Mit Automation Studio hat B&R in den 1990er Jahren erstmals ein integriertes Entwicklungswerkzeug für die industrielle Automatisierung eingeführt. Seither können die Programme für B&R-Lösungen innerhalb einer durchgängig einheitlichen Automatisierungssoftware erstellt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Automatisierungsprogramm ist die Hardware-Konfiguration, weil über die Hardware die Software ihre Wirkung entfalten kann. Die Hardware-Konfiguration umfasst Steuerungen und Industrie-PCs, geht über analoge und digitale Ein- und Ausgangsmodule, Antriebe und Motoren bis zu Bedien- und Visualisierungsgeräten sowie die unterschiedlichen Verbindungen dazwischen. Sie schließt auch Safety-Baugruppen wie Sicherheitssteuerungen und sichere Ein- und Ausgänge mit ein.
Produktkomplexität beherrschen
\“Wir beobachten einen anhaltenden, starken Trend zu immer komplexeren Maschinen\“, sagt Dr. Hans Egermeier, Business Manager Automation Software bei B&R. \“Zusätzlich wurden in den vergangenen Jahren modulare Maschinenkonzepte und Serienmaschinen mit zahlreichen Optionen zur Norm.\“ Diesem Trend wollte B&R mit einer effizienten Lösung Rechnung tragen und hat den System Designer entwickelt – ein leistungsfähiges, komfortables Werkzeug für das Hardware-Management. Es gehört zu den wesentlichen Neuerungen in Automation Studio 4. Die traditionelle Form der Hardware-Konfiguration ist die Anordnung der einzelnen Elemente in einer Baumstruktur. Diese wird auch im System Designer von Automation Studio 4 verfügbar bleiben. Allerdings hat B&R zusätzlich Arbeitsweisen aus der IT-Welt eingebunden, die dem Anwender das Leben leichter machen und die Effizienz in der Entwicklung steigern.
Varianten und Optionen erstellen
Die Konfiguration lässt sich zum Beispiel durch Kopieren, Ziehen und Einfügen einzelner Hardware-Symbole, aber auch ganzer Zweige bearbeiten. Die benötigten Konfigurationsparameter zieht das System im Hintergrund selbsttätig nach. Das spart einen Großteil der bisher in dieser Phase aufgewendeten Zeit und unterbindet Fehler, ehe sie überhaupt entstehen können. Zudem können Parameter in der Baumansicht für eine beliebig große Auswahl an Systemkomponenten gemeinsam gesetzt werden. \“Das Kopieren von Hardwarekomponenten mit allen einmal gesetzten Einstellungen und Parametrierungen erleichtert deren Wiederverwendung enorm\“, ist Egermeier überzeugt. \“Durch beliebige Zusammenfassung zu größeren Einheiten können ganze Gruppen vervielfältigt werden.\“ Varianten und Optionen lassen sich quasi ohne jeden Aufwand erstellen. Auch die Konzeptionierung modular aufgebauter Maschinen wird unterstützt.
Fotorealistische Hardware-Darstellung \’wie im Schaltschrank\‘
Die eigentliche Revolution in der Benutzerergonomie für Automationsentwickler bringt allerdings der neue System Designer. Die Topologie-Ansicht des Systems entsteht in diesem grafischen Editor durch Anordnung fotorealistischer Darstellungen der einzelnen Hardwarekomponenten wie im Schaltschrank. Diese Methode steigert die Effizienz der Hardwarekonfiguration enorm. Gleichzeitig unterbindet sie Verwechslungen, die zu ungültigen Konfigurationen führen könnten. Anhand der im Hardware-Katalog hinterlegten Geräteeigenschaften prüft Automation Studio zusätzlich im Hintergrund die Plausibilität und setzt bereits erste Parameter. Wie im Hardwarebaum, der automatisch parallel aufgebaut wird, wird auch in der grafischen Darstellung der Hardwarekonfiguration die Vervielfältigung einmal konfigurierter Hardwaregruppen mit allen Eigenschaften mittels Ziehen und Ablegen und im Hintergrund laufenden Anpassungen der Konfigurationsparameter zur einfachen Aufgabe.