Fliegen am Seil

Wie industrieerprobte sichere Automatisierung den 'Flugbetrieb' der größten Seil-Gleitfluganlage in den Alpen regelt
Für ein Flugerlebnis der besonderen Art sorgt seit März heurigen Jahres die europaweit einzigartige Seil-Gleitfluganlage \'Zipline Stoderzinken\' im steirischen Ennstal: Sitzend wie beim Paragleiten geht es vom Start in 1.550m Höhe insgesamt 2,5km weit \'fliegend\' ins Tal. Das nahezu lautlose Schweben über die herrliche Landschaft ist eigentlich eine Fahrt auf wirbelstromgebremsten Seilrollen entlang eines Tragseils. Vier Personen können gleichzeitig an den parallel gespannten Stahlseilen abwärts sausen - und das mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120km/h. Hinter dem vermeintlich einfachen Funktionsprinzip steckt in Wahrheit eine Menge sicherheitsgerichteter Automatisierungstechnik. Ob die \'Abflugregelung\' am Start, die permanente Streckenüberwachung inklusive Windgeschwindigkeitsmessung oder das talseitige Bremssystem - der gesamte Flugbetrieb wird über das Automatisierungssystem \'PSS 4000\' von Pilz gesteuert und überwacht. Die Programmierung der außergewöhnlichen Applikation führte einer der TÜV-zertifizierten Sicherheits-Experten von Pilz Österreich durch.

Der Betreiber ist zufrieden

\“Das Sicherheitssystem funktioniert sehr gut und entlastet unsere Mitarbeiter an der Start-, Mittel- und Talstation ganz wesentlich\“, lobt Werner Berger das System. \“Ohne das Automatisierungssystem PSS 4000 müssten die Instruktoren nach jeder Fahrt per Funk kommunizieren und das Seil frei melden. Abgesehen von eventuellen Verständigungsproblemen und Funkstörungen – ich möchte keinem diese Verantwortung aufbürden. Dafür gibt es moderne Sicherheitstechnik, die zuverlässig diese Aufgabe übernimmt, und die wir uns deshalb zu Nutze machen.\“ Die Automatisierung liefert dem Betreiber zudem aufschlussreiche Daten, wie u.a. die Anzahl der Fahrten pro Seil/pro Tag, Geschwindigkeiten einzelner \’Flüge\‘, \’Flugzeiten\‘, Wetterdaten etc. Der Erfolg der ersten Monate gibt dem Konzept jedenfalls Recht, die neue Attraktion im Ennstal lockte bereits Tausende \’Piloten\‘ an. Die maximale Kapazität beträgt 72 Personen pro Stunde bzw. ca. 500 Personen pro Tag, ein modernes Online-Buchungssystem erleichtert die Organisation. \“Wir rechnen mit 25.000 bis 30.000 Besuchern in der Sommersaison\“, verrät Werner Berger abschließend. \“Und wie es aussieht, werden wir dieses Ziel auch erreichen.\“

Die Ersterveröffentlichung dieses

Beitrags erfolgte in unserem Partnermagazin Austromatisierung.

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Pilz GmbH & Co. KG
http://www.pilz.com

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