Kontron unter den Erwartungen

Kontron hat sein Ergebnis für das 2. Quartal 2015 veröffentlicht. Obwohl das Quartal, und damit die erste Jahreshälfte, unter den Erwartungen blieb, strebt das Management weiterhin an, seine operativen und finanziellen Ziele für das Jahr 2015 zu erreichen. Es wird eine starke zweite Jahreshälfte erwartet. Der Auftragseingang für die Kontron-Gruppe belief sich auf 100,1Mio.E, 16,9% niedriger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Es wurde ein Umsatz von 108,5Mio.E erzielt, 6,5% unter Vorjahr. Daher fiel auch die Profitabilität: Die Bruttomarge lag mit 24,9% zwar nur geringfügig unter der angestrebten Marke von 25%, der um Restrukturierungskosten bereinigte EBIT fiel allerdings um 5,5Mio.E auf einen Verlust von 1,8Mio.E. Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von minus 1,7%, verglichen mit 3,2% im Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Geschäftsbereich Communication, der im ersten Quartal deutlich unter den Erwartungen geblieben war, erholte sich im 2.Quartal und erreichte einen Umsatz von 26,2Mio.E. Dennoch blieb er unter den Vorjahreszahlen (Q2/2014: 28,4Mio.E) und der Auftragseingang enttäuschte. Dies liegt vorrangig daran, dass sich in diesem Segment derzeit ein strategischer Wandel von Funktionalitäten, die bisher durch Hardware-Produkte repräsentiert wurden, hin zu Software-gestützten Lösungen (Software Defined Networks) vollzieht. Diesem Wandel passt das Unternehmen zwar seit Anfang 2013 sein Produktportfolio an, umsatzseitig sind erste Ergebnisse hieraus aber erst zum Ende des Jahres 2015 zu erwarten. Auch im Geschäftsbereich Avionics/Transportation/Defense lag der Umsatz mit 28,9Mio.E im Vergleich zu 35,8Mio.E im Vergleichsquartal unter den Erwartungen. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Umsatzerlöse des Vorjahres im Segment Transportation aus dem Projektgeschäft in Polen nicht wie geplant durch andere Umsätze kompensiert werden konnten. Allerdings kommen viele dieser geplanten Umsätze lediglich etwas später als erwartet, im zweiten Halbjahr. Der schwächere Auftragseingang in dem Geschäftsbereich wurde vor allem durch Nachfrageschwankungen in der Geschäftseinheit Defense verursacht. Auch hier wird fest mit einem Anstieg des Auftragseingangs in der zweiten Geschäftsjahreshälfte gerechnet. Der Auftragsbestand entwickelte sich positiv: Am Ende des zweiten Quartals lag er bei 322,5Mio.E, 10,9% höher als im selben Quartal des letzten Jahres. Ursächlich für diesen Anstieg waren der hohe Auftragseingang in der zweiten Hälfte des Vorjahres sowie Währungseffekte durch die Veränderungen des EUR/USD Wechselkurses. Auch der Geschäftsbereich Industrial entwickelte sich im zweiten Quartal positiv: der Umsatz stieg aufgrund stärkerer Nachfrage in den Segmenten Medical und Industrial Automation um 2,9% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 53,4Mio.E. Auch der Auftragseingang verlief sehr erfreulich und stieg um 11,5% auf 51,5Mio.E. \“Die erste Jahreshälfte lag unter unseren Erwartungen und stellt uns in den kommenden Monaten vor eine Herausforderung\“, sagte Rolf Schwirz, Vorstandsvorsitzender der Kontron AG. \“Aber wir arbeiten hart daran, in der zweiten Jahreshälfte aufzuholen und unsere Prognose zu erreichen. Unter anderem geben uns der hohe Auftragsbestand und die Entwicklung in Industrial Zuversicht. Darüber hinaus erwarten wir zusätzliche Umsätze aus laufenden Abrufaufträgen welche bereits absehbar sind, aus einigen vielversprechenden Neuprojekten sowie aus unserer Channel-Boost Initiative. Dies alles wird dieses Jahr noch umsatzwirksam umgesetzt.\“ Die Geschäftsentwicklung in Asien ist auch im 2. Quartal 2015 weiterhin positiv: Die Umsätze in der APAC-Region stiegen um insgesamt 12%. Neben dem bereits umgesetzten Ausbau in China und Japan ist Kontron nun auch auf dem strategisch wichtigen Markt Indien besser positioniert: Im Juli 2015 wurden 45% der Anteile an der Kontron Technology India Pvt. Ltd., Mumbai/Indien erworben und damit das dortige Geschäft zu einer 100%igen Tochtergesellschaft der Kontron AG gemacht. Kontron plant sich in einen Anbieter von Hardware und Software zu wandeln, um das Wachstumspotential, das das Internet der Dinge bietet, voll nutzen zu können. Der globale Trend, bislang autonom arbeitende Geräte über das Internet miteinander zu verknüpfen, bietet erhebliche Wachstums- und Profitabilitätschancen. Mithilfe seiner ausgezeichneten Position im ECT Markt wird Kontron diese Chancen wahrnehmen.

Kontron S&T AG
http://www.kontron.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen