Markteinführung von PacDrive 3 Schneider Electric stellt neue Komplettlösung für High-End-Maschinenbau vor

Rechtzeitig vor der SPS/IPC/Drives hat Schneider Electric die Nachfolgegeneration von PacDrive vorgestellt. Die wesentlichen Neuerungen der Nachfolgegeneration PacDrive 3 sind die Ethernetkommunikation mit Sercos III, eine integrierte Safety-Lösung und ein neues flexibles Drive-Konzept. Die Engineeringtools sind jetzt in Schneider Electrics Entwicklungsumgebung SoMachine Motion integriert. Wir stellen das System im Folgenden vor.

PacDrive steht seit Jahren für eine Steuerungstechnologie, bei der synchron fahrende Servoachsen, SPS-Funktionen und Roboter mit einer einzigen Hardware-Plattform gesteuert werden. Die Senkung der Komplexität in Hard- und Software war ein erklärtes Entwicklungsziel des neuen Automatisierungssystems um den steigenden Kosten im Maschinenbau sowohl beim Engineering, als auch bei der Montage und Inbetriebnahme entgegenzuwirken. Sercos III statt Sercos II Die neuen PacDrive Controller LMC 300 C, 400 C und 600 C bieten skalierbare Performance, über 100 Achsen sind synchronisierbar. Mit LMC 101 C und 201 C befinden sich zudem neue, kompakte Steuerungen für Anwendungen mit acht und weniger Synchronachsen in Vorbereitung. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zur vorangegangenen Controller-Generation ist der Wechsel von dem Antriebsbus Sercos II auf den durchgängig für Antriebs-, I/O- und Safety-Kommunikation einsetzbaren, Ethernet-basierten Automation Bus Sercos III. Neben der Sercos III-Schnittstelle verfügen alle Steuerungen onboard über eine CAN- und und eine Standard-Ethernet-Schnittstelle sowie über eine serielle Schnittstelle, die Controller der Serie LMC x00C zusätzlich über je eine Profibus- und eine RT-Ethernet-Schnittstelle (Profinet oder Ethernet/IP). Ein integrierter freier Slot (bzw. zwei bei LMC x00C) bietet Spielraum für weitere Feldbus- und RT-Ethernet-Schnitt­stellen. Mit den Controllertypen LMC x00C können zusätzlich zu Standard-Ethernet und Sercos bis zu vier Kommunikationsprotokolle gleichzeitig betrieben werden (bis zu drei RT-Protokolle plus ein Feldbusprotokoll). Bei gleichzeitigem Betrieb von zwei Feldbus-Protokollen kann zusätzlich noch ein RT-Ethernet-Protokoll betrieben werden. Neue Servoregler Lexium LXM62 und LXM52 Lexium LXM62 ist das komplett neue Multi Servo Drive-Konzept von PacDrive 3. Es wird ergänzt durch die ILM-Serie, Servomotoren mit integriertem Regler, wie sie bereits von PacDrive M her bekannt sind. Außerdem befinden sich neue Stand-alone-Servoregler der Serie Lexium LXM52 in Vorbereitung. Bei Lexium LXM62 sind Servoregler für jeweils eine (Single Drives) oder zwei Servoachsen (Double Drives) an ein oder mehrere zentrale Netzteile angeschlossen, die bei Bedarf auch ILM-Servomodule versorgen. Insbesondere durch die Double Drives bietet LXM62 einen Ansatz für kompakte und kostengünstige Servoantriebslösungen. Steckbare Anschlüsse sowie die frontseitige Integration der Drives in die Netzversorgung bzw. in den Zwischenkreis durch Schieber statt über Backplane senken darüber hinaus Montagekosten. Die in Vorbereitung befindlichen Lexium LXM52-Servoverstärker mit integrierten Netzteilen bieten als Alternative zu dem Multi Servo Drive-Konzept Lexium LXM62 bei kompakten Anwendungen mit wenigen Servoachsen einen Ansatz für wirtschaftlich optimierte Servolösungen. Engineeringtool integriert in SoMachine Motion SoMachine Motion ist das neue Tool für den gesamten Engineering-Prozess mit PacDrive 3. Es fasst Werkzeuge für Motion Design und Antriebsauslegung, Programmentwicklung, HMI-Applikation für Inbetriebnahme, Diagnose und Daten-Handling unter einem Dach zusammen. Auch die Erstellung sicherheitsgerichteter Programme ist jetzt mit einem integrierten Editor konform zu IEC61131-3 möglich. Epas, das zentrale Tool von SoMachine Motion zur Software-Entwicklung, basiert bereits auf CoDeSys V3, wegweisend durch die Möglichkeit der objektorientierten Programmierung. Es wurde erneut um zusätzliche, in der Standardversion von CoDeSys nicht enthaltene Funktionalitäten ergänzt. Ebenfalls verfügbar ist jetzt das Epas-Plug-in Edesign. Es handelt sich um ein erstes Release des zukünftigen zentralen Elements für eine neue Form der grafischen Strukturierung von Maschinenfunktionen, die einen weiteren Beitrag zur Reduktion der Komplexität im Software-Engineering leisten soll. Entwicklungsprojekte von Maschinen, die mit PacDrive M automatisiert wurden, können mit SoMachine Motion konvertiert werden. Der Wert geleisteter Arbeit bleibt auch in Zukunft erhalten, im Rahmen modularer Maschinenkonzepte entwickelte Software ist nach einem Wechsel auf PacDrive 3 weiter verwendbar. Safety-Konzept Das offene Safety-Konzept von PacDrive 3 ermöglicht skalierbare Lösungen von der Vollintegration bis hin zu einfachen Konzepten mit fester Einzelverdrahtung. Dies sichert Spielräume für individuelle Wege. Bei der integrierten Lösung kommuniziert eine PacDrive Safety-PLC sicherheitsgerichtet über Sercos mit allen relevanten Teilnehmern der Antriebs- und I/O-Ebene. Sensoren und Aktoren sind dabei über sichere Klemmen in die Kommunikation integriert. Mit der integrierten Safety-Lösung lassen sich Sicherheitsfunktionalitäten bis SIL3 gemäß IEC61508 realisieren. Für die Erstellung der Safety-Konfiguration und die Entwicklung der Software für die sicherheitsgerichtete Automation wird SoMachine Motion ein Konfigurations- und Programmierwerkzeug anbieten. Mit demselben Werkzeug stehen auch Diagnose- und Dokumentationsfunktionen zur Verfügung. Damit Schneider Electric seinen Kunden diesen Vorsprung bieten kann, kommt bis zur vollen Verfügbarkeit des von Sercos International angekündigten Safety-Protokolls CIP Safety zunächst eine adaptierte Protokoll-Lösung zum Einsatz. Diese Lösung wurde in vollem Umfang durch den TÜV Rheinland zertifiziert. Fazit PacDrive 3 ist eine der Steuerungsplattformen von MachineStruxure, dem Lösungspaket von Schneider Electric für den allgemeinen Maschinenbau mit Automatisierungssystemen für ein breites Spektrum von Maschinen. Der Komponentenorientierte Ansatz ist bei Schneider einem umfangreichen Lösungsansatz gewichen. Die Nachfolgegeneration von PacDrive liefert den Beweis dafür. Für High-End-Maschinenbauer war PacDrive immer schon eine gute Wahl, PacDrive 3 macht das System nun noch kompletter, flexibler, leistungsfähiger und einfacher. PacDrive 3 wird die heute so wichtige Time-To-Market für Maschinenbauer beschleunigen. Zudem verfügt Schneider Electric als einer der weltweit am breitesten aufgestellten Automatisierer und Elektroausrüster über ein umfangreiches Programm an Erfassungssystemen und Sensoren, sowie an elektrischer Standard- und Hilfsausrüstung für den Bau von Maschinen, Linien und ganzen Produktionsanlagen.

Schneider Electric GmbH
http://www.schneider-electric.de

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