iOS nicht für OEMs, sondern stellt stattdessen eigene Geräte her. Viele Experten haben Parallelen zum PC-Markt der 80er-Jahre gezogen, als Apple denselben Ansatz verfolgte und sein Betriebssystem nicht für OEMs lizenzierte, Microsoft jedoch schon. Letztlich gewann Microsoft mit Win-dows den Kampf um den PC-Markt, indem das Unternehmen den Markt mit Produkten überflutete. Viele erkennen in Googles Vorgehensweise am Markt für mobile Geräte ein vergleichbares Verhalten. Als Android 2008 am Smartphone-Markt vorgestellt wurde, war Blackberry der Marktführer mit einem Marktanteil von 43%; Apple hielt einen Marktanteil von 24%. Seit Ende 2012 dominiert nun Android den Markt mit einem Anteil von 64%. Apple folgt mit 19% und Blackberry hält nur noch einen Anteil von 5%. Diese Zahlen verdeutlichen den dramatischen Umschwung, der am Smartphone-Markt innerhalb kurzer Zeit eintrat. Ein ähnlicher Trend zeichnet sich im Tablet-Bereich ab. Als Android 2011 zum ersten Mal offiziell auf Tablet-PCs eingesetzt wurde, war iOS der Marktführer mit 83,9%, während Android einen Anteil von 14,2% hielt. Ende 2012 besaß iOS noch immer den größten Anteil mit 54%, doch Android hatte sich auf 43% vorgearbeitet. Android ist ein offenes System, das es OEMs erlaubt, eine große Bandbreite an Geräten herzustellen. Dadurch konnte es sich schnell einen wesentlichen Marktanteil erarbeiten.

Tablets mit Windows 8

Ende 2012 stellte Microsoft Windows 8 vor. Neben einer überarbeiteten Benutzeroberfläche im Vergleich zu früheren Windows-Versionen kann Win-dows 8 nun sowohl auf Tablets als auch auf PCs ausgeführt werden. Microsoft hat in der Vergangenheit den PC-Markt dominiert, geriet jedoch aufgrund der stetig sinkenden Absatzzahlen bei PCs unter Druck, in den schnell wachsenden Tablet-Markt einzusteigen, um die Liquidität des Unternehmens aufrecht erhalten zu können. Es gibt zwei Versionen von Windows 8: Windows 8 RT und Windows 8 Pro. Windows 8 RT wird auf ARM-basierten Tablet-PCs ausgeführt und kann nur Anwendungen ausführen, die über den Windows Store erworben wurden. Traditionelle Softwareanwendungen wie Adobe Photoshop oder LabView können damit nicht ausgeführt werden, da sie historisch für x86-basierte Chiparchitekturen kompiliert sind. Außerdem stellt Microsoft einen eigenen Tablet-PC her, der mit Windows 8 läuft: Microsoft Surface. Im Februar 2013 wurde Microsoft Surface mit Windows 8 Pro veröffentlicht. Das Gerät ist beachtenswert, da es technisch in seiner Funktionalität einem Ultrabook ähnelt, traditionelle Softwareanwendungen ausführen kann und über den Formfaktor eines Tablet-PCs verfügt. Ingenieure werden daran interessiert sein, Surface in ihren Messsystemen einzusetzen, da es über einen USB-Anschluss verfügt und x86-basierte Anwendungen unterstützt. Zudem werden Anwender mit diesen Geräten einen mobilen Formfaktor nutzen und so bestehende Systeme mit geringem zusätzlichem Entwicklungsaufwand um Mobilitätsvorteile erweitern können. Surface ist die erste Generation von Tablet-Geräten von Microsoft, die sich in künftigen Versionen dank Verbesserungen bei Akkulebensdauer, Festplattenspeicher und Software weiterentwickeln werden.

Messoptionen für die Integration mobiler Technologie

Mobile Technologie ist eine relativ neue Erweiterung für Messsysteme, doch sie wird bereits in einigen Anwendungslösungen eingesetzt. Ganz grundlegend können mit einem mobilen Gerät mobile Messungen durchgeführt werden. Außerdem kann es als Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) für dezentrale Messsysteme dienen.

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National Instruments Germany GmbH
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