So alt wie der Industrie-PC selbst ist die Idee, ihn zur Steuerung von Fertigungsprozessen zu verwenden. Lange Jahre musste er jedoch darum ringen, in der Fabrikhalle für Steuerungszwecke akzeptiert zu werden. Zahlreich waren die Vorbehalte vor allem gegenüber den dort verwendeten Betriebssystemen, aber auch gegenüber Startverhalten und Betriebssicherheit der Hardware. Diese Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein.
PC statt SPS?
Neben der Domäne der Visualisierung \’darf\‘ der IPC nun auch Steuerungsaufgaben in großem Umfange übernehmen. Die Diskussion heutiger Tage lautet daher eher: \“Ist der IPC die bessere SPS?\“. PC-basierte Steuerungen profitieren regelmäßig von den Entwicklungen im Bereich der Consumer-Elektronik – wenn auch mit etwas Verzögerung. Zwar nutzen auch Industrie-PCs die aktuellen Dual-Core-CPUs der Chiplieferanten, richtig ausnutzen können sie diese jedoch erst, wenn die Steuerungssoftware in der Lage ist, zwei unterschiedliche Betriebssysteme für jeden Kern zu unterstützen. Das hätte den Vorteil, dass die Steuerungs-Tasks in einer echtzeitfähigen Umgebung auf dem einen Rechnerkern völlig unabhängig von der Visualisierung auf dem zweiten Rechnerkern ablaufen könnte – in der Regel unter Microsoft Windows. Bei den Recherchen zu der vorliegenden Marktübersicht haben sich einige Hersteller von PC-basierten Steuerungen bereits in dieser Richtung geäußert, so ist dies die klare Ausrichtung von z.B. CoDeSys. Auslieferungsfähige Produkte gibt es hingegen noch nicht. Dies wird sich jedoch vermutlich in Kürze ändern. Die PC-Hersteller sind jedenfalls in der Lage, den Anforderungen zu entsprechen. Der Anwender bekommt damit eine Leistungsfähigkeit, die völlig neue Konzepte ermöglicht. Zustandsabhängige Instandhaltung wird damit vermehrt in die Steuerung wandern. Die höheren Reaktionszeiten ermöglichen Online-Analysen, für die bisher teure Spezialhardware und Software erforderlich war.
Zukunftsmusik
Ein Funktionsbaustein für die akustische Prozessüberwachung? Ein weiterer für die industrielle Bildverarbeitung? Und einer für schnelle Messwertverarbeitung? Definitiv ja! Nicht heute und nicht morgen. Aber mittelfristig wird die Steuerungstechnik diesen Weg gehen, weil die Technik dies her gibt. Damit wird die wachsende Bedeutung der Steuerungssoftware als der zentralen Automatisierungskomponenten noch einmal unterstrichen. In der vorliegenden Marktübersicht ist dies alles natürlich noch Zukunftsmusik. Insgesamt können wir 53 Produkte vorstellen. Ausführlich gibt es alle Daten wie stets im Internet.