Als Krimi würde der neuen Traceability-Lösung mit Cognex In-Sight 5100 ID Reader etwas entscheidendes fehlen: der Nervenkitzel. Doch das ist es nicht, worauf es dem Hersteller von elektromagnetischen Komponenten für die Fahrzeug- und Industrietechnik ankommt. Für das Unternehmen aus Stockach mit Werken in Nürnberg, Vaihingen, den USA, Polen und China bedeutet sein lückenloses System zur Rückverfolgbarkeit von Industrieprodukten Erfolg in Serie. Was gestern Science Fiction war, ist für ETO Magnetic heute tägliche Routine: die fehlerfreie Herstellung von Teilen für die Fahrzeugindustrie mit Stückzahlen von mehreren Millionen und Taktzahlen von nur wenigen Sekunden. Ein Erfolgsfaktor hierfür ist die lückenlose Überwachung von Teilen auf ihrem Weg zum fertigen Produkt, auf Basis intelligenter Vision-Systeme. Gelaserte und genagelte 2D-Codes versehen die wichtigsten Teile mit einem dauerhaften DPM-Code (Direct Part Marking) als individuellen Fingerabdruck zur Qualitätssicherung. Seit der Einführung der neuen Traceability-Lösungen konnte der Anteil der Pseudofehler von ehemals vier Prozent auf nahezu Null heruntergefahren werden. Während gelaserte Codes in der Regel gute Kontraste und damit eine zuverlässige Lesbarkeit bieten, stellten genadelte Codes auf Metallteilen die noch bis vor kurzem verwendeten herkömmlichen Code-Leser vor eine fast unlösbare Aufgabe. Der Grund: Im Laufe des Herstellungsprozesses werden Metallkomponenten thermisch und mechanisch so beeinflusst, dass die 2D-Codes teilweise deutlich in ihrer Beschaffenheit beeinflusst werden. Auch beim Nadeln der 6x6mm kleinen Identifikationsflächen kann es durch Werkzeugverschleiß zu unterschiedlichen Einpresstiefen und -winkeln der einzelnen Matrixpunkte kommen. Verbunden damit sind erhebliche Probleme in der Lesbarkeit. Im Licht der bisherigen Lesestationen betrachtet, bedeutete dies einen Ausschuss an Teilen mit nicht lesbaren Codes von bis zu vier Prozent. \“Das war eindeutig zu viel für uns,\“ so Prozessplaner Klaus Schwanz von ETO Magnetic. \“Ein Produkt mit einem nicht lesbaren Code wird in unseren Herstellungsprozessen als NIO-Teil bewertet. Bei einer Anlage mit mehreren Millionen Stückzahlen brachten unsere bisherigen ID-Reader einfach nicht genügend Leistung in der Leserate. Daher haben wir uns auf die Suche nach einer besseren Systemlösung gemacht und mit dem In-Sight 5110 gefunden.\“ Es wird rechnerisch schnell klar, dass insbesondere bei hohen Stückzahlen schon eine Steigerung der Leserate um wenige zehntel Prozent sich wirtschaftlich bedeutend niederschlagen kann. Jedes aussortierte Bauteil verursacht quantifizierbare Kosten und alleine damit wird eine günstige Amortisation der modernen ID-Lesestation bewirkt. Hinzu kommen noch weitere nicht unmittelbar quantifizierbare Vorteile wie bessere Anlagenauslastung, weniger Wartung, Minimierung von Reklamationen, Kundenzufriedenheit, bis hin zum Qualitätsimage eines Unternehmens. Einfach und intelligent gelöst Erst mit dem Einsatz des Bildverarbeitungssystems In-Sight ID Reader ist es gelungen, genadelte 2D-Codes mit einhundert prozentiger Sicherheit zu identifizieren. Bei besonders schwer zu identifizierenden, teils stark reflektierenden Metalloberflächen setzten die Entwickler bei ETO Magnetic weiße Flächenbeleuchtungen ein. \“Früher hat man versucht, genadelte 2D-Codes wie gedruckte zu lesen. Wir haben das in besonders schwierigen Fällen mit teils massiv unterschiedlichem Reflektionsverhalten der genadelten Codes einfach umgedreht. Wir beleuchten die relevanten Areale homogen mit weißem Licht und erkennen so die Vertiefungen der genadelten Codes zuverlässig als schwarze Punkte,\“ erklärt Bruno Halter, Senior Application Engineer von Cognex. Doch nicht in jedem Fall lässt sich das Dekodieren der Codes durch die zusätzliche Beleuchtung optimieren. Begrenzte Raumangebote bieten in vielen Industrieumgebungen oft nur wenig Platz für den ID-Reader selbst. Die autark tätigen In-Sight Codeleser sind mit der IDMax Data Matrix-Codelesesoftware ausgestattet, die auf der PatMax-Technologie von Cognex basiert. Die ausgeklügelten Lesealgorithmen erzielen eine massive Leistungssteigerung in höchster Lesegeschwindigkeit und Lesezuverlässigkeit, erweitern die Anwendungsmöglichkeiten und steigern die Systemrobustheit sowie -flexibilität. Das kann die Beleuchtung vereinfachen oder mitunter auch erübrigen. Digitales Hochgeschwindigkeits-Erkennungssystem, DSP-Architektur und optimierte Lesealgorithmen garantieren die durchgehend hohen Leseraten bei Identifikationsanwendungen mit Etiketten- und Direktmarkierungen, funktionssicher selbst auf den schnellsten Produktionslinien. Happy End auf ganzer Linie
Gute Stimmung auf der Control 2024
Zur 36. Control, die vom 23. bis 26. April stattfand, kamen 475 Aussteller.