Mobile Automation im Fokus

Zwei Veranstaltungen zur Automatisierung von mobilen Maschinen
Im Juni gab es gleich zwei Veranstaltungen zum Thema \'Mobile Automation\'. Am 3. und 4. Juni hatte die Jetter AG zu ihrer ersten herstellerunabhängigen Mobiltagung nach Ludwigsburg geladen. Nur wenig später, am 12. und 13. Juni, war der Gastgeber der Verband CAN in Automation. Der Veranstaltungsort war in diesem Fall Nürnberg und der Themenschwerpunkt lag auf der Kommunikation und dem Thema Safety.

Der Bereich der Automatisierung von mobilen Maschinen befindet sich in einer höchst interessanten Entwicklungsphase. Die elektrische Automatisierung der Maschinen nimmt stetig zu.

Energieeffizienz und elektrische Antriebstechnik

Das Thema Energieeffizienz, und damit automatisch auch das der elektrischen Antriebstechnik, waren Kernthemen bei der Mobiltagung von Jetter. Redner von Hochschulen, Anwenderunternehmen und natürlich von Jetter haben die Themen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet. Professor Arndt von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt hat den Einstieg gemacht mit der Frage der Energiespeicherung. Er hat die verschiedenen Möglichkeiten, wie die thermische Speicherung und die Elektrizitätsspeicherung im elektrischen Feld, im magnetischen Feld und der indirekten Speicherung als chemische Energie (Akkumulator, Batterie und Wasserstoff) und in Form mechanischer Speicher aufgezeigt. Die weiteren Vorträge haben sich insbesondere mit der Frage beschäftigt, wie reif der Markt der mobilen Maschinen für eine weitere Elektrifizierung durch elekt rische Antriebstechnik ist. Vortragende der Technischen Universität Dresden haben die Situation so auf den Punkt gebracht: \“Die Hauptanwendungsgebiete der elektrischen Antriebe werden sich im Leistungsbereich unterhalb 100kW befinden. Derzeit sind die häufigsten Anwendungen im Leistungssegment von 0,5 bis 30kW zu finden.\“ Aktuell ist es so, dass sich der Einsatz elektrischer Antriebe sehr häufig betriebswirtschaftlich nicht lohnt und es auch noch so manche technische Hürde zu überwinden gibt. Trotzdem kann für die nächsten Jahre mit einem wachsenden Einsatz gerechnet werden. Denn letztlich ist es so, wie mit jeder Technologie, die in den Markt eingeführt wird: Am Anfang sind die Kosten noch relativ hoch und nur wenige Technologievorreiter setzen es ein. Je mehr sich der Nutzen in der Praxis zeigt und die Preise durch größere Stückzahlen sinken, desto mehr verbreitet sich eine Technologie. Es kann also davon ausgegangen werden, dass der elektrischen Antriebstechnik im Bereich der mobilen Maschinen eine erfolgreiche Zukunft bevorsteht.

CAN und Safety

Die Veranstaltung von CAN in Automation war auch ein Debüt: Die erste internationale \’Machine Control Conference\‘ in Nürnberg. Das hört sich auch danach an, als ob die mobile Automation sehr ernst genommen wird. CAN ist ja traditionell stark verbreitet im Bereich der Automotive und von Anfang an auch bei den mobilen Maschinen. Diese Vorherrschaft wird wohl in absehbarer Zeit auch nicht zu Ende gehen, auch wenn andere Kommunikationstechnologien wie z.B. Ethernet mehr und mehr in die Fahrzeuge Einzug halten. CAN hält mit CAN FD dagegen, einer Lösung die 64Byte Datenbreite und eine gegenüber CAN achtfache höhere Datenrate bietet. Allerdings müssen für einen gemischten Einsatz noch Migrationsstrategien entwickelt werden, da CAN FD zwar dasselbe Kabel nutzen kann, eine gemischte Kommunikation jedoch nicht so ohne Weiteres möglich ist. Ein weiterer Themenschwerpunkt in Nürnberg war \’Safety in mobilen Maschinen\‘. Gerade bei mobilen Maschinen ist es häufig so, dass Menschen sehr nahe am Prozess und den Maschinen selbst sind, sodass das Thema eine ganz wichtige Rolle spielt. Durch die zunehmende Vernetzung, die intensive Datenkommunikation und selbstfahrende Maschinen ist das Thema der Zugriffssicherheit (Security) von mindestens ebenso großer Bedeutung geworden. (mbw)

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