Investition versus Mehrwert

Datenmanagementsysteme in der Automation
Im Umfeld der automatisierten Produktion werden die unterschiedlichsten Anforderungen hinsichtlich Komplexität, Flexibilität und Performance an den Fertigungsprozess gestellt. Dies hat auch Einfluss auf die Projektierung und Programmierung: Die Programmierung wird ebenfalls komplexer und vielschichtiger. Die Verwaltung, Optimierung und Wartung von Programmen und Daten wird zu einer alltäglichen Herausforderung. Somit ist eine durchgängige und einheitliche Strategie zur Datenverwaltung erforderlich - ebenso wie eine nachhalte Vorgehensweise zur Umsetzung genau dieser Strategien. Ausgehend von derartigen Herausforderungen bietet sich der Einsatz bzw. die Einführung eines Datenmanagementsystems an, das gezielt mit Automationsprojekten, Programmen und Produktionsszenarien umzugehen versteht.

Doch wann lohnt sich der Einsatz eines derartigen Systems? Ganz klar: grundsätzlich immer – es ist nur eine Frage der Zeit! Um hier eine valide Grundlage zur Bewertung und Ermittlung des Zeitraumes bis zum Return on Investment zu schaffen, sollen im Folgenden die Investition sowie der erreichbare Mehrwert aufgezeigt und in Relation gesetzt werden:

Investition in das Datenmanagement

Die Investition in ein Datenmanagementsystem ergibt sich in der Regel aus der Summe folgender Aspekte:

  • Beschaffungskosten
  • Bereitstellung der erforderlichen Hardware mit entsprechender Systemvoraussetzung
  • Aufwand für Einführung und Inbetriebnahme
  • Update- und Wartungskosten für Soft- und Hardware
  • Schulungsaufwand

Ein wesentlicher Punkt, der auch berücksichtigt und aktiv umgesetzt werden muss, ist die Notwendigkeit, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Integration des Datenmanagementsystems in das produktive Umfeld zu schaffen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es gilt, bisherige Arbeitsprozesse und Abläufe gegebenenfalls anzupassen, zu überdenken und bisherige Gewohnheiten in Frage zu stellen, damit das System seine Prozessunterstützung und Stärken im Arbeitsalltag ausspielen und somit einen Mehrwert bringen kann.

Mehrwert des Datenmanagements

Um den Mehrwert eines (Software-) Systems zur Datenverwaltung von Programmen und Daten eines automatisierten Produktionsbereichs nachvollziehbar aufzeigen zu können, sollen vorab die vorausgesetzten Eigenschaften für ein derartiges System wie folgt zusammengefasst werden:

  • Das System stellt ein Bedienkonzept bereit, bei dem die Versionierungs- und Dokumentationsvorgänge der Automatisierungsprojekte einheitlich und durchgängig unterstützt werden. Die Benutzeroberfläche des Systems führt und unterstützt bei manuellen Vorgängen und hilft Datenkonflikte zu erkennen und zu vermeiden.
  • Das System stellt unabhängig vom Gerätetyp und Hersteller eine einheitliche Versionierungs- und Archivierungsstrategie bereit.
  • Das System koordiniert die allzeitige Bereitstellung der letzten gültigen Version für jedes prozess- und produktionsbeteiligte Automatisierungsgerät (SPS, HMI, Feldgeräte, PCs etc.).
  • Das System gewährleistet eine lückenlose und transparente Nachvollziehbarkeit, was von wem, wann und weshalb geändert wurde.
  • Das System kann unterschiedliche Versionen vergleichen und dem Anwender Änderungen im Detail aufzeigen. Der Vergleich geht über die Anzeige von Datei-, Binär- oder Textänderungen hinaus. Vielmehr erfolgt die detaillierte Vergleichsdarstellung in der jeweiligen Programmiersprache und Darstellungsform der Entwicklungswerkzeuge.
  • Das System übernimmt die zyklische Überprüfung, ob der aktive Projektstand in der Steuerung der letzten gültigen und freigegebenen Projektversion entspricht.
  • Das System stellt automatisch die Bereitstellung eines aktuellen Backups für alle angebundenen Automatisierungsgeräte und Produktionsdaten sicher.

Ausgehend davon, dass das Datenmanagementsystem diese aufgeführten Eigenschaften erfüllt, lässt sich folgender Mehrwert im Produktionsbereich für die tägliche Arbeit und Fertigung ableiten:

  • Mehrwert durch Standardisierung: durch die einheitliche Verwaltung aller Automatisierungsdaten und -projekte können geräte- und technologieübergreifende Datenorganisationsprozesse eingeführt werden. Daraus folgt:
  • Reduzierter Schulungsaufwand
  • Optimierung und Unterstützung der täglichen Arbeiten und Abläufe
  • Einheitliche Organisation zur strukturierten Datenablage aller Automatisierungstechnologien
  • Mehrwehrt durch Effizienz: Durch die allzeitigen Bereitstellung der zuletzt freigegebenen Versionen sowie durch die systematische Erfassung und Dokumentation aller Änderungen einer Version (Versionshistorie) ergeben sich folgende Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz:
  • Zeitersparnis beim Suchen und Auffinden der zuletzt gültigen Version
  • Schnelle Wiederherstellung optimierter Stände
  • Zielorientierte Inbetriebnahme von Produktionsanlagen
  • Verkürzung und Vermeidung von Stillstandszeiten
  • Mehrwert durch Produktionssicherheit: Durch die zyklische Überprüfung, ob das aktive Programm im Automatisierungsgerät der zuletzt freigegeben Version entspricht, kann die Sicherheit und Stabilität der Produktion wie folgt optimiert werden:
  • Systematische Bereitstellung eines Disaster Recoveries.
  • Vermeidung von Produktionsausfall und Ausschuss
  • Identifizierung von gewollten oder ungewollten Programmänderungen direkt im Produktionsfeld.
  • Durchgängige Nachvollziehbarkeit früherer produktionsrelevanter Programm- und Datenstände.
  • Mehrwert durch Dokumentation: Durch die Dokumentationsunterstützung des Systems kann eine Datentransparenz und Nachvollziehbarkeit der Projekte erreicht werden, die folgenden Mehrwert mit sich bringt:
  • Schnelle und einfache Erzeugung und Bereitstellung von Änderungsprotokollen (z.B. für Audits).
  • Zeitersparnis beim Suchen und Identifizieren von Optimierungsmöglichkeiten.

Resultierender ROI

Unter dem Strich ergibt sich also durch den Einsatz eines Datenmanagementsystems ein mehrdimensionaler Mehrwert, der Kostenersparnisse wie folgt ermöglicht:

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