Die Software macht den Unterschied

Warum man beim Kauf von Tablet-PCs auch auf die Betriebssystemunterstützung achten sollte
Tablet-PCs sind vielseitige und leistungsstarke Werkzeuge in der industriellen Automation, beispielsweise zur Betriebsdatenerfassung oder der Bedienung und Kontrolle von Maschinen. Viele Unternehmen überlegen inzwischen, Tablet-PCs in ihre IT-Landschaft einzubauen. Damit das reibungslos und effizient vonstattengeht, sollten Unternehmen auf Tablet-PCs mit Windows Betriebssystem und x86er-Prozessoren setzen.

Tablet-PCs bieten viele Vorteile beim Einsatz in der industriellen Automation, z.B. für Wartung und Instandhaltung sowie Betriebsdatenerfassung und Bedienung von Maschinen. Bei solch einem professionellen Einsatz von Tablet-PCs zählt dabei vor allem eins: der Nutzwert. Und dieser hängt ganz maßgeblich vom Betriebssystem ab, das auf dem Tablet-PC installiert ist.

Oberste Maxime: Interoperabilität

Interoperabilität ist eine der obersten Maximen beim Aufbau von IT-Infrastrukturen. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Tatsache, dass sich sämtliche im Unternehmen genutzten Programme sowie die sich im Umlauf befindlichen Daten problemlos und möglichst barrierefrei auf allen Endgeräten nutzen lassen. Nur so ist auch die schnelle und problemlose Integration und einheitliche Administration der Geräte garantiert. Zudem kann bereits vorhandene und z.B. von den stationären Desktop-PCs gewohnte Software, die nicht selten sogar speziell für das Unternehmen entwickelt bzw. adaptiert wurde, auch auf der neuen mobilen Hardware genutzt werden. Das spart Entwicklungskosten und Lizenzgebühren. Natürlich lässt sich Interoperabilität mit einer einheitlichen Betriebssystem-Basis deutlich effizienter erreichen, als mit einer fragmentierten Basis.

Einheitlichkeit vereinfacht Integration

Doch während die meisten bestehenden \’Desktop\‘ PC-Systeme in Unternehmen auf Windows- oder Linux-Distributionen basieren, kommen viele der aktuellen Tablet-PCs mit speziell für diese Geräteklasse entwickelten Betriebssystemen daher, wie beispielsweise iOS oder Android. Diese sind zwar für die Bedienung via Touchscreen optimiert, für die Integration der Geräte in bestehende Firmen-IT-Strukturen sind die typischen Tablet-Betriebssysteme allerdings weniger vorteilhaft. Das rührt vor allem daher, dass bestehende Programme, die für klassische PC-Prozessoren (\’x86er\‘) entwickelt wurden, derzeit nicht ohne Weiteres auf den Tablet-Betriebssystemen ausgeführt werden können, die für ARM-Prozessoren entwickelt wurden. Folglich müssten die benötigten Programme für das jeweilige Tablet-Betriebssystem und die zugrundeliegende Prozessorlogik mit hohem Aufwand neu entwickelt werden. Es bleibt deshalb festzuhalten: Da die meisten Unternehmen derzeit mit Windows oder Linux arbeiten, sollten neu hinzukommende Tablet-PCs idealerweise ebenfalls diese Betriebssysteme unterstützen. Das ermöglicht die reibungslose Integration der neuen Mobil-Geräte in die bestehende IT-Infrastruktur des Unternehmens und gewährleistet eine einheitliche Softwarebasis, die auf allen verwendeten Geräten funktionsfähig ist.

Auch bei Windows 8: Blick unter die PC-Haube nötig

Nicht nur iOS und Android, auch Windows 7 und das aktuelle Windows 8 unterstützen Multitouch-Steuerung – also die Bedienung mit mehreren Fingern gleichzeitig. Damit hat Microsoft schon jetzt den Weg dafür geebnet, dass die verschiedenen PC-Klassen – vom Desktop bis zum Tablet – künftig näher aneinanderrücken bzw. zusammenwachsen können. Um volle Interoperabilität zu gewährleisten, muss man derzeit aber auch noch unter die Haube des Tablet-PCs schauen: Arbeitet dort ein x86er- oder ein ARM-Prozessor? Der Grund: Für x86er-Prozessoren geschriebene Software ist nicht ohne Weiteres auch auf ARM-Prozessoren lauffähig.

Windows + x86er = Professional Tablet-PCs

x86er-Prozessoren – bekannteste Hersteller sind hier Intel und AMD – sind in allen Windows Desktop-PCs verbaut und bieten den größten Funktionsumfang. Für diese Prozessoren besteht unter Windows auch das breiteste Softwareökosystem. In Tablet-PCs wiederum – vor allem im Consumer-Markt – finden sich überwiegend ARM-Prozessoren, die derzeit noch nicht über ein vergleichbar großes Softwareökosystem verfügen wie x86er. Daher empfiehlt es sich derzeit, einen Tablet-PC mit x86er-Prozessor zu wählen, da diese Konstellation aktuell die größtmögliche Interoperabilität und den garantiert geringsten Adaptionsaufwand zur Migration auf Tablet-PC geeignete Applikationen gewährleistet. Hier bietet sich etwa die Intel Atom Prozessor-Familie an. Diese Prozessoren weisen – ähnlich wie ARM Prozessoren – eine hohe Energieeffizienz auf, bei gleichzeitig hohem Funktionsumfang und voller Kompatibilität zur Windows-Software-Welt. Es ist also durchaus möglich, die Vorteile, die Anwender bei aktuellen Tablet-PCs sehen, in die professionelle IT-Landschaft zu implementieren, ohne dabei immense Migrationskosten zu produzieren, die womöglich bei der Migration zur dann nächsten Generation erneut in der Höhe anfallen. Die beste Wahl für professionelle Entscheider sind also derzeit x86er Tablets mit Windows oder Linux. Die Softwarebasis wird jedoch nur soweit angepasst, wie es für die Touch-Steuerung erforderlich ist. Bleibt nur noch zu prüfen, was die beste Hardware am Markt ist.

Die Software macht\’s – aber eben nicht alles

Eingesetzt in industriellen Arbeitsumgebungen sind die Geräte oft großen Belastungen ausgesetzt, wie z.B. Vibrationen und Stößen. Entsprechend robust muss die Hardware des Tablets ausgelegt sein, um einen dauerhaft fehlerfreien Betrieb zu ermöglichen. Consumer-Tablets, oft mit Plastik-Gehäuse, sind eher auf Handlichkeit für das bequeme Web-Surfen auf der Couch ausgelegt und weniger auf eine besonders hohe Robustheit. Für den professionellen Einsatz optimierte Tablets verfügen hingegen beispielsweise über widerstandsfähige Aluminium-Gehäuse mit zusätzlichen Silikonform-Schutzelementen. Dadurch überstehen die Systeme problemlos auch Stürze aus rund 1m Fallhöhe. Je nach Applikation kann es zudem notwendig sein, dass zusätzliche Peripherie unkompliziert angebunden werden kann, beispielsweise ein Scanner für Barcodes etwa zum Einlesen von Ersatzteilnummern. Diese Anforderung können Consumer-Tablets, die auf proprietäre Anschlüsse setzen, nicht gerecht werden. Hier sollte deshalb darauf geachtet werden, dass der professionelle Tablet-PC auch gängige Schnittstellenstandards wie USB unterstützt. Hier schließt sich zudem auch der Kreis zur Betriebssystemunterstützung. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass externe Peripherie auch treiberseitig vom jeweiligen Tablet-Betriebssystem unterstützt wird, ist bei den verbreiteten Betriebssystemen wie Windows und Linux nach wie vor am höchsten. Noch deutlich komfortabler als Peripheriegeräte extern anzubinden, ist es für den Anwender natürlich, wenn Scanner/Imager etc. direkt in das Tablet-PC-Design integriert sind. So bleibt der Tablet-PC kompakt und bequem handhabbar. Bei den großen Herstellern von Consumer-Tablets sucht man diese Integrationsservices allerdings vergeblich. Diesen Service bieten so nur spezialisierte Anbieter professioneller Mobil-IT an. Die Penta GmbH beispielsweise bietet ihren Ultra-8 Tablet-PC optional auch mit direkt im Gehäuse eingebauten 2D-Scanner/Imager an. Das ermöglicht die bequeme Ein-Hand-Bedienung beim Lesen gängiger Strich-Barcodes oder 2D-Blockcodes, ohne zusätzliche, störende Kabel.

Den Anforderungen entsprechend

Auch sonst erfüllt der Penta Ultra-8 alle bereits ab Werk genannten Anforderungen, sowohl hardware- als auch softwareseitig. Dank seiner breiten Betriebssystemunterstützung für sämtliche Windows Versionen und Linux-Derivate wird der Penta Ultra-8 den Anforderungen an eine optimale Interoperabilität mit den bestehenden Softwareökosystemen gerecht. Hardwareseitig schützt das robuste, komplett geschlossene Gehäuse die Technik zuverlässig. Für den Datenaustausch bietet der wartungsarme Ultra-8 WLAN, UMTS/HDSPA, Bluetooth 2.0 sowie zwei USB2.0-Anschlüsse, über die Peripherie unkompliziert angebunden werden kann.

Windows dominiert tatsächlich seit vielen Jahren den Desktop, im industriellen Umfeld noch mehr als im Office oder gar im privaten Bereich. Das hat für Anwender durchaus Vorteile. Es ist jedoch zu postulieren, dass Microsoft auf den Trend hin zu Touch-Geräten im Bereich der Smartphones und Tabletts lediglich reagiert hat. Betrachtet man die gesamte Geschichte der IT in den vergangenen 30 Jahren, dann war das sehr häufig der Fall. Die Strategie des Unternehmens, ein Betriebssystem für alle Plattformen zu schaffen (was ja auch nur bedingt der Fall ist), ist höchst umstritten. Letztlich wird es sich über die Zeit hinweg zeigen, ob es sinnvoller ist auf die jeweilige Geräteklasse angepasste Betriebssysteme oder eben ein Betriebsystem für alle Geräteklassen zu haben. Anwender können jedenfalls dankbar sein, dass es einen Wettbewerb am Markt gibt. Kaum auszudenken, wie PC-Anwender heute noch arbeiten würden, wenn nicht Linux und OSX zumindest für einen gewissen Wettbewerb gesorgt hätten. Windows ist aber eine feste Größe in der Automatisierungstechnik – und das ist in Ordnung so.

ADLINK Technology GmbH
http://www.penta.de

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