Boxenstopp nicht nötig

DOT-Nummer von Reifen mittels Streifenlichtprojektion erkennen
Jeder Reifen, der weltweit produziert wird, muss vom Hersteller mit der Reifen-Identifikationsnummer TIN (Tire Identification Number) versehen werden. Diese Nummer wurde vom US amerikanischen Verkehrsministerium, dem Department of Transportation (DOT), eingeführt und wird daher meistens als DOT-Code bzw. DOT-Nummer bezeichnet. Die Ziffernfolge ist in der Reifenflanke eingeprägt und gibt den Hersteller, Produktionsort, die Reifengröße, den Typ und die Herstellungswoche wieder.

Beim automatisierten Aufziehen der Reifen auf die Felgen, der Zuführung fertig montierter Kraftfahrzeugreifen für die Automobilmontage und der einhergehenden Dokumentation ist eine automatische Erkennung des DOT-Codes notwendig. Besonders in der geforderten Taktzeit stellt sie eine technische Herausforderung dar. ME Inspection, ein Unternehmen aus der Micro-Epsilon Gruppe, hat hierfür das 3D-Inspektionssystem identityControl TID 8303.I für die Gummiverarbeitung und Reifenindustrie entwickelt. Das System arbeitet auf Basis der Streifenlichtprojektion. Dabei werden sequentiell Muster auf die Seitenwand des Reifens projiziert und mit einer Kamera erfasst. Die so generierte 3D-Punktewolke wird anschließend mit Bildverarbeitungs-Algorithmen ausgewertet, um die gewünschten Merkmale zu berechnen. Mit der Technologie der Streifenlichtprojektion kann der Reifen geprüft werden, während er auf einem Transportband liegt oder einer anderen Prüfung unterzogen wird. Eine Bewegung des Reifens oder der Kamera ist bei der Datenerfassung nicht notwendig. Im Unterschied zur konventionellen 2D-Aufnahme mit einer Standard Kamera oder einem schnellen Zeilenkamerasystem, verwendet das System die Tiefeninformation des gescannten Objekts und eliminiert damit störende Effekte wie unterschiedlicher Glanz und Farbton der Oberfläche. Auch spielen Ungenauigkeiten durch Bewegungen, wie sie bei rotierenden Systemen auftreten, keine Rolle für die Abtastung. Da die Abtastung ohne Lasertechnologie auskommt, müssen hierfür keinerlei zusätzlichen Schutzmaßnahmen beachtet werden. Das System kann auf einfachste Weise neue Reifentypen anlernen, deren Verwaltung in einer Datenbank organisiert ist. Es wurde in erster Linie zur Identifikation der DOT-Nummer und des Reifentypes entwickelt. In Kürze wird eine Systemausführung für Reifenproduzenten erhältlich sein. Es kontrolliert die Qualität der Buchstaben, die Reifenmarkierung und Defekte. Über die Reifenanwendung hinaus, kann die Streifenlichtprojektion auch für die 3D-Oberflächeninspektion von diffus reflektierenden Materialien wie Kunststoff, Metall oder Keramik verwendet werden.

www.micro-epsilon.de

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG
http://www.micro-epsilon.com

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