Elau bringt Nachfolger: Markteinführung von PacDrive 3

PacDrive M ist seit mehr als zehn Jahren für viele Anwender Synonym für eine Steuerungstechnologie, bei der synchron fahrende Servoachsen, SPS-Funktionen und Roboter mit einer einzigen Hardware-Plattform gesteuert werden. Mit PacDrive 3 stellt Elau jetzt die Nachfolgegeneration vor: durchgängig Ethernet-basiert auf Basis von Sercos III. Zudem soll ein neues Tool-Konzept die Engineering-Zeiten weiter verkürzen. Wir werfen vor der Messe bereits einen Blick auf die Neuvorstellung.

Die skalierbare Leistung der PacDrive-3-Controller wird nach oben nochmals erweitert: Die Obergrenze von bisher maximal 99 synchronisierbaren Servoachsen bzw. 30 Robotern erhöht sich auf 255 Sercos-Teilnehmer bzw. maximal 254 Servoachsen bei 1ms Zykluszeit. Zwei geplante neue Steuerungen am unteren Ende des Leistungsspektrums sollen durch eine feinere Skalierbarkeit die wirtschaftliche Attraktivität von Pac­Drive für einfache Maschinen mit ein bis acht Servoachsen erhöhen. Mit Sercos III ist für PacDrive-Applikationen erstmals eine durchgängig Ethernet-basierte Kommunikationslösung realisierbar, sowohl für die Antriebs- als auch für die Feldbus-Kommunikation. Sercos III ebnet daneben den Weg für eine Integration der sicherheitsgerichteten Automation in die Standard-Automation. Lexium LXM 62 ist das komplett neue Multi-Servo-Drive-Konzept von PacDrive 3. Es wird im nächs­ten Schritt um die bereits von PacDrive M her bekannten iSH-Servomodule – Servomotoren mit integriertem Regler und zentralem Netzteil – und durch neue Stand-alone-Servoregler der Se­rie Lexium LXM 52 ergänzt. Bei Lexi­um LXM 62 sind Servoregler für jeweils eine (Single Drives) oder zwei Servoachsen (Double Drives) an zentrale Netzteile angeschlossen. Mit Lexium LXM 62 sind kostengünstig kompakte Mehrachslösungen realisierbar. Besonders die Double Drives erbringen beträchtliche Vorteile. Single Drives sind das Mittel der Wahl, wenn ungeradzahlige Konstellationen erzeugt werden sollen. Steckbare Anschlüsse sowie die frontseitige Integration der Drives in die Netzversorgung bzw. in den Zwischenkreis durch Schieber statt über Backplane senken darüber hinaus Montagekosten. Lexium-LXM-52-Servoverstärker mit integrierten Netzteilen bieten als Alternative zu dem Multi-Servo-Drive-Konzept Lexium LXM 62 bei kompakten Anwendungen mit wenigen Servoachsen einen Ansatz für wirtschaftlich optimierte Servolösungen. Neues Engineeringtool SoMachine Motion ist das neue Tool für den gesamten Engineering-Prozess mit PacDrive 3, bis hin zu Inbetriebnahme und Diagnose (Vgl. auch SPS-MAGAZIN 10, S. 31ff.). SoMachine Motion fasst Werkzeuge für Motion Design und Antriebsauslegung, Programmentwicklung, HMI-Applikation, für Inbetriebnahme, Diagnose und Daten-Handling zusammen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird darüber hinaus ein Tool für die sicherheitsgerichtete Automation integriert. Das zentrale Tool von SoMachine Motion zur Software-Entwicklung basiert bereits auf CoDeSys V3, dessen besonderes Merkmal die Möglichkeit der objektorientierten Programmierung ist. EDesign, das geplante zentrale Element für eine neue Form der grafischen Strukturierung von Maschinenfunktionen, wird einen weiteren Beitrag zur Reduktion der Komplexität im Software-Engineering leisten. Ein großer Schritt nach vorne für ein effizientes Engineering ist das Multiuser-Konzept mit gemeinsamer Datenbasis: Alle Entwickler eines Maschinenprogramms können am gleichen Software-Projekt arbeiten. Kein umständliches Versions-Management und kein unnötiger Abstimmungsaufwand behindern die Team-Arbeit. Entwicklungsprojekte von Maschinen, die mit PacDrive M automatisiert wurden, können mit SoMachine Motion konvertiert werden. Es besteht daher Software-seitig volle Rückwärtskompatibilität. Geleistete Arbeit bleibt erhalten, im Rahmen modularer Maschinenkonzepte entwickelte Software bleibt auch bei einem Wechsel auf PacDrive 3 wiederverwendbar. Das für PacDrive 3 vorgesehene Safety-Konzept soll alle Bereiche abdecken: Die Sicherheits-SPS kommuniziert über Sercos III mit Komponenten der Automatisierungslösung, ohne zusätzlichen Bus oder Einzelverdrahtung. Sicherheitsrelevante Signale können über sichere Klemmen in die Sercos-III-Kommunikation integriert werden. Für die Entwicklung von Software für die sicherheitsgerichtete Automation wird der Editor eines führenden Anbieters von bereits zertifizierten sicherheitsbezogenen Software-Komponenten gemäß IEC61508 bis SIL3 in SoMachine Motion integriert. Komplettlösungen Durch Interoperabilität zwischen PacDrive 3 und dem Portfolio von Schneider Electric bestehen die Voraussetzungen, Maschinenbau und Konsumgüterindustrie durch Komplettlösungen aus einer Hand zu überzeugen. Als einer der weltweit am breitesten aufgestellten Automatisierer und Elektroausrüster verfügt Schneider Electric über ein umfangreiches Programm an Erfassungssystemen und Sensoren sowie an elektrischer Standard- und Hilfsausrüstung für den Bau von Maschinen, Linien und ganzen Produktionsanlagen: Strom- und Spannungsversorgungen, Montage- und Verdrahtungssysteme Nieder- und Mittelspannungstechnik, Befehls- und Meldegeräte. Auf der Software-Seite sind mit den Citect-Produkten auch Scada- und MES-Lösungen realisierbar. Fazit Ziel von PacDrive war es damals wie heute, steigenden Kosten im Maschinenbau sowohl beim Engineering als auch bei der Montage und Inbetriebnahme entgegenzuwirken. Mit der neuen Version wurden hierzu bewährte Methoden auf neueste Technologie übertragen. SPS/IPC/Drives: Halle 4, Stand 310

Schneider Electric GmbH
http://www.elau.de/pacdrive3

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