Dreidimensional Steuern und Überwachen mit SafetyEye

Auf seiner Pressekonferenz im DaimlerChrysler Werk Sindelfingen stellte Pilz das erste sichere Kamerasystem zur dreidimensionalen Überwachung von Schutzräumen vor. Die Entwicklung fand in enger Zusammenarbeit mit Pilz und DaimlerChrysler statt. Referenten von Pilz, DaimlerChrysler und der Maschinenbau- und Metallberufsgenossenschaft informierten über die Perspektiven dieser neuen Technologie.

SafetyEye ist das erste sichere Kamerasystem zur dreidimensionalen Überwachung von Schutzräumen. Das System eröffnet neue Perspektiven im Bereich Safety und Security. \“Die Zielgruppe geht über den klassischen Bereich Factory hinaus,\“ betonte Klaus Stark, Leitung Produktmanagement, in seinem Vortrag. Das sichere Kamerasystem ist für die unterschiedlichsten Branchen geeignet. Zum einen kann das System zur Steuerung und Überwachung von Maschinen und Anlagen verwendet werden zum anderen ist es auch in der Lage, Aufgaben im Objektschutz zu übernehmen. Das sichere Kamerasystem ist ausgelegt nach allen relevanten Normen und Standards: für Kat. 3, SIL2, PL\“d\“. Die Berufsgenossenschaft war von Anfang an in das Projekt eingebunden (Konzeptbescheinigung, Zertifizierung). Durch den Einsatz des Kamerasystems kann auf andere Sicherheitseinrichtungen wie z.B. Lichtgitter, Laserscanner oder Schutzzäune verzichtet werden. Für die lückenlose Überwachung des Aktionsradius eines Roboters benötigt man somit nur noch ein einziges System. Der Aufwand gestaltet sich wesentlich geringer. Herkömmliche Schutzeinrichtungen sorgen im Gefahrenfall für einen sofortigen Stillstand des Roboters. Hier zeigt sich eine Besonderheit bei SafetyEye. Eine Schutzraumverletzung führt nicht automatisch zum Not-Stopp. Bei Übertreten des virtuellen Warnraumes an einer Stelle, kann sich der Roboter mit extrem reduzierter Geschwindigkeit weiterbewegen. Bei Betreten des unmittelbaren Gefahrenbereichs erfolgt ein Not-Stopp. Funktionsweise Das Gesamtsystem besteht aus drei Komponenten: Der Sensoreinheit, einem Hochleistungsrechner sowie einer Sicherheitssteuerung. Die Bilddaten des zu überwachenden Raumes werden von drei hoch dynamischen Kameras geliefert. Der Hochleis­tungsrechner ist die Auswerteeinheit und berechnet ein räumliches Bild. Diese Informationen werden dann mit den im System konfigurierten Schutzräumen überlagert, um festzustellen, ob eine Verletzung des Schutzraumes vorliegt. Die Ergebnisse der Bildverarbeitung gibt der Hochleistungsrechner an die Sicherheitssteuerung PSS, die den kompletten Betrieb von SafetyEye steuert. Die Schutz- und Warnräume sowie sämtliche für den sicheren Betrieb notwendigen Parameter lassen sich mit Hilfe eines Konfigurations-PCs und eines speziellen Softwarepakets einrichten. Ausblick In der Robotik ist geplant, Arbeitsplätze zu schaffen, an denen Roboter und Mensch in einem Team zusammenarbeiten. Diesem Ziel kommt man mit dem sicheren Kamerasystem SafetyEye ein Stück näher. Mit SafetyEye ist das Steuern, Schützen und Überwachen mit nur einem System möglich. Auch die Überwachung von mehreren voneinander unabhängigen Schutzräumen lässt sich mit dem Kamerasystem verwirklichen. Anforderungen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus lassen sich mit SafetyEye realisieren. Aber auch in Anwendungsgebieten aus dem Bereich Security, wie z.B. die Zugangssicherung zu Gebäuden, hat das System laut Hersteller eine große Zukunft. Die Annahme von SafetyEye ist für das 1. Quartal 2007 vorgesehen, danach ist SafetyEye verfügbar. (hsc)

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