Im Jahre 1999 gründete Hartmuth Bauer ein Unternehmen für Software-Planung, im zweiten Jahr stellte er den ersten Mitarbeiter ein und erweiterte sein Angebot, weil die Kunden von ihm auch die Planung und den Bau der Schaltschränke wünschten. 2005 investierte er in eine Kiesling-CNC-Anlage für die automatisierte Blechbearbeitung – heute hat sich das Unternehmen, das 27 Mitarbeiter beschäftigt, in ganz unterschiedlichen Branchen des Maschinenbaus als Dienstleister für Software-Planung und Schaltschrankbau etabliert. Dazu gehören u.a. Lebensmittel- und Chemietechnik, Umformtechnik, Automobilproduktion, Förderanlagen, Umwelttechnik und selbst \’Exoten\‘ wie die Feuerwehrtechnik. Die Anlagen, deren Automatisierungstechnik die Bauer Steuerungstechnik GmbH plant, sind weltweit im Einsatz – viele in den USA und Kanada, weil das Unternehmen nicht nur große Erfahrung in der Umsetzung des komplexen UL/CSA-Regelwerkes vorweisen kann, sondern die entsprechend konstruierten Schaltschränke auch in Eigenregie zertifizieren darf.
Automatisierte Planung – auch bei Losgröße Eins
Im Sondermaschinenbau sind die Voraussetzungen für eine automatisierte Planung und Fertigung von Schaltschränken eher schlecht. René Alldinger, zweiter Geschäftsführer des Unternehmens: \“Wir planen oft Anlagen, die in Losgröße Eins gefertigt werden.\“ Dennoch gibt es einen weitgehend automatisierten Workflow über die komplette Prozesskette hinweg, und dabei ist die Eplan Plattform das zentrale \’Backbone\‘: \“Wir haben von Beginn an mit Eplan gearbeitet und nutzen seit dem Umstieg auf Eplan Electric P8 alle Funktionalitäten und Zusatzmodule wie Vorplanung, Routing, Schaltschrankfertigung und 3D-Visualisierung – mit tiefer Integration in die Produktion.\“
Direkte Anbindung an die CNCBearbeitung
Die Anbindung an die Schaltschrankproduktion erfolgt über Eplan Pro Panel, das dem CNC-Bearbeitungszentrum die Fertigungsdaten bereitstellt. Für das automatische Ablängen von Hutschienen und Kabelkanälen hat der Maschinenbau von Bauer sogar ein eigenes Produkt entwickelt: einen Längenanschlag, der die nötigen Daten ebenfalls aus Eplan heraus erhält. Mit welcher Detailgenauigkeit die Entwicklung und Planung bei Bauer erfolgt, zeigt ein Blick auf das Display des Längenanschlags: Dort ist ein reales Bild des jeweiligen Hutschienen-Typs zu sehen. Ebenso dargestellt werden die in Eplan generierten Auftrags- und Artikelnummern sowie das vorgesehene Regalfach für die Zwischenlagerung. Die individuelle Beschriftung von Hutschiene oder Kabelkanal werden am Arbeitsplatz ausgedruckt. Oliver Martin, Leiter Elektrokonstruktion: \“Die Integration des Längenanschlags in die Eplan Datenwelt versetzt uns in die Lage, dass wir das Ablängen schon vor dem eigentlichen Schaltschrankbau erledigen können. Das macht uns flexibler und schneller.\“
Intelligente Detailarbeit auch beim Routing
Mit ebenso intensiver Vorplanung und großer Detailgenauigkeit wird das \’Wiring\‘-Modul der Eplan Plattform genutzt: In der Visualisierung auf dem Bildschirm entspricht jede Leitungsfarbe der Realität, und jede Leitung ist bedruckt. Hier arbeitet Bauer mit einem spezialisierten Dienstleister zusammen. Oliver Martin: \“Wir senden den Datensatz, und 24 Stunden später bekommen wir die konfektionierten Leitungen mit den beschrifteten Einzeladern.\“