Mit codierten Sicherheitsschaltern und -zuhaltungen kann man die Manipulationsgefahr an den Schutzeinrichtungen von Maschinen und Anlagen deutlich reduzieren. Die Ergebnisse der Untersuchung, die das BGIA (Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit) zum Thema \’Manipulation von Schutzeinrichtungen\‘ durchgeführt hat, haben nicht nur Sicherheits-Experten aufhorchen lassen: Mehr als ein Drittel der Befragten gaben an, dass Maschinen in ihrem Betrieb ständig oder vorübergehend manipuliert werden. Etwa die Hälfte dieser Eingriffe wird als unfallträchtig angesehen. Die Untersuchung ergab ferner, dass die Bediener einer Maschine oft gar nicht viel Mühe aufwenden müssen, um Schutzeinrichtungen zu umgehen oder unwirksam zu machen: Im Schnitt dauert die Manipulation nur knapp zwölf Minuten. Die große Anzahl von offenkundig manipulierten Maschinen ist umso ärgerlicher, als hier Unfallrisiken entstehen, die man mit relativ geringem Aufwand vermindern könnte. Hier sind die Produktionsbetriebe als Anwender der Maschinen gefragt, die entsprechende Aufklärungsarbeit leisten sollten, aber mindestens ebenso die Maschinenbauer. Denn eine der häufigsten Manipulationen – das Überbrücken von Sicherheitsschaltern an Schutzeinrichtungen – kann auf ganz einfache Weise erheblich erschwert werden. Der Maschinenbauer muss nur einen individuell codierten Sicherheitsschalter bzw. eine individuell codierte Sicherheitszuhaltung vorsehen. Individuell codiert heißt: Es gibt hunderte oder tausende Varianten des Betätigers. Beim Sicherheitsschalter AZ 16 zi beispielsweise sind ca. 15.000 unterschiedliche Betätiger möglich, beim Sicherheitsschalter AZ 17 i und der Sicherheitszuhaltung AZM 171 i sind es ca. 800. Der Bediener hat somit wenig Chancen, sich einen Ersatzbetätiger zu beschaffen, mit dem er die Maschine bei geöffneter Schutztür starten kann. Bei Sicherheitssensoren gibt es eine ähnliche Vorsorgemöglichkeit gegen Manipulation: Es stehen Baureihen mit codierten Magneten zur Verfügung, die nicht mit herkömmlichen Magneten betätigt werden können. Außerdem sollte der Maschinenbauer die Sicherheits-Schaltgeräte und ihre Betätiger mit Einwegschrauben sichern, die der Bediener nicht lösen kann. Durch diese beiden einfachen Maßnahmen – Codierung und Einwegschrauben zum Schutz vor Demontage der Betätiger – kann man die laut BGIA-Untersuchung weitaus häufigsten Manipulationsarten von Schutzeinrichtungen zuverlässig unterbinden. Auch in den Normen zur Maschinensicherheit – genauer gesagt: im \’Amendment 1\‘ der prEN 1088/ A1 – werden codierte Sicherheitsschalter, -sensoren und -zuhaltungen als wirkungsvolle Maßnahme zum Manipulationsschutz empfohlen. Darüber hinaus sollte der Maschinenbauer darauf achten, dass die Schutzeinrichtung bestmöglich in die Arbeitsabläufe eingebunden ist: Dann wird der Bediener gar nicht erst in die Versuchung kommen, sie zu manipulieren.
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