In Sachen Fernwirktechnik setzt LuK Helmbrechts auf das Know-how der Firma HSC Energietechnik GmbH. Die Mitarbeiter des Coburger Betriebs gelten als ausgewiesene Spezialisten auf den Gebieten Fernwirktechnik, Anlagenbau und Leitsysteme. Im Jahr 1999 konzipierten sie für den Energieversorger ein Leitsystem mit AEG-Technik und installierten ein Repas-System. Die Komponenten des deutschen Traditionsherstellers zählten damals zu den besten ihrer Klasse. So entstanden rund 80 Fernwirkunterstationen, die auf zehn verschiedene Linien verteilt waren. Zuverlässig verrichten die Komponenten über Jahre ihren Dienst, doch mit dem Ende von AEG wurde es Jahr für Jahr drängender, zumindest in Teilbereichen auf aktuelle Technik zu setzen. \“Die Ersatzteilversorgung ist in einzelnen Bereichen kritisch, so dass sich in der Zukunft mit Sicherheit ein Engpass entwickeln wird\“, berichtet Claudia Recknagel, Geschäftsführerin bei HSC Energietechnik. \“Wenn es um die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas geht, sollte man dieses Risiko nicht eingehen. Andererseits verrichten viele Geräte seit langer Zeit anstandslos ihren Dienst und müssen noch nicht unbedingt ersetzt werden.\“ HSC suchte deshalb eine Fernwirktechniklösung, die problemlos den gemischten Betrieb mit AEG-Geräten und aktueller Elektronik ermöglicht. Allein auf weiter Flur bewegt sich in dieser Hinsicht der Hersteller Schneider Electric. Die Komponenten der ClearScada-Reihe verstehen sich bestens mit den Repas-Geräten von AEG. Claudia Recknagel und ihr Team installierten neben der Leittechnik mehrere speicherprogrammierbare Steuerungen und Fernwirkbaugruppen.
Modicon M340
Die Modicon M340 SPS von Schneider Electric bot sich als modular aufgebaute Kompaktsteuerung mit Zusatzfunktionen für diesen Zweck besonders an. So sind die Stationen in den Anlagen nicht nur für die Datenerfassung, sondern auch für die Steuerung und Regelung von Prozessen zuständig. Das ist insbesondere bei Installationen für die Wasser- und Gasversorgung der Fall. Bei der Ausrüstung der Anlagen kamen im Bereich der Wasserversorgung außerdem Frequenzumrichter und weitere Komponenten aus dem Schneider Electric-Portfolio zum Einsatz. Mit dem ClearScada-System konnte die Fernwirktechnik von LuK Helmbrechts auf vielen Gebieten verbessert werden. So ermöglicht die grafische Benutzeroberfläche eine weitaus einfachere und intuitivere Bedienung des Gesamtsystems. Anders als beim AEG-System kann der Bediener sich bei ClearScada durch Zoom-Funktionen ein wesentlich detaillierteres Gesamtbild verschaffen. Auch die Anzeige von Leistungskurven und anderen Indikatoren ist in der Schneider Electric-Variante wesentlich umfangreicher, so dass sich der Zustand der Anlagen für den Bediener wesentlich schneller und besser erfassen lässt. Der Umstieg vom Betriebssystem-Urgestein QNX auf die Windows-Architektur hat sich als großer Vorteil erwiesen. So ist neben der Rechner- auch die Datenbankstruktur für den Systemersteller wesentlich leichter zu verwalten. \“Ein Fernwirksystem wie das der LuK Helmbrechts ist immer auch ein \’lebendes\‘ System, das flexibel angepasst und erweitert wird\“, berichtet Frau Recknagel. \“Mit ClearScada sind diese Schritte schnell und unkompliziert erledigt.\“ Schließlich können Änderungen komplett online erfolgen. Bei der alten AEG-Lösung dagegen musste nach jeder Umgestaltung der Bilddarstellung, aber auch bei Anpassungen der Datenbank, erst ein Generierungslauf erfolgen. Anschließend wurde das System angehalten und die Änderungen eingespielt. \“Wir können heute ganz ohne Ausfälle neue Stationen einfügen oder bei bestehenden Stationen Änderungen vornehmen\“, erklärt Recknagel. In den vergangenen Monaten war dies bereits mehrfach der Fall. So wurden bei verschiedenen Schalthäusern zusätzliche Aggregate installiert, neue Schaltfelder aufgebaut und über ClearScada zusätzliche Messwerte und Meldungsarten hinzugefügt. Das Umrüstprojekt bei der LuK Helmbrechts befindet sich derzeit in der Endphase. Noch laufen das alte AEG-System und die neue Schneider-Electric-Lösung parallel. \“Die alte Installation hört im Prinzip nur noch mit. Die Bedienung erfolgt schon jetzt über ClearScada\“, erklärt Recknagel, die mit dem Verlauf der Implementierung ausgesprochen zufrieden ist. In den kommenden Jahren werden alte Komponenten sukzessive durch neue ersetzt und auch der Umfang der Bedienstationen wird in diesem Zug noch einmal beträchtlich zunehmen.
Fazit
\“Mit den Komponenten von Schneider Electric haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht\“, so Recknagel. \“Der schrittweise Umbau auf aktuelle Technik ist deshalb eine leicht zu meisternde Herausforderung.\“ Zufrieden mit dem Projektverlauf ist man auch bei Schneider Electric: \“Die Firma HSC ist einer unserer Partner im Bereich Fernwirktechnik und hat schon sehr früh begonnen, das Leitsystem StruxureWare Scada Expert ClearScada und Fernwirktechnik-Komponenten sowohl mit der Modicon M340 als auch ScadaPack einzusetzen. Daraus hat sich eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelt\“, sagt Jens Wickinger, Segment Manager für den Bereich Wasser/Abwasser und Systemintegratoren.