Das TIA Portal bringt für alle, die mithilfe eines PCs auf die neuen Siemens-Steuerungen zugreifen und mit diesen Daten austauschen möchten, neue Herausforderungen mit sich. Denn zusätzlich zur absoluten Adressierung wurde speziell für die S7-1200 und die S7-1500 eine neue Symbolikart für den optimierten Bausteinzugriff eingeführt. Diese bedeutet, dass die Variablendeklarationen nur die symbolischen Namen enthalten. Die Variablenadressen verwaltet das Programmiersystem automatisch. Damit ist es Siemens gelungen, die Performance der CPU deutlich zu steigern und Zugriffsfehler durch Fehlprogrammierung zu unterbinden. Allerdings gab es bisher keine Möglichkeit, den optimierten Bausteinzugriff und diese Vorteile außerhalb der Siemens-Produktwelt zu nutzen, erläuterte Rainer Hönle auf der Pressekonferenz. Der einzige Weg, um auf Daten zuzugreifen, bestand bisher darin, den Kompatibilitätsmodus zu aktivieren bzw. den optimierten Bausteinzugriff abzuschalten. Dies sei allerdings nicht empfehlenswert, da sich bei Aktivierung nur eines einzigen Datenbausteins in diesem Modus der Zugriff auf alle Daten bis zu sechsmal verlangsame. Letztlich sei es fraglich, wie lange Siemens den Kompatibilitätsmodus überhaupt noch unterstützen werde. Dieser Aufgabe hat sich Deltalogic gestellt: Es galt das neue Dateiformat umfassend zu analysieren, den Aufbau des Kommunikationsprotokolls zu entschlüsseln sowie die Möglichkeit zu schaffen, auf TIA-Portal-Projekte zuzugreifen, um symbolische Operanden der Datenbausteine mit ihren Datentypen, Strukturen, Kommentaren, UDTs, Schnittstellen usw. auszulesen. Diese Funktionalität haben die Schwaben in ihre Software Accon-AGLink integriert. Die Kommunikationsbibliothek unterstützt TIA-Portal-Projekte ab der Version 11 und ermöglicht im ersten Entwicklungsschritt, von Windows-basierten Systemen aus mit der S7-1200 sowie S7-1500 zu kommunizieren; weitere Betriebssysteme sind angedacht. Die Realisierung sei denkbar einfach, erläuterte Hönle: Anwender müssen sich nicht mehr um die Adressierung kümmern und können gleichzeitig auch mit älteren ins Projekt eingebundenen Siemens-Steuerungen wie der S7-300 oder S7-400 Daten austauschen. Accon-AGLink biete somit insbesondere Herstellern von Panels und Visualisierungssoftware eine elegante Möglichkeit, sich alleine über eine Software an die neuen Siemens-Steuerungen anzubinden, so Hönle. Sie erleichtere aber auch allen anderen Anwendern das Leben, die Prozessdaten zum Steuern, Überwachen, Visualisieren, Auswerten und Archivieren ihrer Siemens-Steuerungen benötigen. \“Wir sind stolz darauf, die ersten zu sein, die dem Markt eine einfache, schnelle und leistungsfähige Kommunikationslösung in Bezug auf das TIA Portal, die S7-1200 und die S7-1500 bieten können\“, kommentiert Hönle. \“Damit verfolgen wir weiter erfolgreich die Strategie, unser Produktportfolio so auszurichten, dass wir das Siemens-Angebot im Bereich der Steuerungstechnik sinnvoll und zielgerichtet ergänzen und gerade dort Lösungen bieten, wo Siemens selbst kein Interesse hat, aktiv zu werden.\“
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