Integration kritisch
Die Integration der Bedienelemente erfolgt auf unterschiedliche Weise. Kapazitiv-projizierte Touchscreens liegen als Sensorfolien mit Klebeflächen oder als Glasverguss-Scheibe vor. Sie werden von hinten auf die Glasbedienfläche laminiert oder geklebt. Tastaturen liegen ebenso als Sensorfolie mit abgegrenzten Bereichen vor oder klassisch als Leiterplatte, die auf die hinterdruckte Glasfläche laminiert oder geklebt wird. Dieser Vorgang ist kritisch; bei der Verbindung von Glasbedienfläche und dem Bedienelement können Lufteinschlüsse entstehen, die das kapazitive Feld beeinflussen können. 0,1mm Luft entsprechen immerhin einer Glasstärke von ca. 0,7mm. Ein fataler Fehler, wenn die kapazitiven Felder exakt auf eine bestimmte Glasstärke ausgerichtet sind. Daher erfolgt das Laminieren und Kleben unter besonderen Bedingungen.
Erst die Fakten, dann die Kreativität
So viel kreatives Potenzial Entwickler und Konstrukteure beim Einsatz von Glas als Bedienoberfläche auch besitzen; als Erstes gilt es, die Einsatzbedingungen zu klären. Dies reicht von möglichen mechanischen Einwirkungen (Stoß und Schlag) über chemische Gegebenheiten (Öle, Fette, Salze) bis zu den Hauptfaktoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit und elektromagnetische Störfelder in der Nähe. Denn erst, wenn die einwandfreie Funktion der sensorischen Elemente und die Stabilität des Glases sichergestellt sind, kann der schöpferisch-designorientierte Prozess erfolgreich sein.