Viele Automatisierungsanbieter liefern heute zu ihren Automatisierungskomponenten neben einem Konfigurationsprogramm für den PC eine passende App für mobile Endgeräte, mit deren Hilfe die Anwender das Gerät installieren, inbetriebnehmen oder warten können. Doch bei der großen Anzahl von Automatisierungskomponenten in einer Maschine oder Anlage kann es auf dem Tablet oder gar Handy schnell unübersichtlich werden. Manche Anwender sprechen auch von ihrem Tool-Zoo. Nun hat die FDT Group angekündigt, einen mobilen Client zu entwickeln, der genau das verhindern könnte. Manfred Brill dazu: „Es gibt mittlerweile jede Menge Apps für Automatisierungsgeräte und jeder Hersteller kocht hier wieder sein eigenes Süppchen. Damit ist es wieder so wie es früher war: Als wir angefangen haben mit Tools für den PC, hatte auch jeder sein eigenes Feldgerätetool […]. Das wurde durch FDT abgelöst, indem man eine einzige und einheitliche Schnittstelle schaffte, um diese Gerätetools – sprich die DTMs – in einen Rahmen zu integrieren und die Geräte feldbusunabhängig und herstellerunabhängig zu managen.“ Der geplante Mobility-Client für FDT könnte sich als Integrationsplattform für die Konfigurationstools der verschiedenen Hersteller anbieten: „Wir sehen bei den Apps für Automatisierungsgeräte derzeit wieder keine einheitliche App, weder in der Technologie noch in der Kommunikation und schon gar nicht was das User-Interface angeht. […] Durch die Standardisierung der Mobility-Anwendungen mittels FDT bieten wir dem Anwender ein einheitliches Verfahren für die Gerätebedienung“, erläutert Brill weiter.
Technische Vorteile
Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Vorteile, die für die Nutzung von FDT auch auf mobilen Clients sprechen. „Im ersten Schritt geht es bei der Verwendung von Apps im Wesentlichen um Maintenance bzw. Diagnose. […] Durch die erprobte Architektur und Technologie von FDT sind wir über unseren Server in der Lage, auch über Feldbushierarchien hinweg bis zum Sensor zuzugreifen. Der FDT-Server mit der Business Logic ist wie bisher in die Anlage eingebunden und wir greifen mit dem Mobilgerät und dem entsprechenden DTM-Interface über den Server auf das Gerät zu. Für die Gerätehersteller bedeutet dies, dass sie sich eine zusätzliche Kommunikationstechnologie wie beispielsweise Bluetooth oder WLAN im Gerät sparen können. Wir können auf diese Weise den mobilen Client sehr einfach auch in bestehende Anwendungen integrieren […] So können auch ältere FDT-Applikationen nachträglich mit einem Wartungssystem auf Basis des mobilen FDT-Clients ausgestattet werden“, erklärt Brill. Vermutlich werde dieses User Interface den bestehenden Desktop-Client ablösen, so Brill. Doch ab wann können Anwender mit den ersten FDT-Clients rechnen? „Wir haben jetzt angefangen, die Architektur zu entwerfen und zu beschreiben, wie der Client und der Server miteinander arbeiten werden […] und beginnen derzeit mit den Spezifikationsarbeiten. […] Die erste Version wollen wir Mitte bis Ende nächsten Jahres vorstellen“, sagt Brill.
Zukunftsaussichten von FDT
„Ich gehe mal davon aus, dass sich die Verbreitung von FDT im Maschinen- und Anlagenbau durch die neuen Möglichkeiten wie OPC UA und die Mobilanwendungen deutlich ausweiten wird. Gerade in der Fertigungsautomation schwirren sehr viele Apps durch die Gegend. Selbst innerhalb eines Anbieters gibt es häufig unterschiedliche Lösungen zur mobilen Unterstützung der Anwender […]. Die FDT-Lösung ist herstellerunabhängig, felbusunabhängig und Client-Server-basierend. Der nächste Schritt, den wir sehen, ist, dass das FDT-System in der Cloud läuft.“, sagt Brill.
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