Industrie 4.0 – Eine Vision auf dem Weg zur Wirklichkeit

Von der modularen, IT-gestützten Automatisierung zu selbstoptimierenden Cyber-Physischen Systemen
Steigender Kostendruck, kürzere Innovationszyklen, höhere Flexibilität, Ressourcenverknappung, schärferer Wettbewerb - die Herausforderungen für die Industrie sind gewaltig. Eine Lösung verspricht die Vision Industrie 4.0. Inhalt dieser Vision ist die Produktion der Zukunft. Sie fußt auf dezentralen, selbstorganisierenden Produktionsabläufen, die dem Trend zu massenhaften Einzelfertigungen ohne Probleme nachkommen können.

Schneller am Markt

Zusätzlich ermöglicht die digitale Unternehmensplattform auch eine nahtlose Verbindung zwischen der virtuellen und physischen Welt. Simulationswerkzeuge können bereits zu einem frühen Zeitpunkt erste Entwicklungsergebnisse präzise testen und absichern. Der Bau eines Prototyps ist nicht mehr erforderlich. So lassen sich frühzeitig Probleme erkennen, noch bevor sie zu kostspieligen Änderungen in der Inbetriebnahmephase führen. Das Ergebnis: Eine bis zu 50% kürzere Time-to-Market ist erreichbar. Das Fortführen des durchgängig digitalen Informationsflusses im späteren Produktionsbetrieb ermöglicht zudem detailliertere Diagnosen über alle Anlagenteile hinweg, und damit effizientere Fehlerlokalisierung und -behebung. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Verfügbarkeit und die Produktivität der Anlagen aus.

Die ersten Schritte sind getan

Eine Voraussetzung für Industrie 4.0 ist die Integration von Produktentwicklungs- und Produktionsprozess bis hin zu den zugehörigen Services. Integrierte Produktionsabläufe und eng verzahnte Verbindungen von Soft- und Hardware verfolgt Siemens bereits seit der Einführung von Totally Integrated Automation (TIA). Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung von TIA auf der Seite der Automatisierungstechnik, 2001 durch den Einstieg in die Welt der MES-Software und 2007 durch den massiven Einstieg in PLM-Software-Technologien, hat Siemens die folgerichtigen Schritte unternommen, um Produktentwicklungs- und Produktionsprozesse durchgängig miteinander zu verknüpfen. Endogenes Wachstum und weitere Zukäufe von Softwarefirmen wie zuletzt LMS bauen die Verbindung der virtuellen Welt im Bereich der Produktentstehung mit der realen Produktion nachhaltig aus.

Der Erfolg produzierender Unternehmen hängt ganz entscheidend davon ab, wie schnell und effizient sie mit neuen Produkten auf veränderte Anforderungen und Trends im Markt reagieren. Ultimatives Ziel ist Industrie 4.0, deren Realisierung über die Digitale Unternehmensplattform führt. Hier werden die Welten des Produktdesigns und der Produktionsplanung, des Produktionsengineerings und der laufenden Produktion bis hin zum Service durchgängig ineinandergreifen. Damit lassen sich die Marktchancen besser nutzen und die Zeit bis zur Markteinführung eines neuen Produkts wird minimiert. Es ist sicherlich noch ein langer Weg bis zur vollständigen Umsetzung von Industrie 4.0. Der nächste wichtige Meilenstein auf dem Weg dorthin ist die Integration der Produktentwicklung und Produktionsplanung mithilfe der digitalen Unternehmensplattform. Sie ermöglicht eine Parallelisierung der Entwicklungsprozesse auf Basis eines konsistenten bi-direktionalen Datenflusses über alle Lebensphasen von der ersten Produktidee bis zur Produktion. Damit lassen sich, lange vor dem ersten Start-up, Abläufe und Interaktionen PC-basiert planen, bis ins Detail präzise simulieren, schneller optimieren und im Anschluss daran in erheblich kürzerer Zeit realisieren, da sich Fehler frühzeitig erkennen und ausmerzen lassen. Das Ergebnis: eine bis zu 50% kürzere Time-to-Market.

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Siemens AG
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